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Analyse der Buchführungsergebnisse für das Wirtschaftsjahr 2022/23 15

1.3 Ergebnisse identischer Haupter- Als Maßstab zur Entlohnung der nicht entlohn-
werbsbetriebe ten Familienarbeitskräfte (nAK) verbesserte
sich der ordentliche Arbeitsertrag um 20 % auf
Steffen Mark, MLR 45.800 €/nAK. Auch die Nettorentabilität ver-

Bei den in diesem Abschnitt betrachteten iden- besserte sich von 82,5 % auf durchschnittlich
tischen Haupterwerbsbetrieben liegen jeweils 95,2 %. Sie lag damit nur wenig unter dem Ziel-
Buchführungsabschlüsse vom aktuellen und wert von 100 %, der eine volle Entlohnung der
vom vorangegangenen Wirtschaftsjahr vor. eingesetzten Produktionsfaktoren Boden, Ar-
Darüber hinaus müssen die Betriebe entspre- beit und Kapital ermöglicht.
chend der EU-Klassifizierung in beiden Jahren In Abbildung 2 ist die Entwicklung der Ordentli-
derselben Betriebsform zugeordnet gewesen chen Ergebnisse der identischen Betriebe im
sein. Die Gesamtzahl der identischen Haupter- Vergleich zum Vorjahr in den einzelnen Be-
werbsbetriebe ist deshalb geringer als die aller triebsausrichtungen grafisch dargestellt. Um
ausgewerteten Haupterwerbsbetriebe. Wegen die Daten einordnen zu können, ist für jede
der unterschiedlichen Grundgesamtheit unter- ausgewertete Betriebsform der betriebliche
scheiden sich die Ergebnisse aller Betriebe aus Umfang an Flächen oder Tieren angegeben.
Kapitel 1.2 von denen der identischen Betriebe
in der absoluten Höhe. Je nach Spezialisierung und dem Grad der Be-
troffenheit von Preis- und Mengenentwicklun-
Nachfolgend werden die Ergebnisse von 453 gen haben sich die Einflussfaktoren unter-
ausgewerteten identischen Haupterwerbsbe- schiedlich auf die Unternehmensergebnisse
trieben für Baden-Württemberg dargestellt und deren Höhe in den einzelnen Betriebsfor-
(Tab. 2): men und -ausrichtungen ausgewirkt. Die
Im Durchschnitt verfügten die identischen Be- durchschnittlichen Ordentlichen Ergebnisse
triebe über knapp 68 ha landwirtschaftlich ge- bewegten sich im Wirtschaftsjahr 2022/23 zwi-
nutzte Fläche und wirtschafteten mit 1,48 nicht schen den Betriebsformen in einer großen
entlohnten Arbeitskräften (nAK). Sie erzielten Bandbreite zwischen 101.000 € in den Schwei-
ein durchschnittliches Unternehmensergebnis nebetrieben und nur 36.800 € in den Weinbau-
(ordentlicher Gewinn) von 67.700 €. Ihre be- betrieben.
trieblichen Erträge erhöhten sich um 500 €/ha Im Ackerbau setzte sich die überaus positive
auf 5:490 €/ha, die Aufwendungen stiegen um Entwicklung des vergangenen Jahres nicht
340 €/ha und betrugen 4:400 €/ha. Per Saldo fort. Die Betriebe konnten von den gestiegenen
verzeichneten sie gegenüber dem Vorjahr ei- Getreide- und Rapspreisen der Ernte 2022 nur
nen Gewinnzuwachs um 155 €/ha. wenig profitieren, da sie mit teils sehr stark ge-
stiegenen Düngemittel-, Saatgut- und Energie-
kosten konfrontiert waren. Für intensive Markt-
Tab. 2: Kennzahlen identischer landwirt- fruchtbetriebe mit einem hohen Anteil von
schaftlicher Haupterwerbsbetriebe
Hackfrüchten wie Kartoffeln, Zuckerrüben und
2021/22 2022/23 +/- Feldgemüse in der Fruchtfolge stellt sich die
Betriebe Anzahl 453 453 Wertschöpfung nach wie vor deutlich besser
LF ha 67,3 67,8 + 0,7 % dar als bei den extensiven Marktfruchtbetrie-
dar. Pachtflächen ha 45,8 46,6 + 1,7 % ben, deren Produktion durch Getreide und
nicht entlohnte nAK 1,48 1,48 0,0 % Raps gekennzeichnet ist. Die Getreidebaube-
Arbeitskräfte triebe verzeichneten einen Gewinnrückgang
Ordentliches €/Betrieb 56.709 67.676 + 19,3 % um nahezu 22 % auf 45.700 € und blieben da-
Ergebnis €/nAK 38.240 45.844 + 19,9 % mit deutlich hinter den intensiven Marktfrucht-
Gewinnrate % 17,1 18,7 + 9,4 % betrieben mit einem Unternehmensgewinn von
Nettorentabilität % 82,5 95,2 + 15,3 % 63.300 € zurück. Bei diesen war ein Ge-
ber. EKV €/ha LF 201 287 + 42,8 % winnrückgang gegenüber dem Vorjahr um
Cashflow III €/ha LF 709 864 + 21,9 % 11 % festzustellen.