KW 46/23
Bullenpreise fester, bei Schlachtkühe Talsohle erreicht
Der Handel mit Jungbullen kommt langsam in Fahrt. In Vorbereitung auf das
Weihnachtsgeschäft fragen die Schlachtunternehmen Jungbullen rege nach. In den letzten Wochen waren die Auszahlungspreise den
Mästern oft noch zu niedrig, so dass die Tiere oft zurückgehalten wurden. Entsprechend war das Angebot zuletzt eher etwas knapp.
Vor allem fettere Jungbullen mit guter Marmorierung, die auch in den Exportländern bevorzugt werden, sind Mangelware.
In KW 45 wurden im Schnitt der Handelsklassen (E-P) 4,73 Euro/kg SG für Jungbullen bezahlt, die in Baden-Württemberg geschlachtet
wurden. In der laufenden Woche (KW 46) zeichnen sich leichte Preissteigerungen von 1 bis 2 ct/kg SG ab. Um die Abgabebereitschaft der
Jungbullenmäster zu steigern, ist davon auszugehen, dass in den kommenden Wochen die Schlachthöfe höhere
Preisaufschläge bezahlen werden, um ihren Bedarf zu decken.
Die Auslastung der Schlachthöfe wird allerdings neben dem allgemeinen Personalmangel in der Schlachtung und Zerlegung oft auch durch
die Veterinärämter begrenzt, die nicht genug Personal für die amtliche Fleischbeschau zur Verfügung stellen
können.
Bei den Schlachtkühen herrscht in Süddeutschland nach dem Ende der Weidesaison immer noch Angebotsdruck. Im europäischen
Handel besteht von Seiten der niederländischen Zerleger derzeit wenig Interesse an deutscher Ware, da Schlachtkühe der unteren
Handelsklassen in vielen EU-Staaten aktuell günstiger angeboten werden. Der Absatz von besseren Qualitäten nach Spanien wird
dagegen als zufriedenstellend beschrieben. In KW 45 erlösten Schlachtkühe 3,45 Euro/kg SG. Nachdem die Schlachtkuhpreise
seit Mitte Oktober auch diese Woche mehrheitlich noch einmal gefallen sind, scheint der preisliche Tiefpunkt in der laufenden Woche nun
aber erreicht zu sein.
© Veronica Vees, LEL Schwäbisch Gmünd
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