Page 21 - Landinfo Heft 4/2017 - Schwerpunkt Ökolandbau
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Schwerpunktthema






        Betrieb   AMS-   Anzahl   Milch-   AMS-    Weide-  tägl. Zu-  Weide-  Weide-  Flächen-  Futter-  max. KF-
          Nr.    Auslas-  Kühe   leistung   Kuh-   fläche   gangs-  zugangs-  system  wechsel  vorlage   Menge
                 tung %            kg     verkehr   ha je   dauer h   art                     im Stall  je Kuh u.
                (So./Wi.)                           Kuh                                                 Tag kg
                                                                                               08.00
          D*     74/73     82     7.197     FF      0,06     14     dez. Tor  Umtrieb   ja                7
                                                                                                TMR
                                                                              Kurz-           13.00 u.
           L    73 (So.)   74     7.270    frei     0,09      5       frei    rasen/    ja      17.00     6
                                                                             Umtrieb          getrennt
                                                                                               07.00 u.
           3     72/67     65     6.400    frei     0,12      8       frei   Portion    ja      16.30     7
                                                                                              getrennt
                                                                              Kurz-
           9     77/80     56     6.803    frei     0,06   24 (So.)  dez. Tor  rasen/   nein  10x TMR     6
                                                                             Umtrieb
        FF: Feed First
        * Konventionell wirtschaftender Betrieb
        dez. Tor = dezentrales Selektionstor




       Hinweise für die erfolgreiche Gestaltung der Sys-  Ähnlich  den  Konzepten  von  PhiliPsen  et al.   Tabelle 6
       teme geben auch PhiliPsen et al. (2015). Sie be-  (2015) sollen in Zusammenarbeit mit der HBLFA   Weide-AMS-Systemkennzeichen
       schreiben fünf Konzepte mit unterschiedlichem   Raumberg-Gumpenstein aus den Ergebnissen   ausgewählter Betriebe
       Ausmaß an täglichem Weidegang und entspre-  dieser Studie Beratungsempfehlungen für die be-
       chendem Anteil des Weidegrases an der täglichen   trieblichen Strukturen in Süddeutschland und Ös-
       Futterration hinsichtlich jeweils geeignetem Wei-  terreich formuliert werden. Dazu ist eine Defini-
       desystem und -management, Kuhverkehr, AMS-  tion von Pilotbetrieben nötig, die einer tieferge-
       Einstellungen sowie Fütterungsmanagement.  henden Analyse, z.B. der AMS-Einstellungen, des
                                                Zufütterungs- und Weidemanagements, unterzo-
                                                gen werden sollen. Darüber hinaus sollten sich
         Schlussfolgerungen und Ausblick        weitere Forschungsarbeiten z.B. mit der Frage der
                                                tatsächlichen Aufenthaltsdauer der Kühe auf der
       Der Erfolg von Weide-AMS-Systemen hängt stark   Weide oder des konkreten Effektes von selekti-
       von den einzelbetrieblichen Gegebenheiten ab.   vem gegenüber freiem Weidezugang auf die AMS-
       Einzelnen Betrieben kann es gelingen, mit den   Parameter beschäftigen.
       Kostenvorteilen des Weideganges die Mehrkosten
       für ein AMS zu decken.                   Weitere Autoren
                                                Literatur 




         Grundvoraussetzungen und förderliche Maßnahmen für den
         Erfolg des Systems

         •  klauengesunde und lauffreudige Kühe
         •  Weidefläche mit direktem Anschluss an den Stall
         •  Weideflächenwechsel/Portionsweide (lYons et al. 2013)
         •  intakte, tiergerechte Verbindungswege zwischen Weide und Stall
         •  selektive Steuerung des Zugangs zur Weide
         •  freier Zugang von der Weide in den Stall mit Rücklaufsperre
         •  attraktives Kraftfutter als Lockfutter im AMS
         •  täglich regelmäßig attraktives Futter am Trog                                Uwe Eilers
         •  keine Zufütterung auf der Weide                                              LAZBW
         •  Anpassung der Besatzstärke und täglichen Weidezeit an die vorhandene Weidefläche/  Tel. 07525/ 942-308
           das verfügbare Weidegrasangebot                                               oder -300
                                                                                         uwe.eilers@lazbw.bwl.de



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