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Tierzucht aktuell - Anpassung an die Herausforderungen





       terliches, umgängliches Verhalten und opti-  netzt werden mussten. Innerhalb des Projekts
       male  Fruchtbarkeitsleistungen  empfehlen,   wurde die Tier-Identifizierung auf RFID-
       wurden jährlich ca. 100 Remontetiere für die   UHF-Ohrmarken umgestellt. Die Zuord-
       LSZ erzeugt. Parallel wurden aus diesen Müt-  nung der einzelnen Ferkel zur Mutter und die
       tern potentielle Zuchteber aufgezogen, die   Erfassung aller im Projekt definierten Merk-
       die besondere Eignung für freies Abferkeln   male basiert bis heute auf dieser digitalen
       über den Besamungseinsatz in die Landes-  Tiererkennung. Die Datenerfassung erfolgte
       zucht tragen sollten. Insgesamt konnten so   mit mobilen Erfassungsgeräten in Verbin-
       neun züchterisch hochwertige DE- Eber in   dung mit einer neu entwickelten App, die ei-
       den Besamungseinsatz gehen.              nen Datenaustausch mit dem internetbasier-
                                                ten Sauenplaner der Zuchtbetriebe ermög-
                                                licht. Für  die  Erfassung  der  Saugferkelge-
         Merkmalsdefinition und                 wichte wurden regelmäßige Wiegungen mit
         Leistungsprüfung                       elektronischen Ferkelwaagen etabliert.
       In enger Abstimmung mit den Betrieben wur-  Bei der Einführung der Merkmalserfassung
       den geeignete Merkmale diskutiert und fest-  wurden die Betriebe durch Projekt-Mitarbei-
       gelegt. Hierbei handelte es sich zum einen um   tende fachlich begleitet und intensiv unter-
       Merkmale im Bereich Verhalten der Sau ge-  stützt. Alle bestehenden und neu definierten
       genüber ihren Ferkeln (Mütterlichkeit), sowie   Merkmale wurden laufend von den Betrieben
       dem Menschen (Umgänglichkeit). Zum ande-  digital erfasst und die Ergebnisse über den
       ren stand die Erfassung der Einzelferkelge-  Sauenplaner an das Zuchtbuch übertragen.
       wichte und damit die Berechnung der Ge-
       wichtsstreuung im Wurf im Fokus.
                                                  Ergebnisse der Datenanalyse                 Abb. 1: ZSH2V Film
       Die Datenerfassung in der Leistungsprüfung
       ist sehr aufwändig und bislang durch eine   Alle im Projekt erfassten Daten wurden über-
       händische Dokumentation und eine große   prüft und plausibilisiert. Bei den neu erfassten
       Datenfülle gekennzeichnet. Für jedes Zucht-  Merkmalen wurden statistische und populati-
       tier  gibt  es  mehrere  Datenquellen,  die  ver-  onsgenetische Analysen durchgeführt. Von






































       Bild 2: Mütterliche, aber dennoch umgängliche   Bild 3: Heterogener Wurf mit fünf unter-
       Sauen stehen im Fokus; Foto: LSZ Boxberg  gewichtigen Ferkeln (+); Foto: LSZ Boxberg



       Landinfo 2 | 2023                                                                                     25
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