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Analyse der Buchführungsergebnisse für das Wirtschaftsjahr 2022/23 17
Tab. 3: Erträge und Preise im Pflanzen- Tab. 4: Entwicklung ausgewählter Auf-
bau (konventionell und ökolo- wandspositionen (konventionell
gisch) und ökologisch)
Konventionell 2021/22 2022/23 +/- Konventionell +/-
Getreide Saatgut + 13 %
Ertrag dt/ha 68 67 - 1 % Düngemittel + 31 %
Preis €/dt 21,88 27,62 + 25 % Pflanzenschutz + 2 %
Körnermais Tierzukäufe + 36 %
Ertrag dt/ha 99 71 - 29 % Futtermittel + 8 %
Preis €/dt 18,25 25,17 + 36 % Diesel + 10 %
Zuckerrüben Lohnarbeit - 2 %
Ertrag dt/ha 855 710 - 16 % Pacht/ha Pachtfläche (Ø 303 €) 0 %
Preis €/dt 3,61 4,95 + 37 % Ökologisch
Raps Saatgut + 18 %
Ertrag dt/ha 37 39 + 7 % Düngemittel + 16 %
Preis €/dt 48,08 63,94 + 34 % Pflanzenschutz - 8 %
Ökologisch Tierzukäufe + 26 %
Getreide Futtermittel + 15 %
Ertrag dt/ha 37 41 + 8 % Diesel - 4 %
Preis €/dt 53,12 42,25 - 19 % Lohnarbeit + 4 %
Pacht/ha Pachtfläche (Ø 248 €) + 4 %
Datengrundlage bilden 422 identische konventionell und 39
identische ökologisch wirtschaftende Haupterwerbsbetriebe. Datengrundlage bilden 422 identische konventionell und 39
Letztere sind für eine ausführliche Naturalauswertung nicht aus- identische ökologisch wirtschaftende Haupterwerbsbetriebe.
reichend repräsentativ.
Die Veredlungsbetriebe konnten im Wirt- Die Entwicklung der Ernteerträge und Erlöse
schaftsjahr 2022/23 die mit Abstand höchsten der ausgewerteten identischen Betriebe ist in
Gewinnzunahmen verzeichnen. Angesichts den Tabellen 3 bis 5 dargestellt. Während sich
sinkender Tierzahlen hat das weiter rückläufige die konventionellen Getreideerträge auf dem
Ferkel- und Mastschweineangebot im abgelau- Vorjahresniveau halten konnten, stiegen die
fenen Wirtschaftsjahr einen unerwartet deutli- Erträge der Ökobetriebe im Durchschnitt um
chen Preisanstieg bewirkt. Die verbesserten 8 % auf 41 dt/ha. Höhere Getreideerlöse konn-
Rahmenbedingungen auf den Veredlungs- ten jedoch nur die konventionellen Betriebe
märkten haben trotz der deutlich gestiegenen verbuchen (+ 25 %), während die Ökobetriebe
Futterkosten zu einer erheblichen Verbesse- Preisrückgänge (- 19 %) verkraften mussten.
rung der Gewinnsituation geführt. Die speziali- Die Ökobetriebe konnten im abgelaufenen
sierten Schweinehaltungsbetriebe konnten Wirtschaftsjahr nicht mit der allgemeinen posi-
nach dem desaströsen Vorjahr den Unterneh- tiven Preisentwicklung Schritt halten. Das Ge-
mensgewinn um mehr als das Zweieinhalbfa- schäft mit Biolebensmitteln in Deutschland hat
che auf durchschnittlich 101.000 € steigern. im zurückliegenden Wirtschaftsjahr einen deut-
Damit verbunden war bei einer Nettorentabilität lichen Dämpfer erhalten. Der deutsche Öko-
von durchschnittlich 117 % auch erstmals wie- markt schrumpfte in Zeiten hoher Inflation erst-
der ein Unternehmergewinn. Dies kam beson- malig. Damit konnten die ökologisch wirtschaf-
ders den spezialisierten Ferkelerzeugerbetrie- tenden Betriebe nicht von der Volatilität der
ben und den Betrieben im geschlossenen Sys- Märkte profitieren.
tem zugute. Bei den reinen Mastbetrieben Ebenfalls höhere Preise erzielten die konventio-
bremsten hohe Ferkel- und Futterkosten den nellen Betriebe für Körnermais (+ 36 %), Zucker-
Anstieg.
rüben (+ 37 %) und Raps (+ 34 %). Gleichzeitig
lagen jedoch bei Körnermais und Zuckerrüben