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Schwerpunktthema: Kartoffel

Abb. 2: Pro Kopf-Verbrauch Entwicklung in Baden-Württemberg Im Laufe der 1960er und 1970er Jahre brach
und Selbstversorgungsgrad; der Anbau hierzulande um rund 80 % ein,
Quelle: LEL Schwäbisch Auch in Baden-Württemberg hatte der Kar- trotz des gleichzeitigen Anstiegs der Bevölke-
Gmünd
toffelanbau traditionell eine hohe Bedeutung rung um rund 50 %. Neben dem Rückgang
Abb. 3: Erntemengen und für die Ernährung. Er erreichte mit knapp des direkten menschlichen Verzehrs war der
Erzeugerpreise; Quelle: LEL 200.000 ha um 1910 ein Maximum. Damals zweite Grund das Ende der Kartoffelmast bei
Schwäbisch Gmünd übertraf die gesamte Ackerfläche im Land Schweinen. Trotz technischen Fortschritts in
mit rund 1,2 Mio. ha die heutige Ackerfläche Form von Lege- und Pflegemaschinen, von
um 43 % und der Kartoffelanteil lag mit rund Kartoffelvollerntern und mobilen Dämpfko-
13 % nahe an der Fruchtfolgegrenze. Heute lonnen, mit denen die gesamte Ernte auf ein-
werden Kartoffeln nur noch auf 0,7 % der mal gedämpft und einsiliert werden konnte,
heute um 30 % niedrigeren Ackerfläche ange- blieb der Kartoffelanbau und die -verfütte-
baut. Kartoffeln waren zur Versorgung der rung zu arbeitsintensiv. Gegenüber der auf-
damals weniger als halb so hohen Bevölke- kommenden Getreidemast, ergänzt durch
rung von existenzieller Notwendigkeit, ent- neue Eiweißträger wie Fischmehl, Tiermehl
Abb. 4: Entwicklung der weder zum Frischverzehr und auch als Fut- und später Soja, waren Kartoffeln nicht mehr
Anbaufläche im Verhältnis zur
Einwohnerzahl; Quelle: LEL termittel zur „tierischen Veredelung“ in Form wettbewerbsfähig. Auch die zunehmende
Schwäbisch Gmünd von Schweinefleisch und Speck. Nach dem 1. Nachfrage nach mageren Schweinen trug ih-
Weltkrieg ging auch im Südwesten der Kar- ren Teil dazu bei.
Abb. 5: Entwicklung der toffelanbau zurück und erlebte nach dem 2.
Erträge von Kartoffeln;
Quelle: LEL Schwäbisch Weltkrieg mit dem Zustrom von Flüchtlingen Hinzu kam, dass Kartoffeln weniger als ande-
Gmünd nochmals eine kurze Renaissance. re Feldfrüchte von produktionstechnischen

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