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Gartenbau und Sonderkulturen
Abb. 5: Programm der 66. Württembergischen Weinbautagung des Regierungspräsidiums Stuttgart und der LVWO Weins-
berg
durchschnittlichen und voraussichtlich weiter • Der Engpass liegt eher in der Wasserbereit-
steigenden Temperaturen zu rechnen. stellung, hier wäre die Speicherung in Was-
serbecken oder künstlichen Seen eine Lö-
Die Füllung des Bodenwasserspeichers unterschritt sung.
in den Jahren ab 2003 immer wieder und lan-
ge andauernd einen kritischen Schwellenwert. • Eine exakte Steuerung zur Bestimmung
In den Jahren 2003 und 2015 war dies im wann und wieviel bewässert werden muss
Landesmittel etwa dreieinhalb Monate und wird immer wichtiger. Im Weinbau stellt
im Jahr 2018 sogar nahezu viereinhalb Mona- sich auch die Frage nach dem Produkti-
te der Fall. Daher sind im Grundwasser meist onsziel: Soll Qualität oder Menge produ-
nur leichte und nicht ausreichend langanhal- ziert werden?
tende Erholungen zu beobachten. Wir ver-
zeichnen mehr Regen statt Schnee, häu-figere • Die Wirtschaftlichkeit ist oftmals nur in Ex-
Starkregenereignisse und eine stärkere Ober- tremjahren und bei der Bewässerung von
flächenverdunstung. Die zukünftige Ent- Junganlagen gegeben
wicklung von Niederschlagsmenge und –re-
gime und damit auch von Bodenwasserhaus- • Die Wengerter setzen auch auf sinnvolle
halt und Grundwasserneubildung ist jedoch weinbauliche Maßnahmen, wie Bodenpfle-
vergleichsweise unsicher. ge, Humusversorgung,Vermeidung von
Verdichtungen, Förderung der Durchwur-
zelung, Kaliumversorgung und trockento-
Bewässerung im Weinbau – lerante Unterlagen.
Möglichkeiten, Grenzen und
David Endreß Alternativen Die Absicherung der Produktion über die Be-
RP Stuttgart wässerung wird deshalb noch zunehmen: Es
Tel.: 0711 /904-13312 • Die Wasserverteilung in der Rebfläche ist gilt die Ressource Wasser gezielt und sparsam
david.endress@rps.bwl.de technisch gut gelöst. einzusetzen.
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