Page 10 - Landinfo 4_2023 E-Paper
P. 10

Bio-Musterregionen





          Vanessa Egger, Berit Merten
          Vanessa Egger, Berit Merten

          Bio in der Gemeinschaftsverpflegung – nachhaltiges und

          leckeres Essen außer Haus



          Ein Projekt, sieben Ziele: Durch „Bio in der Gemeinschaftsverpflegung in Bio-Musterregionen“ soll
          die Zielsetzung des Landes, den ökologischen Landbau bis 2030 auf 30 - 40 % auszuweiten, deutlich
          an Fahrt aufnehmen. Aber nicht nur das: Auch Gesundheit, Regionalität, die Attraktivität von Kanti-
          nen und Mensen, Lebensmittelverschwendung, Fairtrade und Frische stehen im Projekt auf dem
          Speiseplan.



                                       as Land Baden-Württemberg hat sich mit   Ziel, die Essensqualität außer Haus zu verbes-
                                   Dseiner Ernährungsstrategie ambitionierte   sern und gleichzeitig die Nachfrage nach regi-
                                   Ziele gesetzt: Ernährungsinformation und   onalen Bio-Lebensmitteln zu steigern. Wich-
                                   -bildung sollen gestärkt, eine qualitativ hoch-  tige Meilensteine bilden die Zertifizierung
                                   wertige Außer-Haus-Verpflegung in allen Le-  nach den Qualitätsstandards der Deutschen
                                   benswelten etabliert und gleichzeitig die regi-  Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) so-
                                   onale Wertschöpfung gefördert werden. Zu-  wie die Bio-Zertifizierung. Mithilfe dieser
          QR-Code zur Projekt-Home-  dem  soll  die  Bioanbaufläche  bis  2030  auf   Zertifizierungen können die teilnehmenden
          page Bio in der Gemein-
          schaftsverpflegung       30 - 40 % ausgeweitet werden. Die Gemein-  Einrichtungen und Betriebe nicht nur ihren
                                   schaftsverpflegung stellt hierbei einen wichti-  Erfolg messen, sondern auch die Qualität ih-
                                   gen Hebel dar, da immer mehr Menschen    res Speisenangebots und den Einsatz von
                                   ihre Mahlzeiten außer Haus einnehmen. Über   Bio-Produkten nach außen hin sichtbar ma-
                                   die Gestaltung des Speisenangebots, die Be-  chen. Der Bio-Anteil soll dabei auf mindes-
                                   schaffung der Lebensmittel sowie einen effi-  tens 30 % gesteigert und möglichst regional
                                   zienten Umgang mit Ressourcen, leistet die   bezogen werden. Weitere wichtige Projektzie-
                                   Gemeinschaftsverpflegung einen großen Bei-  le sind die Reduktion von Lebensmittelabfäl-
                                   trag zum Klima- und Umweltschutz.        len, die Verbesserung von Kommunikations-
                                                                            strukturen, die Steigerung der Frischküche
                                                                            sowie der Einsatz fair gehandelter Lebensmit-
                                     Das Projekt                            tel.

                                   Das Projekt „Bio in der Gemeinschaftsver-
                                   pflegung in Bio-Musterregionen“, das im No-  Der Projektverlauf – von der Auswahl
                                   vember 2020 gestartet wurde, verfolgt das   bis zur Zertifizierung

                                                                            Für das Projekt wurden 2020 über einen Be-
            Die Projektziele                                                werbungsprozess sechs Bio-Musterregionen
            1.  Verbesserung der Qualität des Speisenangebots, inklusive Zertifizierung nach   ausgewählt, zwei davon kooperieren jeweils
              den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)  mit einer benachbarten Region: Biberach mit
            2.  Erhöhung des Bio-Anteils auf mindestens 30 %, inklusive Bio-Zertifizierung  Ravensburg, Bodensee, Enzkreis, Freiburg,
            3.  Steigerung des Anteils regionaler (Bio-)Produkte aus Baden-Württemberg   Heidenheim  plus,  Hohenlohe  mit  Neckar-
              sowie Aus- und Aufbau regionaler Produktions-, Verarbeitungs- und Lieferstruk-  Odenwald. Aus den Bio-Musterregionen
                                                                            nehmen jeweils bis zu sieben Einrichtungen
              turen                                                         und Betriebe aus allen Lebenswelten teil. Da-
            4.  Reduzierung der Lebensmittelabfälle, bei gleichzeitiger Steigerung der   runter Kitas und Schulen, Betriebseinrichtun-
              Lebensmittelwertschätzung                                     gen sowie Pflege- und Senioreneinrichtun-
            5.  Verbesserung der Kommunikation im Team und nach außen       gen. Die insgesamt mehr als 30 Einrichtun-
            6.  Erhöhung des Einsatzes fair gehandelter Lebensmittel        gen und Betriebe sind in Bezug auf Essens-
            7.  Förderung der Küchenfertigkeit beim Einsatz von frischen Lebensmitteln  zahlen,  Erfahrungen,  Ziele  und
                                                                            Verpflegungssysteme jeweils unterschiedlich


                                                                                                  Landinfo 4 | 20234 | 2023
          10                                                                                      Landinfo
   5   6   7   8   9   10   11   12   13   14   15