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KW 06/25
Sojaschrotpreise im 4-Jahres-Tief
Zum Jahreswechsel 2024/25 wurde an der Südwestdeutschen Warenbörse in Mannheim für 44/7-Schrot zur prompten Lieferung ein
Großhandelspreis bei 358 €/t notiert. Aktuell in KW 06/25 sind es noch 355 €/t. Terminware mit Lieferziel März/April
´25 notiert bei 350 €/t. NON-GMO EU-Ware wird in Mannheim auf Termin bei 485 €/t genannt. Zuletzt wurden solche Werte im
Herbst/Winter 2020 aufgerufen. Die Erzeugereinkaufspreise im Süden Deutschlands reagieren auf diese Entwicklung mit Verzögerung.
Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) nannte im Januar für 43/44er-GMO-Schrot Erzeugereinkaufspreise um 415 €/t.
Für 48er-GMO-Schrot wurden 450 €/t genannt. Lediglich für NON-GMO Ware werden weiter hohe Erzeugereinkaufspreise gesehen.
44er-NON-GMO-Schrot kostet in Bayern um 587, in Baden-Württemberg 600 €/t. 48er-NON-GMO-Schrot liegt rund 25 bis 30 €/t
darüber.
Die fundamentalen Daten zeichnen ein klares Bild. Laut der 9. Einschätzung der Ernte 2024/25 durch das US-amerikanische
Agrarministerium (USDA) im Januar soll die Sojabohnenernte mit 424,3 Mio.t so hoch ausfallen wie nie zuvor, die Bestände wachsen auf
einen Spitzenwert von 128,4 Mio.t. Das USDA hat zwar seine Schätzungen etwas abwärts korrigiert, aber die Versorgung der Saison
2024/25 bliebe dennoch hervorragend. Und inzwischen werden die hohen Erwartungen an die südamerikanische Ernte immer wahrscheinlicher.
Auch die europäische Sojaernte 2024 fiel nach den Dezemberzahlen der Donau Soja Association mit 13,05 Mio.t (EU27: 2,76) so hoch aus
wie nie zuvor. Schwächere Rohölpreise drücken zudem auf die Ölsaatenkurse. Preisstützend wirkt allerdings
der schwache Euro. Er verteuert den Import von Sojabohnen und –schrot. Und Trockenheit bereitet den argentinischen Bauern im Moment
Sorgenfalten, was die Sojabohnenkurse in den USA stützt. Für Unruhe sorgt auch die Präsidentschaft von Donald Trump.
Ungewissheit über seine Zollpolitik, v.a. in Richtung China und EU, ließ die Sojabohnen in den zurückliegenden Wochen um
rund 10% zulegen. Fazit: Aktuell befinden sich die Sojaschrotpreise auf einem seit langem nicht mehr gesehenen moderaten Niveau. Terminware
ist (noch) nicht teurer. Beobachten Sie den Markt und denken Sie darüber nach, im Rahmen des Risikomanagements Schrotkäufe, auch
auf Termin, zumindest in Teilen, zu tätigen.
© Werner Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd
www.agrarmaerkte-bw.de