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Klimawandel
zehnte keimfähig bleiben können und bei Dill und viele Leguminosen, wie z.B. Winter-
ausreichender Bodenfeuchte keimen. Vogel- wicken, Esparsette, Luzerne, Inkarnatklee
miere ist eine frühe Bienenweide und alte und Bokharaklee, die zu einer klimafreundli-
Heilpflanze, die Saponine und viel Kalium chen Stickstoffversorgung beitragen. Insbe-
enthält. Auch Ehrenpreis kommt als Spon- sondere Luzerne und einige Kleearten wur-
tanbegrünung häufiger nach Bodenbearbei- zeln tief, verbessern die Bodenstruktur und
tung vor. Stickstoffversorgung, brauchen aber relativ
viel Wasser. Deshalb muss bei Trockenheit
rechtzeitig gewalzt werden. Wenn die Wolff-
Erosionsschutz durch Begrünung in Mischung nicht zu tief gemulcht wird, halten
Hanglagen sich vor allem Luzerne, Bokharaklee und Mal-
ve über einige Jahre in der Fläche; ansonsten
Derzeit sind Weinberge in Süddeutschland wird sie langsam von Gräsern und anderer
nur noch selten mit unbedeckter Bodenober- Spontanflora erobert.
fläche der Erosion ausgeliefert. In der Regel
ist zumindest jede zweite Fahrgasse ganzjäh- Auch in Neuanlagen kann bei ausreichender
rig begrünt. Eine Begrünung mit Gräsern Wasserversorgung zum Erosionsschutz und
vermindert in Hanglagen sowohl die Erosi- zur Verringerung des Risikos der Nitrataus-
ons- als auch die Rutschgefahr im Vergleich waschung jede zweite Gasse eingesät werden
zu unbedecktem Boden oder einer Bodenbe- - beispielsweise mit Phacelia und Buchweizen
deckung mit Stroh. In Steillagen sind Gräser oder überwinternden „Stickstoffzehrern“,
für die Befahrbarkeit, Arbeitssicherheit und wie Winterraps oder Gräsern. Dabei ist ein
den Erosionsschutz unverzichtbar, ihr Was- ausreichender Abstand zu den Reben einzu-
ser- und Stickstoffbedarf ist jedoch beim Be- halten. Spätestens ab Oktober sollten Jungan-
grünungs- und Wassermanagement sowie bei lagen begrünt sein. In Flächen mit geringen
der Düngung zu beachten. Humusgehalten sollte organisches Material,
wie z.B. Traubentrester, eingebracht werden.
Auf nicht zu steilen Standorten mit ausrei-
chender Wasserversorgung kann eine arten-
reiche Begrünungsmischung, z.B. die Wolff- Wasser speichern und Bodenpflege
Mischung, in jeder zweiten Gasse eingesät anpassen
werden (möglichst im März oder April). Die-
se Mischung aus ein- und mehrjährigen Pflan- Wie viel Wasser ein Boden insgesamt spei-
Bild 3: Eine Begrünung mit zen bietet eine Blütenvielfalt und Bodenbede- chern kann (Feldkapazität) und wie viel Was-
Wolff-Mischung ist ein guter ckung über einen langen Zeitraum (Bild 3). ser er so speichern kann, dass es für Pflanzen
Erosionsschutz, bietet Blütenviel-
falt für Bienen, braucht aber viel Sie enthält unter anderem eine „Bienenweide- verfügbar ist (nutzbare Feldkapazität) hängt
Wasser. Deshalb wurde sie in der mischung“ aus Phacelia, Buchweizen, Gelb- in erster Linie von der Bodenart und Mäch-
Junganlage mit einer Abdeckung senf, Koriander, Ringelblume, Schwarzküm- tigkeit der Bodenschicht ab. Der Wasservor-
aus Heu kombiniert; Quelle: WBI
Freiburg, Riedel mel, Ölrettich, Kornblume, Malve, Borretsch, rat ist in sandigen und flachgründigen Böden
am geringsten und in tiefgründigen Böden
mit hohem Schluffanteil am größten (z. B. auf
Löss-Standorten).
Im Weinbau in Süddeutschland wird bislang
nur in wenigen Regionen bewässert. Deshalb
sind die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens
und eine witterungsangepasste Bodenpflege
entscheidend. Langfristig kann die Wasser-
speicherfähigkeit der Böden durch eine gute
Humuswirtschaft verbessert werden – z.B.
mit Hilfe von Traubentrester, Stallmist, Stroh
oder Heu. Organisches Material muss nicht in
die Rebflächen gebracht werden. Auch das
Belassen von Rebholz in der Fläche und Be-
grünungen, die gewalzt oder gemulcht wer-
den, tragen zur Humusbildung bei. Die orga-
nische Düngung und vor allem die Begrü-
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