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Schwerpunktthema: Schafe





                                                   Christof Löffler


                                                   Speziallehrgang

                                                   Koppelschafhaltung



                                                   Das Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg
                                                   (LAZBW) bietet mit dem Speziallehrgang Koppelschafhaltung
                                                   ein bewährtes Weiterbildungsangebot für Schäferinnen und
                                                   Schäfer  in Baden-Württemberg  an. Bis  2018 wurde  dieser
                                                   Lehrgang durch die eigene Schafherde optimal ergänzt. In-
                                                   zwischen musste das Konzept entsprechend angepasst wer-
                                                   den, ist aber weiterhin sehr gefragt.



          Bild 1: Schafherde; Quelle:   aden-Württemberg war und ist ein tradi-  maligen Lehr- und Versuchsanstalt (LVVG),
          LAZBW                    Btionelles Schaf- und Schäferland. Die   heute Landwirtschaftliches Zentrum Baden-
                                   Schwäbische Alb oder auch der Nordschwarz-  Württemberg (LAZBW). Schon seit Mitte der
                                   wald waren schon immer von Schafhaltung   1980er Jahre wurde dort eine Schafherde zu
                                   geprägt. Über Jahrhunderte hinweg ist so un-  unterschiedlichen Zwecken gehalten. Somit
                                   sere Kulturlandschaft entstanden. Auch in   bot es sich an, dass neben den klassischen
                                   der  heutigen  Zeit  trägt  die  Beweidung  mit   Melkkursen  und  Überbetrieblichen  Ausbil-
                                   Schafen einen wichtigen Anteil an der Pflege   dungslehrgängen im Bereich Rinderhaltung
                                   von schützenswerten Flächen und dem Er-  auch Kurse zur Schafhaltung anzubieten. Für
                                   halt der Kulturlandschaft bei.           praktische Einheiten konnte dabei auch auf
                                                                            die eigene Schafherde zurückgegriffen wer-
                                                                            den.
                                     Lehrgangsangebot ursprünglich mit
                                     eigener Schafherde                     Zu Beginn war die Schafherde eine klassische
                                                                            Merinoherde. Sie wurde auch dazu genutzt,
                                   Da diese in Baden-Württemberg ansässige   Hammel für Verdauungsversuche zur Verfü-
                                   Hobby- und Nebenerwerbshaltungen einen   gung zu stellen. Zudem wurden unterschied-
                                   entsprechenden Bedarf an Fortbildung aber   lichste Projektanstellungen beispielsweise zur
                                   auch fachlichem Austausch haben, entstand   Weide, optimaler Lämmermast und Optimie-

          Bild 2: Küchenfertige    schon früh ein Angebot an Lehrgängen für   rung von Schlachtkörperqualitäten durchge-
          Lammteile; Quelle: LAZBW  Schafhalterinnen und Schafhalter an der da-  führt. In den 1990er Jahren wurde dann damit
                                                                            begonnen, züchterisch auf eine Schafrasse
                                                                            ohne Scherbedürfnis zu züchten. Es wurde
                                                                            das NOLANA-Schafzuchtprojekt gestartet.
                                                                            Nolana bedeutet „ohne Wolle“. Unter Nola-
                                                                            na-Schafen sind deshalb Schafe zu verstehen,
                                                                            die im Frühsommer ihre Wolle abstoßen wie
                                                                            andere Tiere ihr Winterfell. Der Grund für
                                                                            diesen Forschungsansatz lag darin, dass die
                                                                            Wollproduktion für kleinere Schäfereien un-
                                                                            rentabel ist und nach wie vor ein Verlustge-
                                                                            schäft darstellt (Jilg, 2001).



                                                                              Ein Unikat in Baden-Württemberg
                                                                            Über die Jahre hinweg wurden die meist ein-
                                                                            tägigen Lehrgänge zum Thema Schafhaltung


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