Stand: USDA-Datenbank (12. Mai 2025)
In seiner ersten Einschätzung zum Getreidewirtschaftsjahr 2025/26 geht das
US-amerikanische Agrarministerium (USDA) bereits von Beginn an von einer leicht defizitären Getreidebilanz aus. Und das trotz der
voraussichtlich größten Getreideernte aller Zeiten. Mit 2.358 Mio.t läge das erwartete Ergebnis rund 56 Mio.t bzw. + 2,4%
über dem aktuellen Getreidewirtschaftsjahr 2024/25. Damit wird deutlich, dass es weltweit zunehmend schwieriger wird, den fortlaufend
wachsenden Bedarf zu decken. Und noch ist nicht gewiss, ob die geschätzte Erntemenge überhaupt eingefahren werden kann. Die
Endbestände werden mit 571 Mio.t zwischenzeitlich deutlich unter der 600 Mio.t-Marke geschätzt.
Auch bei den Ölsaaten, so das USDA, präsentiert sich die erwartete Bilanz 2025/26 deutlich enger als im Vorjahr. Bei einer
Spitzenernte von rund 692 Mio.t wird der Bilanzüberschuss in der Maischätzung 2025 lediglich auf rund + 1,9 Mio.t taxiert. Damit
würden die Bestände nur marginal auf 143,2 Mio.t anwachsen. Auch hier lässt der deutlich wachsende Verbrauch kaum Spielraum
für einen Bestandsaufbau.
Fazit zur 1. Einschätzung der Bilanz 2025/26 im Mai 2025 durch das USDA. Selbst bei weltweiten Spitzenernten, sowohl im Getreide- als
auch Ölsaatenbereich, besteht kaum noch Spielraum für ein Anwachsen der Bestände. Das könnte die Märkte
empfindlicher für Störungen machen. Wetterereignisse, politische Krisen oder Kriege könnten deutlich an Gewicht bei der
Entwicklung der Kurse uns Preise gewinnen.
© Werner Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd