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KW 47/24
Soja- und Rapsschrotpreis seitwärts
Die Versorgung mit Ölsaaten wurde vom US-amerikanischen Agrarministerium (USDA) in der Novemberschätzung weiter als sehr gut
taxiert, wenngleich die Sojabohnenerzeugung 2024/25 gegenüber Oktober um 3,5 auf 425,4 Mio.t zurückgenommen wurde. Dennoch bleibt
die Bilanz mit einem Überschuss von 19,3 Mio.t deutlich im Plus, die Endbestände sollten auf einen Wert von 131,7 Mio.t
anwachsen. Grund für die Abwärtskorrektur war v.a. eine um 3,3 Mio.t schwächere Einschätzung der US-Ernte (121,4
Mio.t).
Anders das Bild bei Raps und Sonnenblumen. Die Rapsernte wurde erneut leicht abwärts korrigiert und zeigt zwischenzeitlich ein
merkliches Defizit. 87,2 Mio.t Ernte stehen einem Verbrauch von 89,0 Mio.t gegenüber. Die Endbestände sollen um minus 2,1 auf 8,1
Mio.t fallen. Vergleichbares gilt für die Sonnenblumen. Bei einer Ernte von 50,4 und einem Verbrauch bei 51,2 Mio.t zeigt sich ein
Bestandsabbau auf 2,5 Mio.t.
Gegenläufige Signale kommen von Seiten des Palm- und des Rohöls. Die Palmölpreise konnten in den zurückliegenden 8
Wochen an der Börse in Kuala Lumpur in Malaysia um rund 35 Prozent zulegen, was ihnen in Europa immerhin ein Plus von 25% auf
inzwischen um 1.250 €/t verschaffte. Anders die Entwicklung bei Rohöl. Hier war in den zurückliegenden Wochen eine leichte
Schwäche zu beobachten. Aktuell notiert Rohöl (Brent, London) im Bereich um 73 US-Dollar je Barrel, ein Minus von rund 10%
gegenüber dem Wert vor 4 Wochen.
Von Seiten der Politik kommen ebenfalls uneinheitliche Signale. Die Furcht von einer Abkehr von den Biokraftstoffen in den USA mit der
Präsidentschaft von Donald Trump hat die Sojabohnenkurse zuletzt geschwächt. Auf der anderen Seite denkt Indonesien darüber
nach, ab 2025 deutlich mehr Palmöl zu Biodiesel zu verarbeiten. Und China beabsichtigt offenbar den Export von Altölen und
–fetten, v.a. in die USA zur Herstellung von Biokraftstoffen, einzuschränken.
In diesem Umfeld bewegten sich die Soja- und Rapsschrotpreise in den zurückliegenden Wochen im Trend seitwärts. Der
Erzeugereinkaufspreis für Sojaschrot liegt nach Angaben der AMI im November um 43,- €/dt (43/44 er). Für 48er HP-Schrot
wurde in Baden-Württemberg ein Preis von 46,50 €/dt genannt. GVO-freier Schrot hielt sich allerdings stabil bei 65 €/dt,
was den Abstand zu GVO-Ware leicht vergrößerte. Der inzwischen wieder etwas schwächere Euro (1,06 USD/€) verhindert
einen Rückgang der Schrotpreise.
© Werner Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd
www.agrarmaerkte-bw.de