Page 53 - Landinfo 2/2020 Landeszentrum für Ernährung
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Gartenbau und Sonderkulturen























       Bild 3. Experimentelle Nisthabitatanlagen. Substrattiefe je 0,5 m. Fläche 1,2m x 1,2 m V. Li. n. re.: Sand mit Trockenmauerstufe, Sand, sandiges Lehmsubstrat.
       Foto: LVG Heidelberg




       ten für Wildbienen hin untersucht, um an-  Konzepte sollen die Bestände an Bestäuber-
       schließend ganzheitliche Empfehlungen zur   insekten, und damit einhergehend auch ande-
       Anlage bestäuberfreundlicher Pflanzungen   rer  Insekten,  im  urbanen  Raum  gesteigert
       und Habitatanlagen geben zu können. In der   werden, was wiederum positive Auswirkun-
       Planung wurde hierbei auch auf eine mög-  gen auf weitere Tiergruppen im ökologischen
       lichst  einfache  Beschaffung  der  Materialien   Gefüge herbeiführen kann. Durch die Zu-
       und eine simple Umsetzung geachtet. Die   sammenarbeit mit gartenbaulichen Betrieben
       Felder liegen nun eine Saison zur Besiedelung   werden die Ergebnisse praxisgerecht aufbe-
       frei. Im nächsten Jahr soll die Besiedelung   reitet. 
       anhand der schlüpfenden Insekten mit Hilfe
       von Schlüpffallen erfasst werden.        Literatur



         Einfluss elektromagnetischer Felder    Albert, R., Albinger, G., Bäuerle, Y., Binder, R.,
         auf Bestäuber                          Dalitz,C., Dalitz, H., Elsäßer, M., Tonn, B., Fritz, E.,
                                                Glemser, H., Hintermann, T., Horn, H., Krause, G.,
       In einem weiteren Versuch soll der Einfluss   Kienzle, J., Krebs, S., Loritz, H., Ruttensperger, U.,
       elektromagnetischer Felder auf Bestäuber ge-  Schumann, C., Schwarz, V., Schwenninger, H., Spürgin,   Vera Joedecke
       testet werden. Da die vom Menschen emit-  A., Trötschler, P., Unterseher, E., Woelk, A. 2016.   LVG Heidelberg
       tierte elektromagnetische Strahlung mit der   Bienenweide-Katalog. Verbesserung der Bienenweide und   Tel.: 06221/7484-960
       Bevölkerungsdichte zunimmt, wird diese   des Artenreichtums. Ministerium für ländlichen Raum   vera.joedecke@lvg.bwl.de
       auch als möglicher Stressor für Bestäuber im   und Verbraucherschutz. https://mlr.baden-wuerttemberg.
       urbanen Raum diskutiert. Zur Gewinnung   de/de/unser-service/publikation/did/bienenweidekata-
       belastbarer Ergebnisse werden hierzu Bienen   log-verbesserung-der-bienenweide-und-des-artenschutzes/
       einer  kontrollierten  Strahlung,  die für  den   (abgerufen am 09.04.2020)
       Siedlungsbereich realistisch  ist, ausgesetzt
       und Effekte auf das Orientierungsvermögen   Kretschmer, L.2017: Attractiveness of  ornamental flow-
       der Tiere so wie auf deren Genexpression   ers for pollinating insects in an urban area. https://lvg.
       erfasst.                                 landwirtschaft-bw.de/pb/,Lde/Startseite/Projekte/
                                                OPG+Bluehinsel (abgerufen am 09.04.2020)
       Ergänzend zu diesen Versuchen führt die
       LVG auch Bonituren des Bestäuberzuflugs   Penell, A. 2019: Wildbienenvorkommen im Stadtgebiet
       einzelner Pflanzen auf den Versuchsflächen   Stuttgart und Zierpflanzen als potentielle Nahrungsquelle.
       in Heidelberg durch (Ergebnisse abrufbar un-  https://lvg.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lde/Startseite/
       ter https://lvg-sortenfinder.de/).       Projekte/OPG+Bluehinsel (abgerufen am 09.04.2020)  Manuel Treder
                                                                                         LAB Universität
       Ziel ist es, Pflanzungen im urbanen Raum   Wurster, J. 2018: Die Bedeutung von Zierpflanzen als   Hohenheim
       nicht nur unter ästhetischen Gesichtspunkten   Nahrungsquelle für Bestäuberinsekten im urbanen Raum.   Tel: 0711/459-24126,
       zu gestalten, sondern auch mit Blick auf ihre   https://lvg.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lde/Startseite/  manuel.treder@uni-
       ökologische Funktion. Durch optimierte   Projekte/OPG+Bluehinsel (abgerufen am 09.04.2020)  hohenheim.de



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