Page 33 - Landinfo_ 1_2022_Klimawandel
P. 33

Klimawandel






                                                  Funktionsweise GreenFeeder
                                                  •  kleine Portionen Kraftfutter locken das Tier zum Gerät
                                                  •  automatische Tiererkennung
                                                  •  Atemluft des Tieres wird während der Kraftfutteraufnahme mittels Ventilator
                                                    in den Kamin abgesaugt
                                                  •  ein Luftmassenmesser und ein nichtdispersiver Infrarotsensor (Methankon-
                                                    zentration) messen den Methanausstoß pro Zeiteinheit während der Dauer
                                                    des Besuchs

       Bild 1: Zusammensetzung der Grobfuttertrockenmasse in
       den beiden Behandlungen; Quelle: LAZBW


       Leistungskraftfutter im Automatischen Melk-
       system. Täglich wurden die Futter- und Was-
       seraufnahme sowie die Milchleistung tierindi-
       viduell erfasst. Für die Messung der Methan-
       emission sind im Milchviehstall des LAZBW
       zwei  GreenFeed-Messstationen  der  Firma
       C-Lock Inc. (USA) installiert. Wie die Me-
       thanmessungen ablaufen, wird in der Infobox
       und Bild 2 beschrieben. Im Mittel lagen täg-
       lich 3,3 Methanmessungen pro Tier vor, die
       für die weitere Auswertung über einen Algo-
       rithmus zu einem täglichen Mittelwert zusam-
       mengefasst wurden.

       Wöchentlich wurden Milchinhaltsstoffe ana-
       lysiert und alle Versuchstiere gewogen. Die
       Futter-Einzelkomponenten wurden 14tägig
       beprobt und nasschemisch im hauseigenen
       Futtermittellabor des LAZBW analysiert. Als
       Datengrundlage für die statistische Auswer-
       tung diente der zu Wochen-Mittelwerten zu-  Bild 2: Funktionsweise GreenFeeder; Quelle: LAZBW
       sammengefasste Datensatz aus den zwei Pe-
       rioden mit Datenerfassung (Signifikanzni-
       veau p ≤ 0,05). Zwei Kühe mussten nachträg-
       lich  aus  der  Auswertung  ausgeschlossen
       werden.                                   Tab. 1: Ausgewählte Milchleistungs- und Futteraufnahme-Ergebnisse (TM = Trockenmasse);
                                                 Quelle: LAZBW

         Ergebnisse und Diskussion
                                                 Merkmal,              Mais_60%     Gras_60%     P(Behandlung)
                                                 pro Tier und Tag
       Wie beabsichtigt, war die Maissilage-Aufnah-                           Lsmeans ± SE
       me mit 10,0 kg Trockenmasse pro Tier und   Milchleistung, kg      36,9 ± 1,3   36,5 ± 1,3     0,2065
       Tag in der Behandlung Mais_60% etwa dop-  Milchfett, %           3,78 ± 0,06  3,91 ± 0,06     0,0311
       pelt so hoch wie in der Behandlung Gras_60%   Milcheiweiß, %     3,66 ± 0,05  3,67 ± 0,05     0,6459
       (siehe Tab. 1).
                                                 ECM, kg                 36,6 ± 1,2   36,7 ± 1,2      0,858
       Die unterschiedliche Mais- und Grassilage-  Futteraufnahme, kg TM  23,9 ± 0,4  23,6 ± 0,4      0,184
       aufnahme wirkte sich weder auf die Futter-  Maissilage, kg TM     10,0 ± 0,2   5,2 ± 0,2     < 0,0001
       aufnahme insgesamt noch auf die Milchleis-  Grassilage, kg TM     5,0 ± 0,1    10,1 ± 0,1    < 0,0001
       tung aus. Die signifikant höhere Maissilage-  Stroh, kg TM        1,4 ± 0,02   0,8 ± 0,02    < 0,0001
       aufnahme in der Behandlung Mais_60% hatte   aNDFom-Aufnahme, g   8689 ± 160   8830 ± 157      0,0917
       im Vergleich zur Behandlung Gras_60% ei-
       nen signifikant geringeren Milchfettgehalt zur   NFC-Aufnahme, g  9101 ± 145  8424 ± 141     < 0,0001



       Landinfo 1/2022                                                                                       33
   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38