Page 30 - Landinfo_3_2021
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Betrieb und Markt































          Abb. 2: Artenzahlen der Insekten in Abhängigkeit der Anzahl der Pflanzenarten
          Die Artenzahlen beziehen sich für jede Insektengruppe auf die Probeflächen und sind über alle drei Begänge zusammengefasst. Ebenso wurden die
          Artenzahlen der Blüten für jeweils alle drei Begänge jeder Probefläche zusammengefasst. Generalisierte Lineare Modelle und ihre Standardabweichung sind
          durch die Linien mit grau hinterlegtem Bereich abgebildet. Die Modelle wurden unter der Annahme der Negativbinomialverteilung gefittet. Der Flächentyp
          wird in den dargestellten Modellen nicht berücksichtigt.



                                    Für Bienen und andere blütenbesuchende In-  dass Bienen insbesondere auf über- und mehr-
                                    sekten verschwindet mit dem Verblühen des   jährigen Blühflächen vergleichsweise mehr
                                    Rapses bzw. der Ernte der Leguminosen ihre   Pflanzenarten als Nahrungsquelle nutzen als auf
                                    potenzielle Hauptnahrungsquelle vollständig   den anderen Flächen.
                                    von der Fläche. Auf Blüh- und Brachflächen
                                    können sie bei Verblühen einer Pflanzenart je-  Für die Arten- und Individuenzahlen der Tagfal-
                                    doch auf andere Pflanzenarten ausweichen. Un-  ter hatten die grünlandgeprägten Brachflächen
                                    sere Netzwerkanalysen, die abbilden wie viele   eine besondere Bedeutung. Dies zeigte auch der
                                    Pflanzenarten jede Bienenart aufsucht, zeigten,   beachtliche Anteil an dort beobachteten Tagfal-
                                                                            terarten der Vorwarnliste (Rote Liste). Das be-
                                                                            stätigt Ergebnisse der vorausgehenden Studie,
          Abb. 3: Anzahl an Bienenarten auf den Flächentypen                die feststellte, dass sich die Zusammensetzung
          Die Anzahl an Bienenarten wurde für jede Fläche über alle drei Begänge addiert. Zahlen in der   der Pflanzenarten und damit der Tagfalterarten
          obersten Zeile (n): Anzahl Flächen. Kleinbuchstaben: Artenanzahl unterscheidet sich statistisch
          signifikant zwischen Flächentypen mit unterschiedlichen Buchstaben (Post-hoc Test: P < 0,05).  zwischen den Grünlandbrachen und den FAKT-
                                                                            Blühflächen deutlich unterschied.



                                                                              Fazit

                                                                            Selbst von einigen bislang häufigen und als un-
                                                                            gefährdet geltenden Insektenarten gehen die
                                                                            Bestände mittlerweile, zumindest lokal, zurück.
                                                                            Um diesen Abwärtstrend zu bremsen, können
                                                                            Blühflächen in der Agrarlandschaft ein wichti-
                                                                            ger Baustein sein. Für nektar- und pollensu-
                                                                            chende Insekten sind sie Nahrungsquelle, ins-
                                                                            besondere, wenn sie möglichst viele Pflanzenar-
                                                                            ten enthalten und über einen möglichst langen
                                                                            Zeitraum blühen.

                                                                            Die ersten Blütenbesucher des Jahres erschei-
                                                                            nen im März oder sogar schon im Februar, wäh-
                                                                            rend andere bis in den Oktober hinein noch auf



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