Page 28 - Landinfo 2/2020 Landeszentrum für Ernährung
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SCHWERPUNKTTHEMA
war immer die Möglichkeit zum Austausch
und Netzwerken gegeben. Vor allem dieser
stete Austausch über den Umsetzungsstand
und die Erfahrungen der anderen
Projektteilnehmer*innen wurde als motivie-
rend und sehr hilfreich empfunden. „Durch
den Teamgeist und den Austausch innerhalb
des Projekts konnten wir sehr voneinander
profitieren, allein hätten wir die Projektziele
nicht so schnell und effektiv umsetzen kön-
nen“, so die Vertreterin einer Klinik.
Ergebnisse für die Zukunft
Jede der Lebenswelten, in denen Modellpro-
jekte durchgeführt wurden, hat andere Rah-
menbedingungen und Herausforderungen.
Aber auch innerhalb einer Lebenswelt sind
nicht alle Küchen gleich. So ist die Umset-
Erst nach erfolgter Bio-Zertifizierung können Bio-Lebensmittel auch ausgelobt werden. zung der DGE-Kriterien für Rehakliniken
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und Kliniken durch die angestellten
zenten und Hersteller oder der Darstellung Diätassistent*innen meist keine große Her-
der Lieferregion auf einer Karte umgesetzt ausforderung. Hochschulmensen sind durch
werden. die Einbettung in die Studierendenwerke or-
ganisatorisch sehr gut aufgestellt, durch Ein-
Um ökologisch erzeugte Lebensmittel über- kaufsverbünde aber auch unflexibler in der
haupt als solche ausloben zu dürfen, wurden Beschaffung. Insbesondere beim Einsatz von
die Modelleinrichtungen durch eine Öko- Bio-Lebensmitteln muss jede Küche ihren ei-
Kontrollstelle zertifiziert. Erst dadurch ist es genen gangbaren Weg finden, denn je nach
den Einrichtungen erlaubt, Bioprodukte für Unternehmensstruktur und Region sind an-
den Gast zu kennzeichnen. Die korrekte Aus- dere Möglichkeiten gegeben.
lobung der eingesetzten Bio-Lebensmittel im
Speiseplan stellte viele Betriebe zunächst vor Was jedoch für alle Küchen gilt: Bei der Re-
eine Herausforderung. Formulierungen wie duzierung von Lebensmittelabfällen geht es
„Kartoffelsalat aus Bio-Kartoffeln“ wurden darum, einfach mit dem Messen anzufangen.
den Projektteilnehmer*innen aber schnell Die Messung der Lebensmittelabfälle muss
vertraut. nicht allumfassend und oft auch nicht auf-
wändig sein. So kann bereits das reine Zählen
von unangetasteten Tabletts in der Klinikkü-
Unterstützung und Austausch che oder das Fotografieren eines Buffets, be-
während der Projekte vor es abgeräumt wird, Änderungsprozesse
bewirken, die ein großes Einsparpotential mit
Die fünf Rehabilitationskliniken, elf Landes- sich bringen.
kantinen und drei Hochschulmensen wurden
durch individuelle Coachings vor Ort von er- Die gemachten Erfahrungen und Ergebnisse
fahrenen Expert*innen bei der Umsetzung aus den Modellprojekten sollen künftig in die
der Projektziele unterstützt. Zusätzlich fan- Entwicklung verschiedener Unterstützungs-
den gemeinsame Veranstaltungen statt, die formate für Akteur*innen in der Gemein-
die Möglichkeit zum Austausch und Netzwer- schaftsverpflegung fließen. Durch die Verste-
ken unter den Projektteilnehmer*innen bo- tigung dieser Formate möchte das Lan-
ten. Um die ersten Erfahrungen aus den Mo- desszentrum für Ernährung künftig zahlrei-
Vanessa Holste dellprojekten zu nutzen und ein weiteres Un- che weitere Küchen unterstützen.
LEL - Landeszentrum für terstützungsformat zu erproben, erhielten die
Ernährung fünf Kliniken bei fünf gemeinsamen Veran- Weiter Informationen zur den Modellprojek-
Tel: 07171 / 917-261 staltungen jeweils auch einen fachlichen In- ten finden Sie auf den Internetseiten des Landes-
katrin.eitel@lel.bwl.de put zur Umsetzung der Projektziele. Zudem zentrums für Ernährung.
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