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Bio-Musterregionen
2.
Wie werden die ÖMR von Seiten des Landes Nordrhein-Westfalen und der
Landwirtschaftskammer begleitet und unterstützt?
„Das Land NRW übernimmt in den ÖMR die Kosten für ein ÖMR-Regionalmanagement mit
einem Anteil von bis zu 80 % über eine Laufzeit von zunächst bis zu drei Jahren – dabei mit
maximal 80.000 € pro Region und Jahr.
Die weiteren Kosten tragen die Kreise und Kreiszusammenschlüsse selbst. Weitere organisa-
torische und fachliche Unterstützung erhält das ÖMR-Regionalmanagement durch die Land-
wirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Hier sind Koordinationsstellen mithilfe von Landes-
mitteln für die ÖMR eingerichtet worden.“
3.
Welche Bedeutung hat für Sie der Austausch zwischen den Bundesländern mit ÖMR und
Bio-Musterregionen?
„Der Austausch mit den Koordinationsstellen der anderen Bundesländer ist für die ÖMR
Nordrhein-Westfalen sehr wertvoll. Während die Geschichte der ÖMR in Nordrhein-Westfa-
len noch sehr jung ist, können andere Bundesländer bereits auf mehrere Jahre Erfahrung zu-
rückgreifen und sowohl von Erfolgsgeschichten als auch von Misserfolgen berichten. Auch bei
neuen Fragestellungen und Entwicklung ist es hilfreich, das Schwarmwissen durch den bun-
desweiten Austausch zu nutzen, sodass die Weiterentwicklung der ÖMR Nordrhein-Westfalen
deutlich von dieser Vernetzung profitiert.“
Öko-Modellregionen in Bayern
Die staatlich anerkannten Öko-Modellregionen (ÖMR) in Bayern sind ein zentraler Baustein
der Initiative „BioRegio 2030“ der Bayerischen Staatsregierung. Es handelt sich um 35 Gemein-
deverbünde unterschiedlicher Größe, die über ganz Bayern verteilt sind. Diese wurden im
Rahmen von insgesamt vier Wettbewerbsrunden von einer Jury ausgewählt und im April 2014,
Mai 2015, Mai 2019 und Mai 2023 als „Staatlich anerkannte Öko-Modellregionen“ ausgezeich-
net. Ca. 43 % der bayerischen Landesfläche liegen mittlerweile in einer ÖMR. Insgesamt sind
551 Kommunen aus 32 Landkreisen beteiligt. Weitere Informationen sind im Internet unter
http://www.oekomodellregionen.bayern zu finden.
Drei Fragen an Jutta Weber, Claudia Heid (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft)
und Katharina Schmitt (Bereich Zentrale Aufgaben der Bayerischen Verwaltung für
Ländliche Entwicklung (BZA)), Projektkoordinatorinnen der bayerischen Öko-
Modellregionen
1.
Im kommenden Jahr gibt es die bayerischen Öko-Modellregionen seit 10 Jahren – welche
Lerneffekte waren in dieser Zeit besonders wichtig?
„Ein wichtiges Erfolgsrezept der bayerischen ÖMR liegt im sogenannten akteurszentrierten
Ansatz. Im Mittelpunkt stehen die Menschen. Die ÖMR-Managerinnen und -Manager setzen
auf unternehmerische Menschen, auf die Entrepreneure, die etwas tun wollen, die Visionen Bild 2: Öko-Modellregionen in
und Ideen haben und diese auch umsetzen möchten. Denn hinter jeder spürbaren Entwicklung Bayern; Quelle: BZA
steht auch immer ein unternehmerischer Mensch. Das können Unternehmen (z. B. Brauereien,
Mühlen), landwirtschaftliche Betriebe, engagierte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister oder
Vereinsvorsitzende sein. In Regionen mit guten Akteuren konnten in den letzten 10 Jahren
viele erfolgreiche Projekte auf den Weg gebracht werden. Gute Beispiele hierfür finden sich
insbesondere in den ÖMR der ersten Wettbewerbsrunde, die seit bald 10 Jahren erfolgreich am
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