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Pflanzen- und Tierproduktion
Für Deutschland geeignete Sorten Tab. 1: Datum des Feldaufgangs, Blühbeginns, erste Hülse, 90 % Reife und Ernte der frühesten
vorhanden und spätesten Sorte im Feldversuch in Forchheim im Jahr 2020 (ohne Sorte Principe)
Aufgang Blühbeginn erste Hülse 90 % Reife Ernte
In Deutschland sind keine Kichererbsen-Sor-
ten zugelassen. Deshalb wurde für den Ver- Früheste 14.05.2020 15.06.2020 27.06.2020 26.07.2020 12.08.2020
such Saatgut aus unterschiedlichen Ländern Sorte
bezogen, darunter Frankreich, Italien und Späteste 20.05.2020 27.06.2020 03.07.2020 07.09.2020 13.10.2020
Kanada. Insgesamt wurden 22 verschiedene Sorte
Sorten getestet. Die kanadische Sorte CDC
Orion der Universität Saskatchewan stand
gleich zwei Mal im Versuch – mit Saatgut aus Erfordern unterschiedliche Wuchs-
Kanada und mit Saatgut aus einer Vermeh- typen unterschiedliche Anbaumaß-
rung in Frankreich. Die Aussaat erfolgte am nahmen?
7. Mai 2020 mit einer angestrebten Bestan-
desdichte von 50 Pflanzen m ² und 30 cm Die maximale Pflanzenlänge wurde zum
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Reihenweite. Vergleichbar mit Sojabohnen Zeitpunkt der Hülsenentwicklung erreicht
muss das Saatgut vor der Aussaat geimpft und lag im Mittel bei 55 cm, reichte sorten-
werden. Dafür wurde ein für Kichererbsen spezifisch aber von 35 bis 67 cm. Die Wuchs-
spezifisches Impfmittel verwendet, denn Rhi- form der Sorten reicht von verzweigt bis auf-
zobienbakterien sind kulturspezifisch – für recht (Bild 4) und machte sich stark in der
Kichererbsen im Speziellen sind dies ver- Bestandeshöhe bemerkbar. Für einige auf-
schiedene Mesorhizobium-Arten. Die Sorten rechte Sorten lag diese bei knapp über 60 cm.
unterschieden sich deutlich in ihrer Entwick- Die verzweigten Sorten (mit Ausnahme der
lung. Für den Blühbeginn (Mitte Juni) lagen Sorte Principe) erreichten immerhin eine Be-
12 Tage zwischen der frühesten und der spä- standeshöhe von mindestens 39 cm. Für den
testen Sorte (Tabelle 1). Noch größer war der Mähdrusch waren alle gut geeignet. Der
Unterschied in der Abreife und entsprechend Fruchtansatz war ausreichend hoch um Ver-
im Erntetermin. Die spätesten Sorten er- luste zu vermeiden.
reichten 90% Reife erst 43 Tage nach den
frühesten Sorten. Dieser Unterschied wurde Der Wuchstyp beeinflusst auch die Bodenbe-
wahrscheinlich durch eine relativ späte Bereg- deckung und den Zeitpunkt des Reihen-
nung am 29. Juli noch verstärkt. Die Ernte schlusses. Verzweigte Sorten erreichten eine
erfolgte zwischen dem 12. August und dem
13. Oktober. Die im Oktober geernteten Sor- Abb. 1: Mittlerer Ertrag und Standardfehler je Sorte am Standort Forchheim im Jahr 2020. Die
ten fielen ertraglich stark ab (Abb. 1). Durch verschiedenen Kichererbsen-Typen sind farblich unterschieden. Die Zahl stellt den Erntezeit-
viel Niederschlag Ende September und An- punkt in Tagen nach Aussaat dar.
fang Oktober wurde die Ernte zusätzlich ver-
zögert und es kam zum Ausfall der Kicher-
erbsenkörner aus den Hülsen.
Im Versuchsmittel lag der Ertrag bei 12,7 dt
ha , jedoch mit einer großen Spannbreite von
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1,5 bis 19,7 dt ha (Abbildung 3). Tendenziell
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zeigten die frühen Sorten (Ernte bis 123 Tage
nach Aussaat) im Versuch höhere Erträge.
Eine Ausnahme stellte die Sorte Principe dar,
die in vielen Eigenschaften stark von den an-
deren Sorten abwich und insbesondere einen
sehr geringen Feldaufgang aufwies. Insge-
samt liegen die erzielten Erträge deutlich über
dem weltweiten Durchschnitt von 9,7 dt ha
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(FAO Stat, 2017). In den Ursprungsländern
der meisten Sorten, Italien und Spanien, lag
der durchschnittliche Ertrag 2017 bei 16,8 be-
ziehungsweise 10,9 dt ha (FAO Stat, 2017).
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