Page 48 - Landinfo Heft 2/2018 Schwerpunkt 150 Jahre Weinsberg
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Gartenbau und Sonderkulturen
Kernstück von VITIFUTUR ist der ständige
Reisigkrankheit Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis.
Dieser hilft dabei, brennende Fragen aus der
Die Reisigkrankheit ist die bedeutendste Vi- Praxis aufzunehmen und gemeinsam mit der
ruskrankheit im Weinbau und wird beispiels- Weinwirtschaft in praxisgerechte Innovatio-
weise durch das Grapevine Fanleaf Virus nen umzusetzen. Die Weinbauverbände vom
hervorgerufen, das Blattsymptome und Ent- Oberrhein und Weinbaubetriebe diesseits
wicklungsstörungen insbesondere bei den und jenseits der Grenzen sind am Projekt be-
Trauben verursachen kann. teiligt und durch regelmäßig stattfindende
gemeinsame Seminare wird ein intensiver Ge-
dankenaustausch gewährleistet. Um Nach-
Esca wuchswissenschaftlern ein Verständnis für
die Fragen und Probleme der Weinbaupraxis
Esca ist eine Krankheit, die von verschiede- zu vermitteln, gehören Praktika in Betrieben
nen holzzersetzenden Pilzen verursacht wird. zum Konzept von VITIFUTUR. Im Gegen-
Sie kann zum Absterben ganzer Rebstöcke zug können sich Praktiker bei Besuchen in
führen und hat in den letzten Jahren in der den Laboren der Forschungseinrichtungen
Region Oberrhein stark zugenommen. ein Bild von der Arbeit der Wissenschaftler
Foto: WBI machen.
Dialog mit Weinwirtschaft und
eine Informationsquelle sowie Anlaufstelle
Öffentlichkeit Die Projektwebsite www.vitifutur.net stellt
für Praktiker aus dem Weinbau und der inte-
Es genügt jedoch nicht neue Innovationen zu ressierten Öffentlichkeit dar. Auf der Website
entwickeln und diese in Anwendungen zu sind Informationen über die Forschungstätig-
überführen – die Vision von VITIFUTUR ist keiten und aktuelle Veranstaltungen zu fin-
es, die Forschungsergebnisse in die Gesell- den. Außerdem ist es möglich direkt mit den
schaft zu transportieren. Dies lässt sich nur Projektbeteiligten in den Dialog zu treten: In
durch einen intensiven Austausch und Dialog einem Internet-Forum können Interessierte
zwischen Wissenschaft, Praxis und Öffent- direkt ihre Fragen zum nachhaltigen Weinbau
lichkeit erzielen. So werden die neusten For- stellen. Diese werden dann von den Experten
schungsergebnisse und aktuelle Entwicklun- beantworten. Auch für die Forscher kann die-
gen der Öffentlichkeit in regelmäßig stattfin- ser Dialog einen Mehrwert bieten und ihnen
denden Veranstaltungen zugänglich gemacht. helfen noch besser auf die Bedürfnisse der
Somit wird das vielfältige Potential der For- Praxis einzugehen.
schung am Oberrhein, deren Bedeutung für
den Weinbau und die Leistungsfähigkeit des Falls Sie Interesse haben das Projekt aktiv zu
Weinbaus in unserer Region einem breiten unterstützen, dann melden Sie sich bitte bei
Publikum vorgestellt. uns unter Vitifutur@wbi.bwl.de. Wir freuen
uns auf ihre Unterstützung.
An dem Projekt VITIFUTUR sind 21 Projektpartner beteiligt, darunter For-
schungseinrichtungen, Partner aus Weinwirtschaft und Industrie sowie öffent-
liche Einrichtungen. Das Projekt läuft von Februar 2017 bis Dezember 2019 und
die Gesamtkosten betragen ca. 4 Millionen EURO. Davon wird rund die Hälfte
durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aus dem
Programm INTERREG V Oberrhein getragen, die andere Hälfte von den Projekt-
partnern.
Dr. Alexandra Wolf
WBI Freiburg Mehr Informationen zum Projekt sowie aktuelle Termine finden Sie unter:
Tel. 0761/ 40165-1406 www.vitifutur.net.
Alexandra.Wolf@wbi.
bwl.de
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