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Pflanzen- und Tierproduktion
Abb. 3: Gärsäuren [g/kg TM] und
pH-Werte der Silagevarianten mit
0, 25, 50, 75, 100 % Altgras (nach
90 Tagen Lagerdauer (nach
Friedrich 2021; Format leicht
geändert)
terqualität der Silagen war insbesondere ab zur Anlage von Blühstreifen im Acker zeigt
einem Altgrasanteil von 75 % herabgesetzt, sich die Etablierung von artenreichen Grün-
was bei der späteren Verfütterung in Abhän- landstreifen oder –flächen als deutlich schwie-
gigkeit vom Produktionsschwerpunkt zu be- riger. Gründe hierfür sind neben Standortef-
rücksichtigen ist. Insgesamt kann bis zu ei- fekten (vorhandene Nährstoffverfügbarkeit,
nem Mischungsverhältnis von 50 % eine Ver- Feuchtigkeit) vor allem die Notwendigkeit
fütterung des silierten Aufwuchses der alter- einer sehr guten Saatbettvorbereitung und ei-
nierenden Altgrasstreifen empfohlen werden. ner gründlichen Nachpflege. Zudem ist ein
Erfolg auch durch die geschickte Vernetzung Dr. Ulrich Thumm
mit bestehenden Habitaten/Biotopen aus der Universität Hohenheim
Fazit Umgebung zur (Wieder)Besiedelung der Wie- Institut für Kulturpflanzen-
se durch Insekten wahrscheinlicher. Nichts- wissenschaften
Die im Versuch getesteten Streifenelemente destotrotz zeigen sich schon durch die Exten- Tel. 0711 / 459 - 23219
hatten in ihrer bisherigen Form nur einen sivierung (Reduzierung Schnitthäufigkeit oder ulrich.thumm@uni-
sehr geringen Effekt auf den floristischen alternierende Altgrasstreifen) erste positive hohenheim.de
und faunistischen Artenreichtum in Intensiv- Aspekte im Blüh- und Strukturangebot, das
wiesen. Eine erfolgreiche Anreicherung von einigen Tagfalter- und Laufkäferarten an-
durch Kräuter wird als Grundlage für die An- genommen wurde. Auch die Verwertung der
nahme durch Tagfalter und Wildbienen gese- Aufwüchse aus alternierenden Altgrasstreifen
hen. Dafür ist in vielen Fällen eine entspre- in der Silage ist in der Praxis möglich.
chende Etablierung von zusätzlichen Kraut-
arten durch Ansaat notwendig. Im Gegensatz Literatur
Danksagung
Ein großes Dankeschön gilt allen Landwirten, die die
Durchführung des Projektes auf ihren Betrieben ermög-
licht haben. Wir danken auch dem Ministerium für Er- Dr. Kerstin Grant
nährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz für LAZBW
die Finanzierung des Projektes aus Mitteln des Sonder- Tel.: 07525 / 942 - 359
programms zur Stärkung der biologischen Vielfalt. kerstin.grant@lazbw.bwl.
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