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Problemstellungen und Lösungsansätze





          Fallbeispiel 14:




                      Neubau eines kommunalen Landschaftspflegestalles für Schafe und Ziegen

          Ausgangslage           Zahlreiche kleine naturschutzfachlich hochwertige Heideflächen im Stadtgebiet vorhan-
                                 den, die nicht von einer großen Hüteschäferei bewirtschaftet werden können. Seit langer
                                 Zeit ansässiger Ziegen- und Schafhalter mit mobiler Herde von rd. 80 Tieren. Problem:
                                 Unzureichende Wintersituation; weit entfernte Stallzelte (Überquerung von Bundesstra-
                                 ße und Bahngleisen notwendig) mit schlechten klimatischen Bedingungen und geringer
                                 Nutzzeit (Stürme, Eis, Schneebruch, Vandalismus…) Parallel: Anfrage der Stadt bezüglich
                                 Beweidung zusätzlicher Flächen -> Aufstockung der Herde notwendig.

          Ziel                   Bau eines kommunalen, zu verpachtenden Stalles im räumlichen Zusammenhang mit den
                                 Weideflächen

          Massnahme              •   Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern bei der Stadt (Forstamt, Kämmerei,
                                     Bürgermeisteramt). Suche nach geeigneten, kommunalen Flächen für den Stallbau.
                                     Stadt stellt Bauvoranfrage, um Probleme ausschließen zu können, und diskutiert das
                                     Thema im Stadtrat.
                                 •   LEV und Bewirtschaftende: Ermittlung der Mindestgröße und Beschaffenheit des
                                     Stalles, Erstellung einer Skizze und eines Lageplanes, Einholung von Angeboten zur
                                     Klärung des Mittelumfangs, Zukunftsplanung mit den Bewirtschaftenden bezüglich
                                     Stall- und Flächennutzung,
                                 •   Gespräch mit dem Regierungspräsidium bzgl. Förderantrag und Formalien.

          Kooperationspartner    •   Stadtkämmerei
                                 •   städtischer Ansprechpartner bzw. Ansprechpartnerin für Grünflächenmanagement

          Umsetzung              Beantragung durch die Gemeinde (Kommune) von Baugenehmigung und Förderung

                                 •   LPR-D3; Begründung: Aufrechterhaltung der Beweidung, Sicherstellung der Pflege
          Förderung
                                     naturschutzfachlich hochwertiger Flächen, Verbesserung der Weidesituation und
                                     Gesundheit der Tiere
                                 •   Zukünftiger Anbau über LPR möglich


                                 •   Stadt stellt LPR-D3-Antrag (Umsetzung durch LEV)
          Ergebnis
                                 •   Vergleichsangebote zu Fundament und Stallkonstruktion eingeholt (aufgrund zukünfti-
                                     ger Reparaturen, Sanierung oder Erweiterung empfiehlt es sich auf regionale Unter-
                                     nehmen zurückzugreifen)
                                 •   Nach Erhalt der Bewilligung übernimmt die Stadt die Umsetzung, kontaktiert Baufir-
                                     men und gibt den Bau in Auftrag
                                 •   Tierhalter wird Pächter des neuen Stalles und kann weitere Flächen übernehmen.
                                 •   Sicherstellung der Beweidung naturschutzfachlich hochwertiger Flächen im Stadt-
                                     gebiet, unabhängig vom derzeitig Bewirtschaftenden, da kommunale Infrastruktur
                                     ausgebaut.
                                 •   Stall kann bei notwendiger Aufstockung der Herde durch Anbau vergrößert werden.







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