Stand: USDA-Datenbank (14. November 2025)
Erste neue USDA-Daten vom 14.11.2025 nach Beendigung des US-Lock Down
Nach Beendigung des US Lock Down und Ausfall der Oktoberschätzung hat das US-amerikanische Agrarministerium (USDA) in seiner
sechsten Einschätzung zum Getreidewirtschaftsjahr 2025/26 die Getreideernte im November erneut deutlich angehoben. Im neuen
Wirtschaftsjahr, das am 01. Juli 2025 begonnen hat, soll es eine Getreideernte der Superlative geben. Die Bilanz zeigt sich dennoch nur
knapp ausgeglichen. Mit 2.405 Mio.t läge das erwartete Ergebnis rund 93 Mio.t bzw. + 4,0% über dem Vorjahr und erstmals in der
Geschichte über der 2.400 Mio.-Marke. Die Bestände zum 30.06.2026 sollen mit einem kleinen Plus von 0,2 Mio.t mit 582,2 Mio.t
nahezu auf dem Vorjahreswert (582,0) verharren. Die Gründe für die deutlich höhere Einschätzung der Ernte sind
deutlich. Mit Ausnahme der Ernten in China und Indien hat das USDA alle Ernten der TOP10 Getreideerzeuger sowie die Zahlen der übrigen
Welt nach oben korrigiert. Wenngleich die Zahlen zur Ernte auf der Nordhalbkugel inzwischen auf relativ sicheren Füßen stehen, so
besteht für die Einschätzung auf der Südhalbkugel, wo erst im Frühjahr 2026 die Ernte ansteht, weiterhin eine gewisse
Unsicherheit.
Die Ölsaatenernte 2025/26 sieht das USDA in seiner Novemberschätzung nach einer leichten Abwärtskorrektur erneut etwas
schwächer. Dennoch erwartet die Welt auch hier weiter eine Spitzenernte von rund 688,0 Mio.t. Der Bilanzüberschuss allerdings
liegt im Vergleich zum Vorjahr lediglich bei einem schwachen Plus von + 0,6 Mio.t (Vorjahr + 5,7). Zum 30.06.2026 stünden damit die
Bestände mit 142,3 Mio.t leicht über Vorjahresniveau (141,7). Auch bei den Ölsaaten wird deutlich: Der stetig wachsende
Verbrauch lässt kaum Spielraum für einen merklichen Bestandsaufbau.
Fazit zur 6. Einschätzung der Bilanz 2025/26 im November 2025 durch das USDA: Selbst bei weltweiten Spitzenernten, sowohl im Getreide-
als auch Ölsaatenbereich, besteht kaum noch Spielraum für ein Anwachsen der Bestände. Das macht die Märkte im Grundsatz
empfindlicher für Störungen. Wetterereignisse, politische Krisen oder Kriege gewinnen deutlich an Gewicht bei der Entwicklung der
Kurse und Preise. Im Moment jedoch befinden sich die Märkte noch immer im „Erntemodus“. Die schiere Menge an Erntegut und
die optimistischen Zahlen des USDA wirkt dämpfend auf die Gebote der aufnehmenden Hand.
Download: 2025_11_14_USDA_Analyse.pptx (Power point, ca. 12 MB)
© Werner Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd












