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Gartenbau und Sonderkulturen
Vera Joedecke, Manuel Treder, Ute Ruttensperger, Dr. Peter Rosenkranz
Entwicklung bestäuberfreundlicher Pflanzkonzepte für
den urbanen Raum (BioVa)
Aufgrund des immer größer werdenden Urbanisierungsgrades nehmen Grün- und Blühflächen in
städtischen Gebieten stark ab. Damit gehen wichtige, bisher vernetzte Blühflächen für blütenbesu-
chende Insekten verloren. Im Rahmen des „Sonderprogramm zu Stärkung der biologischen Vielfalt“
soll das Projekt „BioVa“ dazu beitragen bestäuberfreundliche Bepflanzungen und Rahmenbedingun-
gen sowohl im urbanen Raum als auch im privaten Umfeld zu identifizieren und, in einem weiteren
Schritt, zu optimieren. Dabei arbeiten die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidel-
berg und die Landesanstalt für Bienenkunde Universität Hohenheim mit dem Verband für Garten-,
Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V., Kommunen und weiteren gärtnerischen
Partnern zusammen.
Hintergrund rum/ Stadtrand/ Grünfläche) war die Anzahl
der Insekten und deren Zusammensetzung
Studien im Rahmen des vorangegangenen verschieden. Auch kleine Flächen können mit
EIP Projektes "BLÜHINSEL" konnten zei- einer geeigneten Bepflanzung Biodiversität
gen, dass gezielte Bepflanzungen mit Blumen im urbanen Raum erhalten und fördern
und Stauden für Bestäuber als Nahrungsquel- (Kretschmer 2017, Wurster 2018, Albert et al.
le attraktiv sind. Je nach Standort (Stadtzent- 2016). Welche Bestäuber jedoch an den unter-
Bild 1.1 - 1.4:
Verschiedene Bestäuber beim Be-
such auf züchterisch bearbeiteten,
nicht-heimischen Zierpflanzen.
Von links oben im Uhrzeigersinn:
Blaue Holzbiene (Xylocopa viola-
cea) auf Eisenhut (Verbena bonari-
ensis.)
Gelbe Furchenbine (Halictus Sca-
biosae) auf Witwenblume (Knautia
macedonica.)
Schwebfliege (Scaeva pyrastri) auf
Rassenblumen (Catananche sp,)
Distelfalter (Vanessa cardui) auf
Zinnie (Zinnia sp.)
1.1 1.2 Fotos: LVG Heidelberg
1.3 1.4
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