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Problemstellungen und Lösungsansätze





        Fallbeispiel 5:




                                                    Ziegenkoppel

        Ausgangslage       •   Steinige, felsige oder steile Sukzessionsflächen ehemaliger Schafweiden, direkt angren-
                               zend an noch intakte Schafweide (= Trittsteinbiotope)
                           •   Felsen mit Vorkommen konkurrenzschwacher, lichtbedürftiger Arten, z.B. Pfingstnelke
                           •   Motormanuelles Entfernen der Gehölzsukzession sehr kostenintensiv, regelmäßiger Rück-
                               schnitt fördert Gehölze, Verbiss durch Ziegen langfristig effektiver und günstiger

        Ziel               •   Offenhaltung durch Ziegenkoppel, Artenschutz, ggf. spätere Überführung in Schafweide
                           •   Günstiger und effektiver als mechanische Freihaltung (Verbiss)
                           •   Biotopverbund erhalten / schaffen durch Trittsteinbiotope

        Massnahme / Um-    •   Abstimmung mit Eigentümerin bzw. Eigentümer, Revierleitung, Jagdpächterin bzw. Jagd-
        setzung                pächter
                           •   ggf. vorsichtige Erstpflege, Zauntrasse öffnen, Bäume entnehmen
                           •   Ziegenkoppel mit mobilem Zaun (Litzen) oder Bau Festzaun
                           •   Fester Zaun besitzt „Törchen“ für Klettersporttreibende  => Fels bleibt zugänglich (touris-
                               musfreundlich)
                           •   Ggf. zusätzliche manuelle Entfernung (Einsatz von Klettertechnik) von Gehölzsukzession
                               in Felsbereichen, die für Ziegen nicht erreichbar sind (z.B. Artenschutz Pfingstnelke)
        Kooperations-      •   Ziegenhaltende Betriebe, Hüteschäferei kann Ziegen  auch innerhalb der Schafweide auf
        partner               problematischen Flächen koppeln
                          •   Ggf. Klettersporttreibende für zusätzliche Nachpflege am Fels (DAV, Bergwacht), Arten-
                              kenntnis wichtig
                           •   LPR B: Ggf. Erstpflege, Zauntrasse freistellen
        Förderung
                           •   LPR D: Bau Festzaun und / oder Anschaffung mobiles Zaunsystem (Litzen)
                           •   LPR B: Zunächst einjähriger Beweidungs-Auftrag
                           •   LPR A: Ggf. ab zweitem Jahr A2-Vertrag auf Nicht-Bruttofläche (wenn Aufwand über fünf
                               Jahre kalkulierbar), ggf. ist nach Ablauf des A2-Vertrags ein A1-Vertrag auf landw. Brutto-
                               fläche möglich

        Projektentwicklung  •   Monitoring durch ASP-Betreuung und / oder LEV, ggf. Anpassung der Beweidung
        / Monitoring       •   Bewirtschaftende einbinden: Können selbst Entwicklung der Fläche und Einfluss der Be-
                               weidung beobachten.
                           •   Integration in Schäferrevier, wenn nur noch geringer Gehölzdruck vorhanden und An-
                               schluss an Schafrevier möglich
                           •   Isoliert liegende Flächen sind dauerhaft mit Koppelbeweidung offen zu halten, ggf. Schafe
                               hinzunehmen, wenn Grasanteil zunimmt

















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