KW 02/25
Weitere Aufschläge bei Schlachtrindern
Vor Weihnachten wurden infolge der stabilen Nachfrage und der attraktiven Preise bei Rindern hohe Stückzahlen geschlachtet. Zu
Jahresbeginn fällt das Angebot an Schlachtrindern nun fast überall knapp aus, zumal die Nachfrage und der Handel flotter als
erwartet laufen und der Bedarf kaum zu decken ist. Dabei machen sich die Bestandsrückgänge zunehmend bemerkbar.
Die Viehzählungsergebnisse vom November 2024 weisen für Deutschland 3,5 % weniger Rinder und 3,3 % weniger Milchkühe auf.
Gegenüber der durchschnittlichen Abnahmerate von -2 % in den letzten 10 Jahren hat sich der Rückgang damit beschleunigt. In
Baden-Württemberg liegt der Rückgang bei -2,3 % bei den Rindern insgesamt, -1,8 % bei Milchkühen und bei -8,7 % bei
Jungbullen > 1 Jahr.
Damit bleiben Schlachtrinder weiter knapp, zumal für 2025 in Deutschland ein stabiler Pro-Kopf-Verzehr bei Rindfleisch in Höhe
von 9,2 kg erwartet wird. 2024 nahm die Rindfleischnachfrage der privaten Haushalte in Deutschland in den ersten 11 Monaten gegenüber
dem Vorjahreszeitraum um stattliche 5,2 % zu. Wertmäßig wurde sogar 7,3 % mehr ausgegeben.
Die Preise steigen zu Jahresbeginn entsprechend weiter, in Norddeutschland werden für Jungbullen und Kühe diese und nächste
Woche jeweils +10 ct/kg SG erwartet. Auch im Süden dürften die Preise anziehen. Bei Jungbullen sollte sich der saisonübliche
Rückgang wegen der knappen Bestände kaum auswirken. Bei den Schlachtkühen wird das Angebot angesichts attraktiver Milch- und
Kalbinnenpreise und ausreichem Futter ebenfalls knapp bleiben. Gleichzeitig gewinnt Hackfleisch saisonal an Bedeutung, sodass auch hier
steigend Preise zu erwarten sind.
© Riester, LEL Schwäbisch Gmünd
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