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Problemstellungen und Lösungsansätze
Tabelle 6: Begriffserläuterungen zu Beweidungsformen
(nach http://www.anl.bayern.de/fachinformationen/beweidung/glossar_ziel.htm)
Begriff Erläuterung
Hütehaltung Weidetiere (meist Schafe, seltener Ziegen) werden durch Hütepersonal beaufsichtigt und nachts sowie auch
meist über Mittag gepfercht. Dazu gehören die Wanderschäferei und die standortgebundene Hütehaltung. Die
traditionelle Wanderschäferei zieht über lange Strecken im Jahresverlauf und verbringt den Winter in milderen
Lagen. Deshalb kommt sie oft ohne einen eigenen Stall aus. Der Wanderschäfer bzw. die Wanderschäferin
verbringt i.d.R. viele Wochen des Jahres fernab seines bzw. ihres gemeldeten Wohnsitzes mit entsprechenden
Einschränkungen für ein Familienleben. Bei der standortgebundenen Hütehaltung wird die Herde im mehr oder
weniger großen Umfeld um den Betriebssitz gehütet. Das Hütepersonal kann über Nacht nach Hause fahren. Ein
Winterstall ist meistens vorhanden.
Mähstandweide Abgewandeltes Standweideverfahren, bei dem die Tiere von Frühjahr bis Herbst auf einer Fläche verbleiben.
Der Futterüberschuss im Frühjahr wird durch Schnittnutzung geerntet. Dazu wird ein Teilbereich im Frühjahr
ausgezäunt und nach der Mahd wieder in die Weidefläche einbezogen.
Mähweide Regelmäßiger Wechsel von Schnitt und Weidenutzung.
Nachweide Beweidung des Grünlandes einige Wochen nach der Mahd (meist im Herbst).
Portionsweide Die Weide wird in mehrere Parzellen unterteilt, den Tieren wird täglich eine erweiterte Futterfläche zugeteilt. In
der Schafhaltung eher unüblich.
Standweide Die Tiere verbleiben mehrere Monate oder die ganze Weidesaison über auf einer Fläche.
Umtriebsweide / Mit Zäunen in Parzellen unterteilte Weide. Die Tiere beweiden eine Koppel nach der anderen und verbleiben nur
Koppelweide kurze Zeit (meist einige Tage, allenfalls wenige Wochen) auf den einzelnen Flächen. Oft versteht man unter
Koppelweiden größere, längere Zeit (Wochen) genutzte Flächen, während bei einer Umtriebsweide die Weide
stärker unterteilt und die Besatzdauer auf den einzelnen Koppeln sehr kurz ist.
Vorweide Kurzzeitige Beweidung des jungen Aufwuchses im Frühjahr vor einer längeren Nutzungspause, nach der eine
Mahd oder eine erneute Beweidung erfolgt.
Beweidungsdruck • Abfrage der Weidedaten bei der dortigen Schäferei
Je nach zu beweidendem (geschütztem) Biotop / natur- => Ermittlung Besatzleistung (GV-Tage/ha) für Beispielbetrieb
schutzfachlich hochwertiger Schafweide muss der Bewei- (Umrechnen auf die jeweiligen Verhältnisse):
dungsdruck (formal: „Besatzleistung“ in Tabelle 7) flächen- 600 Mutterschafe, 180 Tage Weideperiode, 120 Hektar Weidefläche
und größenspezifisch angepasst werden. (600 * 0,1) * 180 / 120 = 90 GV-Tage/ha
Als geeignetes Maß kann die so genannte Besatzleistung in Zu verweisen ist auf die Tabelle „Umfang möglicher Schaf-
Großvieh (GV)-Tagen pro Hektar herangezogen werden. haltung in Abhängigkeit von der Futterwüchsigkeit des
Schumacher et al. (1995) (aus Infodienst Landwirtschaft Standortes“ (Infodienst Landwirtschaft BW 2016a ) unter
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BW 2016a) schlagen eine Besatzleistung zwischen 124 und Punkt 5. Weideführung. Hier wird eine Besatzstärke mit 4,6
165 GV-Tagen / ha für Kalkmagerrasen vor. In der Praxis – 6,1 Produktionseinheiten (PE) / ha bei 180 Weidetagen*
zeigt sich jedoch, dass die Schwankungsbreite auf Kalkma- für Kalkmagerrasen und Mittlere Almen angegeben.
gerrasen deutlich größer sein kann (bspw. Albvorland versus
Albhochfläche). Diese Daten können allenfalls als Faustzahl => Ermittlung Besatzstärke (PE / ha bei 180 Weidetagen)
verwendet werden, sagen jedoch nicht automatisch etwas für Beispielbetrieb:
über die naturschutzfachliche Qualität der Beweidung am 600 Mutterschafe, 180 Tage Weideperiode, 120 Hektar Weidefläche
jeweiligen Standort aus. 600 / 120 = 5
Wie ermittle ich die Besatzleistung / Besatzstärke für Generell gilt:
eine Fläche? Wir können derzeit davon ausgehen, dass die meisten Ma-
gerrasen und Wacholderheiden in der Vergangenheit deut-
• Gut geführte Weide auf vergleichbarem Standort (Bo-
den, Klima, Exposition) 17 http://www.landwirtschaft-bw.info/pb/MLR.LEL-SG,Lde/Startseite/
Unsere+Themen/Schafe+in+der+Landschaftspflege
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