Page 25 - Landinfo 5_2021 Akademie für Landbau und Hauswirtschaft Kupferzell
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ALH Kupferzell
Im 1. Sommerhalbjahr wurden durch das An- se Zeit fielen auch der Wechsel der Schulträ-
legen eines praktischen Arbeitsprojektes im gerschaft und die Namensänderung zur
Pflanzenbau oder in der Tierhaltung die Un- „Akademie für Landbau und Hauswirt-
terrichtsinhalte mit der Betriebspraxis auf schaft“. Im Rahmen der Verwaltungsreform
dem eigenen Hof verknüpft. Gleichzeitig ging die ehemalige Staatliche Akademie an
diente dies als Übungseinheit für das zu er- den Hohelohekreis über. Zwischen dem Land
stellende Arbeitsprojekt in der anstehenden Baden-Württemberg, dem Hohelohekreis
Meisterprüfung. Als weiterer Schwerpunkt und dem Landkreis Schwäbisch Hall wurde
stand die Arbeitszeiterfassung auf der to-do- darüber eine spezielle Vereinbarung getrof-
Liste. Die Arbeitszeitbelastung der auf dem fen.
Betrieb tätigen Menschen sollte überprüft,
betriebliche Abläufe kritisch durchleuchtet Über den Tellerrand schauen: Dies war Dr.
und Arbeitszeitfallen entlarvt werden. Im 3. Eitel ein besonderes Anliegen. Neben zahlrei-
Schulhalbjahr war Blockunterricht angesagt. chen Lehrfahrten, z.B. nach Italien, Holland,
Durch den wöchentlichen Wechsel der Un- Ungarn, Polen oder Dänemark, entstand
terrichtseinheiten in Pflanzenbau, Tierhal- auch eine Verbindung in die Schweiz mit dem
tung und in der Unternehmensführung war ‘Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg‘.
ein vertieftes Arbeiten an einem Thema mög- Durch Fachexkursionen konnte die Land-
lich. Lehrgänge an den Landesanstalten in wirtschaft im Kanton Aargau und den an-
Boxberg und Aulendorf zu Schwein und grenzenden Gebieten erkundet werden. So
Rind ergänzten das Angebot. Die Verknüp- verschafften sich die Fachschüler und Fach-
fung der Ökonomik mit der Produktions- schülerinnen einen guten Überblick über die
technik konnte starten und durch die Daten- Schweizer Landwirtschaft und deren agrar-
aufzeichnungen im anschließenden Sommer- politischen Maßnahmen.
halbjahr überprüft und gegebenenfalls korri-
giert werden. Die beiden selbst gebuchten
und bereinigten Buchführungsabschlüsse Entwicklung der Unternehmerpersön-
waren in Verbindung mit den aus den Hof- lichkeit
programmen entwickelten Deckungsbeiträ-
gen die Datengrundlage für die Betriebsana- Die Vorstellung des eigenen Sommerar-
lyse in der Wirtschafterarbeit. Diese war im beitsprojekts hinterließ bei unseren Gastge-
abschließenden Winterhalbjahr zu erstellen. bern in der Schweiz einen bleibenden Ein-
druck. Insbesondere der routinierte Auftritt
der jungen Meisteranwärterinnen und –an-
Vorbereitung auf die Wirtschafterprü- wärter erstaunte Lehrer, Lernende und Prak-
fung tiker. Der Grundstein für diesen routinierten
Auftritt wurde bereits im 1. Schulhalbjahr
Durch die Erweiterung der Unterrichtsein- gelegt, da die Persönlichkeitsentwicklung, das Bild 3: Betriebliche Kalkulationen
heiten in den ersten beiden Halbjahren wur-
den mehr Freiräume geschaffen, um im 5.
Halbjahr auf die Prüfung zum Wirtschafter
für Landbau vorbereitet zu werden. Hierzu
wurden drei Präsenztage in der Woche ange-
setzt. Die beiden anderen Tage konnten
selbstständig daheim für die Erstellung der
Meisterarbeit genutzt werden. Das Unter-
richtskonzept der Akademie wurde damit er-
neut den Erfordernissen der Betriebsführung
für den eigenen Betrieb angepasst.
Wechsel der Trägerschaft und des
Namens
Mit Beginn des Schuljahres im November
2000 übernahm Dr. Dieter Eitel das Amt des
Schulleiters, das er bis 2006 innehatte. In die-
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