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Betrieb und Markt
• Sonderkulturbetriebe hatten ebenfalls häufig befragten Betrieben nur im Weinbau genutzt (N-
nicht vor, zukünftig an AUKM teilzunehmen F4). Die mindestens 4-gliedrige Fruchtfolge (N-
(53%). Im Gegensatz zu Gemischt- und Acker- A2), die in MEKA III weitaus mehr Teilnehmerin-
baubetrieben lag jedoch die Quote der Betriebe, nen/Teilnehmer hatte als die mindestens 5-glied-
die eine FAKT-Teilnahme planen, mit knapp rige Fruchtfolge (N-A3), wird in FAKT ebenfalls
27% relativ hoch. Sehr niedrig war dagegen der nicht mehr gefördert. Was die Grünlandmaßnah-
Anteil der noch unentschiedenen Betriebe mit men in Gruppe B betrifft, so wird die Maßnahme
12%. N-B1 - Extensive Grünlandbewirtschaftung in
FAKT nicht mehr angeboten, und für die Maß-
• Eine hohe Quote noch unentschiedener Betrie- nahme N-B2 - Extensive Bewirtschaftung des
be (36%) kennzeichnete die Gruppe der befrag- Dauergrünlands mit Viehbesatz bis 1,4 RGV/ha
ten Gemischtbetriebe. Mit 47% lag der Anteil Hauptfutterfläche muss unter FAKT auf minera-
der Betriebe, die nicht planen an FAKT teilzu- lische N-Düngung verzichtet werden. Beides kön-
nehmen, aber ebenfalls sehr hoch. nen Gründe sein, dass Betriebe, die vormals an
diesen Maßnahmen teilnahmen, nun keine
• Ganz anders stellte sich die Situation bei Futter- AUKM-Förderung mehr in Anspruch nehmen.
baubetrieben dar. Von diesen plant knapp die
Hälfte (48%) eine zukünftige Teilnahme. Kom-
plementär dazu war die Zahl der Betriebe, die 3. Gründe für eine Nicht-
nicht an FAKT teilnehmen möchten, mit einem Teilnahme an FAKT
Anteil von 26% recht niedrig. Trotz der hohen
Bereitschaft für eine zukünftige Teilnahme an Gefragt nach den generellen Gründen, bisher
FAKT fand sich auch unter den Futterbaube- nicht an FAKT teilzunehmen, wurde die Komple-
trieben ein hoher Anteil an noch unentschiede- xität der Auflagen als besonders wichtig einge-
nen Betrieben (16%). stuft. Auch eine zu lange Bindungszeit (fünf Jah-
re), Sorge vor erhöhtem Sanktionsrisiko und eine
geringe Prämienattraktivität sprachen für viele
2. Frühere MEKA-Teilnahme Betriebe gegen eine FAKT-Teilnahme. Für viele
Befragte passten die angebotenen Maßnahmen
51% der befragten Betriebe waren ehemalige ME- außerdem nicht zum Betriebsablauf. Durch alle
KA III-Teilnehmer. Bei diesen ist weiterhin ein Befragungen hinweg zeigte sich, dass eine zu kur-
überdurchschnittliches Potenzial vorhanden, zu- ze Bindungszeit der FAKT-Maßnahmen und ein
künftig auch an FAKT teilzunehmen. voraussichtlicher mittelfristiger Ausstieg aus der Abb. 2: Beschreibung der MEKA
Landwirtschaft keine Gründe darstellten, nicht an III-Maßnahmen, die von den
Befragten in der Vergangenheit in
Von 143 Betrieben die angaben, an MEKA III FAKT teilzunehmen. Weniger eindeutig kristalli- Anspruch genommen wurden
teilgenommen zu haben, machten 61 Betriebe sierten sich zwischen diesen wichtigen und weni-
Aussagen zu den damals in Anspruch genomme- ger wichtigen Gründen weitere Motive heraus, die
nen Maßnahmen. Besonders die Begrünungsmaß- sehr unterschiedlich von den Befragten bewertet
nahmen unter N-E2 , aber auch die Maßnahme wurden (s. Abbildung 3).
N-E5.2 – Herbizidverzicht bei Dauerkulturen mit
Ausnahme im Bereich der Reihe (Bandspritzung) Bei der Frage nach speziellen Gründen für eine
hatten eine hohe Akzeptanz (s. Abbildung 2). Bei- FAKT-Nichtteilnahme wurden den Befragten sie-
des sind Maßnahmen, die für Dauerkulturen nicht ben mögliche Gründe zur Bewertung vorgegeben.
mehr angeboten werden. Eine deutlich geringere Die fehlende Rentabilität der Anschaffung von
Anzahl gab an, an den ebenfalls flächenstarken neuen Maschinen wurde durchweg als wichtigster
und nun nicht mehr angebotenen Maßnahmen Grund einer Nichtteilnahme angegeben. Ein Risi-
N-E4 – Anwendung von Mulch- und Direktsaat ko der Nachweispflicht bei ergebnisorientierten
im Ackerbau und N-E1 - Verzicht auf Wachs- Maßnahmen (z.B. Kennarten auf Grünland), be-
tumsregulatoren in Weizen, Dinkel und Roggen fürchteter Unkrautdruck und Schädlingsbefall bei
teilgenommen zu haben. Verzicht auf Pflanzenschutzmittel wurden eben-
falls als wichtige Gründe genannt. Letzteres be-
In Gruppe C fällt die vergleichsweise häufige traf vor allem Ackerbaubetriebe, Betriebe mit
Nennung der Maßnahme N-C1 – Erhaltung von Sonderkulturen und Gemischtbetriebe.
Streuobstbeständen auf und in Gruppe D die In-
anspruchnahme der Maßnahme N-D2 – Ökologi- Ein ebenfalls bedeutsamer Faktor war das be-
scher Landbau. Biologische und technische Maß- grenzte Angebot für Dauerkulturen in FAKT, das
nahmen im Pflanzenschutz wurden unter den sich nun weitgehend auf den Ökologischen Land-
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