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Schwerpunktthema: Schafe





































          Dr. Michael Breuer, Jakob Hörl, Dr. Nicolas Schoof, Dr. Sandra Müller und Prof. Dr. Rainer Luick


          Weinbergmanagement mit Schafbeweidung

          – Fazit aus 5 Jahren




          In den letzten fünf Jahren wurde am Staatlichen Weinbauinstitut (WBI) im Rahmen eines Projektes die
          Beweidung mit Schafen in Weinbergen untersucht. Das Projekt „Win-Win im Weinberg (W³)“ war eine
          Kooperation zwischen der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR), der Albert-Ludwigs-Uni-
          versität Freiburg (Fakultät für Biologie) und dem WBI. Gefördert wurde das Projekt von der Stiftung
          Naturschutzfonds Baden-Württemberg. Mit Ko-Förderungen beteiligten sich die Musella-Stiftung und
          die Heidehof-Stiftung. Ziel war es, das Doppelnutzungssystem „Schafe und Weinbau“ in allen Facet-
          ten zu beleuchten und die Vor- und Nachteile herauszuarbeiten.




          Bild 1: Sommerbeweidung       it Projektstart im Jahr 2019 wurden an   wurde untersucht, welche ökologischen Ef-
          mit Traubenzonenentblätte-  Mdrei Standorten des WBI insgesamt    fekte sich innerhalb von vier Jahren Bewei-
          rung in Flachbogenspalier-  fünf Flächenpaare mit den Behandlungsvari-  dung auf den beweideten Untersuchungsflä-
          Erziehung; Quelle: Sophie   anten „Weide“ und „Kontrolle“ eingerichtet.   chen im Vergleich zu den unbeweideten Kon-
          Aschauer / HFR
                                   Auf den beweideten Flächen grasten über   trollflächen nachweisen lassen. Zur Erfassung
                                   vier Jahre regelmäßig Schafe, womit zeit- und   der ökologischen Veränderungen, die aus der
                                   kostenintensive Weinbauarbeiten größtmög-  ganzjährigen  Beweidung resultieren, wurde
                                   lich von diesen übernommen wurden. Auf   sowohl auf den Kontroll- als auch auf den
                                   den Kontrollflächen wurden die Flächen   Weideflächen die Entwicklung der Pflanzen-
                                   nach herkömmlicher weinbaulicher Praxis   gesellschaft, Effekte auf die Fauna (Dungkä-
                                   weiter bewirtschaftet.                   fer, Wildbienen, Heuschrecken und Regen-
                                                                            würmer) und Parameter zur Bodenqualität
                                   Ein Schwerpunkt des Projekts war die Unter-  (Makronährstoffe, Humusgehalt und Boden-
                                   suchung der ökologischen Wirkung der     dichte) untersucht.
                                   Schafbeweidung auf den Rebflächen. Hierfür


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