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68 Strukturdaten und Preise
2.3 Bodennutzung Bei den Hauptnutzungsarten verlor Dauergrün-
land in den letzten mehr als sieben Jahrzehn-
Im Rahmen der Flächenerhebung wurde 2022 ten rund 35 % seiner ursprünglichen Fläche
ermittelt, dass die Landwirtschaftsfläche in Ba- (- 295.000 ha). Die Ackerfläche reduzierte sich
den-Württemberg eine Betriebsfläche von im selben Zeitraum um rund 25 % (- 266.000 ha).
1,60 Mio. ha umfasste. Das entspricht rund
45 % der gesamten Landesfläche (3,58 Mio. ha). Ackerland hat seit 1990 fast 33.000 ha verloren.
Die Waldfläche umfasste 1,35 Mio. ha (rund Das Dauergrünland hat zwischen 1990 und
38 %). Die Summe daraus macht die Bedeu- 2010 rund 70.000 ha verloren. Seit 2010 kamen
tung der heimischen Land- und Forstwirtschaft weitere 17.000 ha dazu. Dieser Anstieg be-
für die flächendeckende Pflege der Kulturland- gründet sich u. a. auf die Ausweitung der Grün-
schaft sichtbar. Die unterschiedlichen Kultivie- landdefinition und der Neuanmeldung von Flä-
rungsformen der landwirtschaftlich genutzten chen im Zuge der Förderperiode 2014 – 2022.
Fläche sorgen für ein abwechslungsreiches Darüber hinaus wurde der Grünlandschutz in
und vielgestaltiges Landschaftsbild. den letzten Jahren intensiviert, etwa durch die
Einführung des Dauergrünlandumbruchver-
Ergebnisse der Bodennutzungshaupterhe- bots auf Landesebene und die sogenannten
bung – Verteilung der Nutzungsarten Greening-Vorgaben im Rahmen der Förderung.
Im Zuge der Bodennutzungshaupterhebung Anbauentwicklung ausgewählter Feld-
wurden die Anbauflächen bzw. Nutzungsarten früchte
erfasst: Die wichtigsten Nutzungsarten im Jahr
2023 sind das Ackerland mit rund 805.200 ha Beim Anbau der Fruchtarten auf dem Acker-
und das Dauergrünland mit rund 548.700 ha. land sind von Jahr zu Jahr sichtbare Reaktio-
Die Anteile von Acker- und Grünland (vgl. Abb. nen vor allem auf die geänderten Rahmenbe-
26) variieren dabei in Abhängigkeit von den na- dingungen durch die Gemeinsame Agrarpolitik
türlichen Standortbedingungen von nahezu rei- zu beobachten. So haben im vergangenen
nen Ackerstandorten im Kraichgau bis zu rei- Jahrzehnt die Förderung von nachwachsenden
nen Grünlandstandorten im Allgäu. Rohstoffen für die Non-Food-Verwendung und
die Preisentwicklung die Anbauentscheidun-
Weiterhin gehören 2023 zur landwirtschaftlich gen der Landwirtinnen und Landwirte wesent-
genutzten Fläche insgesamt 47.000 ha Reb- lich beeinflusst. Der heimische Getreideanbau
land, Obstanlagen und Baumschulen. Im Ver- hat sich von 1990 bis 2023 um rund 71.300 ha
gleich zu 2010 hat das Rebland mit zusätzli- auf nun 467.300 ha reduziert (vgl. Tab. 39).
chen 1.300 ha leicht zugenommen. Die ande-
ren Dauerkulturen – Obstanlagen und Baum- Eine starke Ausweitung der Produktionsfläche
schulen – verzeichnen hingegen einen Rück- hat Mais erfahren. Mit der Verwertung von Si-
gang um insgesamt 900 ha (vgl.Tab. 38). lomais in Biogasanlagen hat sich der Anbau
entsprechend dem Boom der Biogasanlagen
Tab. 39: Bodennutzung in Baden-Württemberg
Veränderung
1990 2000 2010 2020 2023
2010:2023
ha ha ha ha ha in % ha %
Bodennutzung
der LF
Ackerland 838.000 839.000 829.300 810.300 805.200 57,4 - 24.100 - 2,9
Dauergrünland 601.700 573.300 531.700 546.700 548.700 39,1 + 17.000 + 3,2
Rebland 25.800 23.800 23.700 25.500 25.000 1,8 + 1.300 + 5,5
Obstanlagen 18.100 21.200 21.100 21.100 20.500 1,5 - 600 - 2,8
Baumschulen 2.400 2.700 1.800 1.500 1.500 0,1 - 300 - 16,7
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg