Analyse der EU-Daten vom 19.12.2024
In ihrer zehnten Einschätzung der Ernte 2024/25 hat die EU-Kommission die Getreideernte des Sommers 2024 leicht
abwärts korrigiert. Offenbar ist nun die Ernte weitgehend bekannt. Gegenüber der optimistischen Einschätzung im März
des Jahres, als man noch auf eine Getreideernte von 278,8 Mio.t gehofft hatte, sind es rund 10% weniger. Rund 255,8 Mio.t sollen es in der
Ernte 2024 in den EU-27-Mitgliedsstaaten gewesen sein. Die nasse Witterung im 2. Quartal des Jahres hat die Erträge in der Mitte
Europas in Mitleidenschaft gezogen. Mit minus 17% Erntemenge in Frankreich und knapp minus 8% in Deutschland hat es gerade die großen
Erzeuger getroffen. Betroffen waren hier v.a. Weizen und etwas schwächer auch die Gerste. Hinzu kam Trockenheit im Balkan, was dort
v.a. die Körnermaisernte reduzierte. Minus 16% Getreide in Ungarn, minus 6% in Bulgarien und weitere Minuszahlen bei kleineren
Erzeugern wie Österreich, Slowakei oder Kroatien haben der EU-Getreideernte „den Rest gegeben“.
Das Ergebnis 2024 scheint zudem einen Trend anzuzeigen. Die EU-27 steht, entwickeln sich die Getreideanbauflächen so weiter wie in der
zurückliegenden Dekade, an der Schwelle zum Getreide-Zuschussgebiet. Die Getreidefläche war in den vergangenen 10 Jahren um rund
10% rückläufig und lag 2024 erstmals unter der 50 Mio.ha -Schwelle. In Verbindung mit einem etwas schwächeren Ertrag liegt
nun der SVG unter der 100%-Marke. (Werner Schmid; Abt.4, LEL) Lesen Sie weiter...