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Schwerpunktthema: Schafe
Daniela Schweikhart
Ostalb Lamm auf der Heidenheimer Alb
Heidenheim ist eine Schäferstadt mit langer Tradition. Bis 2012 gab es, wie in Markgröningen, Bad
Urach und Bad Wildbad, einen Schäferlauf. Auch die Hüteschäferei ist auf der Ostalb fest verankert,
davon zeugen viele landschaftsprägende Wacholderheiden. Die Vermarktung des Lammfleischs wird
in der Region seit 20 Jahren durch das Gütesiegel „Ostalb Lamm“ gefördert.
Bild 1: Schafherde auf der m Landkreis Heidenheim (HDH) werden werden alle Teilstücke küchenfertig angebo-
Heidenheimer Alb; Quelle: I1.400 ha Wacholderheiden und Magerrasen ten. Lämmer, die nicht in die Direktvermark-
Markus Wolf von Schafen und Ziegen beweidet. Diese Kul- tung gehen, werden über die Viehzentrale
turlandschaft bietet Lebensraum für viele be- weiter in Umlauf gebracht.
drohte Tier- und Pflanzenarten, wie Enzian-
und Orchideenarten oder Schmetterlinge und
andere Insekten. Über Jahrhunderte haben „Ostalb Lamm“ – Entstehung und
Huftritte und Fraß der Schafe eine einzigarti- Ziel eines Gütesiegels
ge Landschaft geformt.
Das Gütesiegel „Ostalb Lamm“ für Lamm-
fleisch aus der Region wurde 2004 vom Land-
Schäfereien mit Gütesiegel kreis Heidenheim, den Schäfern und den
Gastronomen des inzwischen aufgelösten
Von den insgesamt 12 Berufsschäfern sind Wirtekreises gemeinsam ins Leben gerufen.
derzeit fünf mit dem Gütesiegel „Ostalb Unterstützt wurde die Gründungsphase über
Lamm“ ausgezeichnet. Diese sind mit insge- das Förderprogramm LEADER. Bis heute ist
samt etwa 5.100 Tieren auf 1.100 Hektar Flä- das Ziel die Vermarktung von Lammfleisch
che im Kreis und darüber hinaus unterwegs. über die regionale Gastronomie. Damit sollen
Das Fleisch der 5-7 Monate alten Lämmer die Schäfereien und deren Pflege der Wachol-
wird von den Schäfereien direkt an die End- derheiden als Kulturlandschaft gefördert wer-
kunden im eigenen Hofladen oder als halbe den. Das Gütesiegel ist beim Patentamt ein-
Schlachtkörper vermarktet. Im Hofladen getragen, das Markenrecht hat das Landrat-
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