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Betrieb und Markt
Abb. 2: Artenzahlen der Insekten in Abhängigkeit der Anzahl der Pflanzenarten
Die Artenzahlen beziehen sich für jede Insektengruppe auf die Probeflächen und sind über alle drei Begänge zusammengefasst. Ebenso wurden die
Artenzahlen der Blüten für jeweils alle drei Begänge jeder Probefläche zusammengefasst. Generalisierte Lineare Modelle und ihre Standardabweichung sind
durch die Linien mit grau hinterlegtem Bereich abgebildet. Die Modelle wurden unter der Annahme der Negativbinomialverteilung gefittet. Der Flächentyp
wird in den dargestellten Modellen nicht berücksichtigt.
Für Bienen und andere blütenbesuchende In- dass Bienen insbesondere auf über- und mehr-
sekten verschwindet mit dem Verblühen des jährigen Blühflächen vergleichsweise mehr
Rapses bzw. der Ernte der Leguminosen ihre Pflanzenarten als Nahrungsquelle nutzen als auf
potenzielle Hauptnahrungsquelle vollständig den anderen Flächen.
von der Fläche. Auf Blüh- und Brachflächen
können sie bei Verblühen einer Pflanzenart je- Für die Arten- und Individuenzahlen der Tagfal-
doch auf andere Pflanzenarten ausweichen. Un- ter hatten die grünlandgeprägten Brachflächen
sere Netzwerkanalysen, die abbilden wie viele eine besondere Bedeutung. Dies zeigte auch der
Pflanzenarten jede Bienenart aufsucht, zeigten, beachtliche Anteil an dort beobachteten Tagfal-
terarten der Vorwarnliste (Rote Liste). Das be-
stätigt Ergebnisse der vorausgehenden Studie,
Abb. 3: Anzahl an Bienenarten auf den Flächentypen die feststellte, dass sich die Zusammensetzung
Die Anzahl an Bienenarten wurde für jede Fläche über alle drei Begänge addiert. Zahlen in der der Pflanzenarten und damit der Tagfalterarten
obersten Zeile (n): Anzahl Flächen. Kleinbuchstaben: Artenanzahl unterscheidet sich statistisch
signifikant zwischen Flächentypen mit unterschiedlichen Buchstaben (Post-hoc Test: P < 0,05). zwischen den Grünlandbrachen und den FAKT-
Blühflächen deutlich unterschied.
Fazit
Selbst von einigen bislang häufigen und als un-
gefährdet geltenden Insektenarten gehen die
Bestände mittlerweile, zumindest lokal, zurück.
Um diesen Abwärtstrend zu bremsen, können
Blühflächen in der Agrarlandschaft ein wichti-
ger Baustein sein. Für nektar- und pollensu-
chende Insekten sind sie Nahrungsquelle, ins-
besondere, wenn sie möglichst viele Pflanzenar-
ten enthalten und über einen möglichst langen
Zeitraum blühen.
Die ersten Blütenbesucher des Jahres erschei-
nen im März oder sogar schon im Februar, wäh-
rend andere bis in den Oktober hinein noch auf
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