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Pflanzen- und Tierproduktion






















       Bild 1: Ausgangsbestand und Rotklee - nachgesä-  Bild 2: Nachgesäter Rotklee im Dauergrünland, 3   Bild 3: Dauergrünland, nachgesät mit einer
       tes Dauergrünland                   Monate nach der Saat                Mischung von Rotklee und Weißklee




















       Bild 4: Dauergrünland links nachgesät mit   Bild 5: Dauergrünland links nachgesät mit   Bild 6: Dauergrünland links der Ausgangsbestand
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       Rotklee, gedüngt mit 85 kg N ha , und rechts der   Rotklee, gedüngt mit 85 kg N ha , und rechts der   gedüngt mit 170 kg N ha  und rechts nachgesät
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       Ausgangsbestand gedüngt mit 250 kg N ha -1  Ausgangsbestand gedüngt mit 170 kg N ha -1  mit Rotklee, gedüngt mit 85 kg N ha .
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       lebensdauer ließen sie, im Vergleich zu Grä-  tember zeigte sich als sehr risikobehaftet und
       sern, in Ungnade fallen. Teilweise ungerecht,   war nur bei Rotklee mit hoher Saatstärke er-
       denn auch Weidelgras ist nicht immer dauer-  folgreich. Ansonsten spielte die Saatmenge in
       haft im Bestand vorhanden. Nachdem sich in   unseren Versuchen eine eher geringe Rolle. In
       den letzten Jahren die politischen Rahmenbe-  den Versuchen wurde eine PK Grunddün-
       dingungen geändert haben, sind die Vorteile   gung appliziert, was gerade bei mit Phosphor
       der Leguminosen wieder gefragt. Eine Nach-  gering versorgten Böden für Leguminosen
       saat hat sich als die wirtschaftlichste Maßnah-  sehr wichtig zu sein scheint. Wenn dann noch
       me gezeigt um den Leguminosen-Anteil im   eine reduzierte N-Düngung erfolgt, zahlt sich
       Grünland erneut zu erhöhen.              der überschaubare Aufwand mehr als aus.


         Was ist zu tun bei der Nachsaat?         N-Düngung zur Nachsaat

       Eine Nachsaat ist nicht sehr aufwändig, doch   Die N-Düngung ist überaus kritisch und das
       es ist wichtig einige Punkte zu beachten. Vor   Sprichwort “weniger wäre mehr gewesen“
       der Nachsaat müssen zwingend Lücken im   trifft  in  diesem  Fall  genau  den  Punkt.  Der
       Bestand geschaffen werden, was unter ande-  Anteil der Leguminosen in den Versuchen
       rem mit gründlichem Eggen erfolgen kann.   ging mit zunehmender N-Düngung (0-85-
       Wichtig ist auch der richtige Saattermin, der   170 kg N ha ) konsequent zurück, wobei
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       oft über Erfolg oder Misserfolg der Maßnah-  Weißklee deutlich empfindlicher reagierte als
       me entscheidet. Die besten Erfolge wurden   Rotklee (Abb. 1). Bei N-Raten von 170 kg N
       bei einer Nachsaat nach dem 1. Schnitt erzielt.   ha  konnte Weißklee nur noch in einem un-
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       Vor dem 1. Schnitt sind die Gräser viel zu   zureichenden Maße etabliert werden während
       konkurrenzstark und die Maßnahme ist dann   Rotklee sich zwar etablieren ließ, aber bei ei-
       wenig aussichtsreich. Eine Nachsaat im Sep-  ner reduzierten N-Düngung (85 kg N h
                                                                                    a-1)


       Landinfo 1/2021
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