Page 62 - Handlungsleitfaden_Schafbeweidung_18-10-02.indd
P. 62
Problemstellungen und Lösungsansätze
Fallbeispiel 14:
Neubau eines kommunalen Landschaftspflegestalles für Schafe und Ziegen
Ausgangslage Zahlreiche kleine naturschutzfachlich hochwertige Heideflächen im Stadtgebiet vorhan-
den, die nicht von einer großen Hüteschäferei bewirtschaftet werden können. Seit langer
Zeit ansässiger Ziegen- und Schafhalter mit mobiler Herde von rd. 80 Tieren. Problem:
Unzureichende Wintersituation; weit entfernte Stallzelte (Überquerung von Bundesstra-
ße und Bahngleisen notwendig) mit schlechten klimatischen Bedingungen und geringer
Nutzzeit (Stürme, Eis, Schneebruch, Vandalismus…) Parallel: Anfrage der Stadt bezüglich
Beweidung zusätzlicher Flächen -> Aufstockung der Herde notwendig.
Ziel Bau eines kommunalen, zu verpachtenden Stalles im räumlichen Zusammenhang mit den
Weideflächen
Massnahme • Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern bei der Stadt (Forstamt, Kämmerei,
Bürgermeisteramt). Suche nach geeigneten, kommunalen Flächen für den Stallbau.
Stadt stellt Bauvoranfrage, um Probleme ausschließen zu können, und diskutiert das
Thema im Stadtrat.
• LEV und Bewirtschaftende: Ermittlung der Mindestgröße und Beschaffenheit des
Stalles, Erstellung einer Skizze und eines Lageplanes, Einholung von Angeboten zur
Klärung des Mittelumfangs, Zukunftsplanung mit den Bewirtschaftenden bezüglich
Stall- und Flächennutzung,
• Gespräch mit dem Regierungspräsidium bzgl. Förderantrag und Formalien.
Kooperationspartner • Stadtkämmerei
• städtischer Ansprechpartner bzw. Ansprechpartnerin für Grünflächenmanagement
Umsetzung Beantragung durch die Gemeinde (Kommune) von Baugenehmigung und Förderung
• LPR-D3; Begründung: Aufrechterhaltung der Beweidung, Sicherstellung der Pflege
Förderung
naturschutzfachlich hochwertiger Flächen, Verbesserung der Weidesituation und
Gesundheit der Tiere
• Zukünftiger Anbau über LPR möglich
• Stadt stellt LPR-D3-Antrag (Umsetzung durch LEV)
Ergebnis
• Vergleichsangebote zu Fundament und Stallkonstruktion eingeholt (aufgrund zukünfti-
ger Reparaturen, Sanierung oder Erweiterung empfiehlt es sich auf regionale Unter-
nehmen zurückzugreifen)
• Nach Erhalt der Bewilligung übernimmt die Stadt die Umsetzung, kontaktiert Baufir-
men und gibt den Bau in Auftrag
• Tierhalter wird Pächter des neuen Stalles und kann weitere Flächen übernehmen.
• Sicherstellung der Beweidung naturschutzfachlich hochwertiger Flächen im Stadt-
gebiet, unabhängig vom derzeitig Bewirtschaftenden, da kommunale Infrastruktur
ausgebaut.
• Stall kann bei notwendiger Aufstockung der Herde durch Anbau vergrößert werden.
62