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Mitten im Leben





       Außerdem regt Capsaicin die Magenmotorik an und stei-  bensmittel. Es kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigun-
       gert die Magensäuresekretion. So kurbelt es die Verdauung   gen, wie Schleimhautreizung, Übelkeit, Erbrechen und
       an. Fettreiche Speisen können durch die erhöhte Magen-  Bluthochdruck, kommen und sogar lebensbedrohlich wer-
       säureproduktion besser verdaut werden. Auch der Spei-  den. Besonders Kinder reagieren sehr empfindlich auf
       chelfluss wird durch scharfes Essen angeregt, was sich po-  Chili-Produkte.
       sitiv auf die Zahngesundheit auswirken kann. Die gefäßer-
       weiternde Wirkung des Capsaicin führt zu einer verbesser-  Das macht die Hot-Chip-Challenge, die im Jahr 2023 über
       ten Durchblutung, unter anderem der Schleimhäute,      soziale Medien bekannt wurde, besonders gefährlich. Bei
       wodurch auch das Geschmacksempfinden sensibilisiert    dieser Mutprobe wird zum Verzehr extrem scharfer Chips
       wird.                                                  aufgerufen.

                                                              Aufgrund von Warnungen vor Gesundheitsschäden ver-
         Vorsicht bei einem empfindlichen Magen               schiedener Stellen und Untersuchungen unter anderem der
                                                              Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter, dürfen die
       Gerade Personen mit einem empfindlichen Magen sollten   betreffenden Chips in Deutschland nicht mehr verkauft
       scharf gewürzte Speisen mit Vorsicht genießen. Magen-  werden. Baden-Württemberg war eines der ersten Bundes-
       schmerzen oder Durchfall können die Folge sein. Sodbren-  länder, das Verbraucherinnen und Verbraucher vor dem
       nen kann durch die anregende Wirkung der Magensäure-   Verzehr warnte und ein Verkaufsverbot aussprach.
       produktion verstärkt werden.

                                                                Sicherer Umgang mit Chili und Co.
         Ab wann ist scharfes Essen ungesund?
                                                              •  Setzen Sie scharfe Gewürze in Maßen ein. Schließlich soll
       Scharf bis sehr scharf gewürzte Speisen sind für Mittel-  die Speise noch genießbar sein.
       europäer ungewohnt. Das Bundesinstitut für Risikobewer-  •  Tasten Sie sich bei der Verwendung von Chilis und Chili-
       tung (BfR) geht davon aus, dass bereits bei Aufnahme-    Erzeugnissen immer langsam an die Schärfe heran.
       mengen durch traditionellen Verzehr von sehr scharfem   •  Capsaicinoide reizen die Augen. Deshalb sollten Sie nach
       Essen ein erhöhtes Risiko für Schädigungen der Magen-    dem Umgang mit Chilis die Hände waschen oder bei der
       schleimhaut besteht.                                     Verarbeitung Handschuhe tragen.
                                                              •  Capsaicin ist fettlöslich. Bei brennenden Schmerzen hel-
       Das BfR warnt Verbraucherinnen und Verbraucher vor der   fen Milch oder Milcherzeugnisse oder stärkehaltige Le-
       Aufnahme großer Mengen extrem scharfer Chillizuberei-    bensmittel (Reis, Brot) in Verbindung mit Speiseöl oder
       tungen und unüblich stark mit Capsaicin gewürzten Le-    -fetten. 


        Warmer Hummus mit Lamm  (für 4 Portionen; Zubereitung: ca. 70 min.)
        Zutaten für…        Zubereitung                    Zutaten für…        Zubereitung
        den Hummus          -  Kichererbsen in ein Sieb geben, kalt abspühlen,   das Fleisch  -  Frühlingszwiebel putzen, waschen und in feine
        2 Gläser Kichererbsen   abtropfen lassen und aus den Häutchen drücken  2 Frühlingszwiebeln  Röllchen schneiden
        (á 250 g Abtropfgewicht)  -  Knoblauch schälen, grob würfeln  400 g Lammrücken  -  Fleisch in dünne Scheiben schneiden
        2 Knoblauchzehen    -  Kichererbsen, Knoblauch, Kreuzkümmel und ½   2 EL Olivenöl  -  In einer weiten Pfanne Öl erhitzen
        1 TL gemahlener Kreuzkümmel  TL Salz in 250 ml Wasser aufkochen  2 EL Mandelstifte  -  Mandeln und Pinienkerne darin kurz goldgelb
        Salz, Pfeffer       -  Ca. 45 min. köcheln lassen  2 EL Pinienkerne      anbraten, dann herausnehmen
        125 g Tahin (Sesampaste)  -  2/3 der Kichererbsen mit dem Kochwasser, Tahin   Salz, Pfeffer  -  Im verbliebenen Öl das Fleisch 2-3 min. kräftig
        3 EL Zitronensaft    und Zitronensaft cremig-fein pürieren  ½ TL gemahlener Piment  anbraten, dabei mit Salz, Pfeffer, Piment und
                            -  Püree mit Salz und Pfeffer abschmecken,   1 TL rosenscharfes Paprikapulver  Paprika würzen
                             abgedeckt beiseitestellen                         -  Übrige 1/3 Kichererbsen vom Hummus und
                                                                                 Frühlingszwiebeln untermischen, alles kurz erhitzen
        die Kräutersauce    -  Zitrone heiß waschen, abtrocknen und Schale     -  Hummus unter Rühren sanft erwärmen
        1 Bio-Zitrone        fein abreiben                                     -  Eventuell etwas Wasser zugeben, bis die Konsistenz
        ½ Bund Petersilie   -  Zitronen halbieren und Saft auspressen            schön sämig ist
        ½ Bund Minze        -  Petersilie und Minze abbrausen, trocken         -  Hummus auf Teller verteilen, in die Mitte jeweils
        2 Knoblauchzehen     schütteln                                           eine Mulde drücken und die Fleisch-Kichererbsen-
        1 TL Chiliflocken   -  Blätter von den Stängeln zupfen und sehr fein     Mischung hineingeben
        4 EL Olivenöl        hacken                                            -  Mit Mandeln, Pinienkernen und Kräutersauce
        Salz                -  Knoblauch schälen und fein hacken                 garnieren
                            -  Kräuter, Knoblauch, Zitronenschale, 4 EL
                             Zitronensaft, Chiliflocken, Öl und etwas Salz
                             verrühren


       Diesen Text und viele weitere Artikel rund um die Themen Essen und Trinken, Ernährung und Nachhaltigkeit, Kinderernährung und Gemeinschaftsverpfle-
       gung finden Sie auf der Internetseite des LErn – Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg https://landeszentrum-bw.de in der Rubrik „Wissen“.


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