Page 18 - Landinfo 5/2018 - Schwerpunkt Düngung
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Schwerpunktthema
unter 6,0 gesenkt. Dies führte zu einer effek-
tiven Minderung der NH -Freisetzung um
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43 % gegenüber der Kontrollvariante.
Durch den Einsatz von H SO zur Ansäue-
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rung der Gülle konnte die NH -Freisetzung
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um 66 % vermindert werden. Aufgrund der
teils großen Streuung unterschieden sich aber
die beiden Varianten „H SO “ und „homo-
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fermentative Milchsäurebakterien“ statistisch
diesbezüglich nicht. Der Einsatz von homo-
fermentativen Bakterien scheint somit eine
vielversprechende Möglichkeit, die
NH -Emissionen mit wenig Aufwand bereits
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im Güllelager zu mindern. Andererseits zei-
gen Ergebnisse einer dänischen Studie
(hJOrth, et al., 2016), dass bereits eine Zuga-
be von Substrat, also Zucker, ausreichen wür-
de, um eine Aktivität von Milchsäurebakteri-
en in der Gülle anzuregen. Betrachtet man
zudem das Gefahrenpotential beim Umgang
mit starken Säuren wie H SO , so bietet sich
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die diesbezüglich unproblematische Anwen-
dung von homofermentativen Bakterien für
weitere Untersuchungen hinsichtlich deren
NH -Minderungspotential besonders an.
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Im Pflanzenverträglichkeitstest musste je-
doch festgestellt werden, dass diese vielver-
Foto: M. Elsäßer sprechende Variante mit Ausnahme einer
Verdünnung von 1:100 eine negative Wirkung
auf das Wurzel- und Sprosswachstum im
Pflanzenverträglichkeitstest hatte. Das be-
deutet, dass eine wachstumshemmende Wir-
kung auf das Wurzelwachstum insbesondere
junger Pflanzenbestände möglich sein kann.
Gülleverteilung mit dem Zusammenfassung und Bewertung Da dies in Grünlandbeständen nach dem 1.
Schleppschlauch auf Grünland Ernteschnitt, aber auch in wachsenden Be-
Im Laborversuch zeigten die unterschiedlich ständen auf Ackerflächen zu berücksichtigen
behandelten Varianten keine signifikanten ist, ist davon auszugehen, dass eine Güllebe-
Unterschiede in der N O- und CO -Freiset- handlung unter diesem Aspekt nicht zwin-
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zung nach einer Gülleapplikation. Die gend einen Vorteil bringt.
N O- Flussraten lagen dabei auf einem ähn-
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lich hohen Niveau wie es von Freilandunter- Eine Reduktion der N-Verluste wirkt sich da-
suchungen nach der Düngung mit organi- gegen stets ertragsfördernd bzw. umwelt-
schen N-Düngern berichtet wird (VaN grO- schonend aus, kann jedoch auch auf techni-
eNigeN et al., 2004; Wulf et al., 2002). schem Wege erreicht werden. Wenn zudem
unbehandelte Gülle zeitnah zur Ausbringung
Die Behandlung der Rindergülle mit „Agro- eingearbeitet werden kann, z. B. bei Ausbrin-
stim“, „Amefesol“ und „EM Chiemgau“ gung auf unbestellter Ackerfläche oder wenn
führte im Vergleich zu „unbehandelter“ Gül- nach Aufbringung auf Grünland innerhalb
Prof. Dr. Martin Elsäßer le nicht zu einer Verminderung der weniger Stunden Niederschlag fällt, ist keine
LAZBW NH -Emissionen. Im Gegensatz dazu wurde Behandlung der Gülle nötig.
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Tel. 07525/ 942351 der pH-Wert der Gülle durch die Behandlung
martin.elsaesser@lazbw. mit homofermentativen Bakterien im Gül- Literatur
bwl.de lelager um über eine pH-Einheit auf Werte
18 Landinfo 5 | 2018