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Schwerpunktthema: Kartoffel
Alexander Möndel und Anna Bäuerle
Eine tolle Knolle –
auch im Bereich Bioökonomie?
Kartoffeln aus regionaler Erzeugung sind fester Bestandteil unserer Ernährung: Als vitaminreiches
und schmackhaftes Nahrungsmittel stehen sie, auf verschiedene Weise zubereitet, regelmäßig auf
dem Speiseplan. Darüber hinaus kann die Kartoffel aufgrund ihres Stärkegehalts von 15 % vielfältig
als Nachwachsender Rohstoff verwendet werden.
Stärke als Nachwachsender Rohstoff 21. Jahrhunderts leisten, wie dem Klimawan-
del oder der Ernährungssicherung bei welt-
Stärke ist aufgrund ihrer Fähigkeit zu verbin- weitem Bevölkerungswachstum und steigen-
den und zu verdicken ein ausgesprochen viel- den Lebensstandards. Denn eine Kreislaufo-
seitig nutzbarer Rohstoff - längst nicht mehr rientierung und innovative Nutzungsansätze
nur in der Lebensmittelindustrie. Stärke ist in der Bioökonomie ermöglichen einen nach-
ein wichtiger Ausgangsstoff für biologische haltigeren und verantwortungsvollen Um-
Prozesse. Mit ihr können beispielsweise Aus- gang mit den verfügbaren Ressourcen: Bei-
gangsstoffe für die chemische Industrie oder spielsweise werden mit biologischen Konzep-
auch Biokunststoffe oder Gewebemateriali- ten erneuerbare oder recycelfähige Rohstoff-
en hergestellt werden, aber auch Waschpul- quellen erschlossen und dadurch der Einsatz
ver oder Kosmetika. Produkte aus Stärke fossiler Rohstoffe gesenkt. So können Treib-
können biologisch abbaubar sein und sind – hausgasemissionen und die Abhängigkeit von
im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen – er- Energie- und Rohstoffimporten reduziert
neuerbar, weil die Pflanzen, die Stärke produ- und natürliche Ressourcen geschont werden.
zieren, immer wieder angebaut werden kön-
nen. In den letzten Jahren hat es eine Fülle
von Produktentwicklungen auf Stärkebasis Bioökonomie im Ländlichen Raum Abb: 1: Anbau und Verarbei-
gegeben z. B. bei Verpackungen. So gibt es tung der Kartoffel als
schon den kompostierbaren Joghurtbecher Für ländliche Regionen birgt die Bioökono- Stärkelieferant; Quelle:
Fachagentur Nachwachsende
und auch den Kompostbeutel, der im Bioab- mie große Potenziale, denn mit ihr gewinnt Rohstoffe e. V.- Bildungsme-
fall landen darf. Wenn aus einer Kartoffel die nachhaltige Erzeugung und Nutzung von diathek
Stärke für den industriellen Prozess gewon-
nen werden soll, ist es völlig egal, ob diese
mehlig oder festkochend, klein oder groß ist.
Sie muss lediglich einen hohen Stärkegehalt
aufweisen. Damit ist die Kartoffel eine span-
nende Pflanze für die Bioökonomie, also
für eine Wirtschaft, die auf nachwach-
senden Ressourcen, wie Pflanzen oder Mi-
kroorganismen, basiert.
Bioökonomie – Wertschöpfung mit
Zukunft
Die Bioökonomie orientiert sich am Vorbild
der Biologie und der Ökologie mit ihren
Kreisläufen und bringt diese mit der Ökono-
mie zusammen. Damit kann die Bioökono-
mie einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung
großer, globaler Herausforderungen des
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