Stand: USDA-Datenbank (10. Januar 2025)
Mit der 10. Einschätzung der Ernte 2024/25 durch das US-amerikanische Agrarministerium (USDA) rutscht die Getreidebilanz gegenüber dem Vormonat um weitere 2,2 Mio.t ins Minus. Die Erzeugung wurde um 2 auf 2.286 Mio.t zurückgenommen, der Verbrauch soll mit 2.313 Mio.t marginal zulegen. Das Defizit, das sich zum 30.06.2025 in der Bilanz abzeichnet, soll auf minus 39,3 Mio.t anwachsen. Gründe hierfür sind Abwärtskorrekturen der südamerikanischen Maisernte. Sowohl für Brasilien als auch für Argentinien sind die Erwartungen jeweils um 1 Mio.t gekürzt worden. Während Mais damit nochmals zurückgenommen wurde hält sich Weizen, Gerste und Co. weitgehend auf dem Niveau der Vormonatsschätzung. Deutlich wird: Es scheint zunehmend schwieriger zu werden, den jährlich um rund 30 Mio.t wachsenden Weltgetreidebedarf zu decken.
Auch bei den Ölsaaten beschert eine Abwärtskorrektur der südamerikanischen Ernte eine etwas schwächere Bilanz. Aber trotz der Abwärtskorrektur um minus 2,7 Mio.t auf 677,7 Mio.t bleibt die Gesamtbilanz der Ölsaaten 2024/25 noch mit einer Bestandsaufstockung von 7,6 auf 140,0 Mio.t zum 30.06.2025 im Plus. Vor allem weniger Sojabohnen in Argentinien (Minus 3 auf 49,0 Mio.t) und Paraguay (minus 0,5 auf 10,7 Mio.t) sind die Ursache. Die Welt-Sojaernte wurde damit um minus 3,5 auf 420,8 Mio.t gekürzt. Entsprechend fallen die Erwartungen an die Endbestände zum 30.06.2025 mit +11,8 Mio.t deutlich schwächer aus als noch im Vormonat (+16,0). Anders bei Raps und Sonnenblumen. Zwar skizziert hier das USDA schon seit Monaten defizitäre Bilanzen, was in der Februarschätzung auch bestätigt wurde. Die Rapsernte wird aber mit einer Erntemenge von 85,3 Mio.t und einen Bestandsabbau um minus 3,2 Mio.t zum Vormonat unverändert gesehen. Bei Sonnenblumen fällt das Defizit mit einer Ernte von 51,1 Mio.t und einem Bestandsabbau von minus 0,9 Mio.t moderater aus.
© Werner Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd