Analyse der EU-Getreidebilanzen vom 29.08.2024: In ihrer sechsten Einschätzung der Ernte 2024/25 hat die EU-Kommission die Getreideernte im Sommer 2024 gegenüber dem Vormonat nochmals deutlich nach unten korrigiert. Die nasse Witterung im 2. Quartal des Jahres hat die Erträge in Deutschland und Frankreich in Mitleidenschaft gezogen. Bei einer erneut leicht zurückgenommenen Anbaufläche von 49,50 Mio.ha (Vormonat: 49,59) und ebenfalls reduzierten Ertragserwartungen von 5,34 t/ha würde die Erntemenge mit 264,5 Mio.t rund 7,1 Mio.t niedriger ausfallen als im Juli (271,6) noch erwartet. In Summe zeigt sich die europäische Ernte damit enttäuschend. Vergleicht man die heutigen Zahlen mit der ersten Schätzung im März (278,8), so stehen wir heute mit rund 14,3 Mio. weniger Getreide da als man damals gehofft hatte.
Die Kommission sieht deutlich weniger Weizen (123,0 Mio.t; minus 4,8 gegenüber der Julischätzung). Das Minus ergibt sich aus
einem leichten Minus bei der Anbaufläche (22,68 Mio.ha; - 36 Tsd.ha zum Vormonat), deutlich geringer wird jedoch der Ertrag
eingeschätzt (5,42 t/ha; - 0,21 t/ha gegenüber dem Vormonat). Gegenüber dem Vorjahr (132,5 Mio.t) zeigt sich die Weizenernte
als deutlich kleiner. Gründe dafür sind der Rückgang der Anbaufläche um rund 1 Mio., bedingt durch die ungünstigen
Aussaatbedingungen des nassen Herbstes 2023, aber eben auch der schwächere Ertrag (Vorjahr: 5,54 t/ha). Auch bei Körnermais hat
die EU-Kommission ihre Erwartungen wiederholt zurückgenommen. Mit rund 61,6 Mio.t im August wurde die anfängliche Hoffnung auf
eine gute Maisernte gegenüber der Maischätzung (Mai: 68,6; minus 10,5%) inzwischen deutlich reduziert. Hierfür war v.a. eine
Rücknahme der Anbaufläche auf 8,74 Mio.ha (Mai: 9,09), aber auch eine Rücknahme der Ertragserwartungen auf 7,06 t/ha (Mai:
7,55) verantwortlich. Wiederholt leichte Rücknahmen der Ertragserwartungen bei Roggen, Gerste, und Triticale vervollständigen das
Bild. (Werner Schmid; Abt.4, LEL) Lesen Sie weiter...