Page 37 - Landinfo Heft 4/2017 - Schwerpunkt Ökolandbau
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Mitten im Leben
Für besondere Zwecke
Nicht oder teilgestillte Babys mit Allergierisiko erhalten im ersten Lebenshalbjahr, mindestens bis zu Beginn des 5. Monats, eine hydro-
lysierte Säuglingsnahrung (HA Nahrung). Allergiegefährdet sind Babys, deren Eltern oder Geschwister eine Allergie haben oder hatten.
Mit der Einführung der Beikost stellt man auf „normale“ Säuglingsnahrung um. Am besten bleibt man in derselben Produktlinie und
Stufe, verzichtet also nur auf das HA-Produkt. Säuglingsnahrung auf Sojabasis ist im ersten Lebenshalbjahr nur nach ärztlicher Beratung
angezeigt. Sie ist zur Vorbeugung von Allergien nicht geeignet. Außerdem enthält Soja u.a. pflanzliche Hormone. Wie diese sich später
auswirken, wenn sie regelmäßig in der Babynahrung aufgenommen wurden, kann (noch) nicht eingeschätzt werden. Säuglingsnahrung
sollte nicht selbst hergestellt werden. Im Haushalt kann die Zusammensetzung nicht entsprechend den Bedürfnissen des Kindes gemischt
werden und auch die notwendige Hygiene ist meist nicht sichergestellt. Auch sogenannte „Milch“ aus Pflanzen – Soja, Reis, Mandeln,
andere Getreidearten – ist für Babys als Ersatz für Säuglingsmilch ungeeignet.
ernährungSeMPFehlungen FÜr die BeiKOSt
Beikost erweitert mit neuen Lebensmitteln und Geschmackseindrücken den Erfahrungsschatz des
Kindes. Mit 5-7 Monaten ist ein Kind ist körperlich so weit entwickelt, dass es neue Lebensmittel ver-
dauen kann. Muttermilch oder Säuglingsnahrung alleine reichen ihm jetzt nicht mehr aus. Frühestens
ab der 17. Lebenswoche, spätestens jedoch ab der 26. Lebenswoche sollte mit der Beikost gestartet
werden. Den genauen Zeitpunkt für die Beikosteinführung bestimmt das Kind je nach seiner Entwick-
lung): Es kann z. B. den Kopf alleine halten, mit Unterstützung aufrecht sitzen, hat Interesse an neuen
Lebensmitteln und öffnet bereitwillig den Mund. Beikost bedeutet nicht abstillen. Gestillte Babys Bild: S. Kleinholz
vertragen die neuen Lebensmittel sogar besser. Diesen Ernährungsplan hat das Forschungsinstitut für
Kinderernährung aus seiner langjährigen Erfahrung entwickelt. Ernährungsplan
Monat für Monat ersetzt ein Brei eine Milchmahlzeit. Jeder Brei liefert die Nährstoffe, die das Kind jetzt braucht. Man beginnt im ersten
Beikostmonat mit dem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (Rezept), der dem Baby wertvolles Eisen und Zink liefert. Ein- bis zweimal pro
Woche ist Fisch empfehlenswert. Im zweiten Beikostmonat folgt der Milch-Getreide-Brei, im dritten als Nachmittagsbrei der Getreide-
Obst-Brei. Feste Zeiten gibt es zumindest in den ersten Lebensmonaten nur selten.
Fingerfood als Beikost kann es als Ergänzung ebenfalls geben. Stücke von weich gedünstetem Gemüse, Kartoffeln oder Fisch oder
einige Nudeln sind geeignet. Wenn auf Breie verzichtet wird, bleibt die Hauptnahrung bis mindestens zum 10. Lebensmonat Muttermilch
oder Säuglingsnahrung.
Etwa mit zehn Monaten werden aus den Milch- und Breimahlzeiten nach und nach drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten. Kinder
sind in dieser Zeit offen für viele Lebensmittel und möchten die Speisen der Familie ausprobieren. Auch bei diesem Entwicklungsschritt
bestimmt das Kind den richtigen Zeitpunkt. Auch wenn die ersten Zähne da sind, ist Kauen so anstrengend, dass viele Kinder nur ein
paar Brocken zusätzlich zum Brei schaffen.
Etwa alle 2 bis 3 Stunden gibt es etwas zu essen. Wichtig sind die Esspausen dazwischen, denn sonst fehlt der Hunger auf die Mahlzeiten.
Wie im ganzen ersten Lebensjahr sind die Mahlzeiten die innere Uhr des Kindes, die mit ihren Ritualen den Tag strukturieren. Tag für
Tag derselbe Ablauf, feste Esszeiten und ähnlich zusammengesetzte Speisen geben Kindern Sicherheit und machen sie ausgeglichen.
reZePt: Bananen-KeKSe einen ganze Mahlzeit
Zusammen mit Obst
ZUTATEN
100 g feine Haferflocken00 g feine Haferflocken
1 reife Banane reife Banane 1
1
1 Msp. Backpulver
50 g Mehl 1 Msp. Backpulver
50 g Mehl
ZUBEREITUNG
Banane fein zerdrücken, mit Haferflocken, Mehl und Backpulver mischen.
Alles gut verrühren, in eine Klarsichtfolie wickeln, zu einer Rolle formen. Bild: S. Fellmeth
Im Kühlschrank 2 Stunden kühlen, dann etwa 1 / 2 cm dicke Scheiben schneiden.
Im vorgeheizten Backofen ca. 18 Min. bei 175°C backen.
Auszüge aus der Broschüre „Von Anfang an mit Spaß dabei - Essen
und Trinken im ersten Lebensjahr“ des Ministeriums für Ländlichen
Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, 2017 Autorin: Sigrid Fellmeth
Landinfo 4 | 2017 35