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Betrieb und Markt
watt-Peak-Anlage im Vierteljahresrhythmus
dargestellt. Es wurden die jeweils in diesem
Zeitraum geltenden Rahmenbedingungen zu
Grunde gelegt (Tabelle 2, Abbildung 2).
Während in der Frühphase des EEG die Ein-
speisung im Fokus stand, begann ab 2009 die
Phase, in welcher der Eigenverbrauch geför-
dert und damit für den Betreiber interessant
wurde. Ab diesem Zeitpunkt haben wir drei
Varianten gerechnet. In Variante 1 wird der
Strom ausschließlich ins öffentliche Netz ein-
gespeist (30 Kilowatt-Peak, Volleinspeisung).
In Variante 2 und 3 wird hingegen Eigen-
strom genutzt, wobei die Eigenverbrauchs-
quote in Variante 2 circa 30 Prozent, in Vari-
Tabelle 2: So haben wir gerechnet ante 3 circa 50 Prozent beträgt (Eigenver-
brauchsquote in Prozent = Anteil des von der
len Kostensteigerungen auf Seiten von Wech- Anlage erzeugten PV-Stroms, welcher eigen
selrichter, Unterkonstruktion, Montage und verbraucht wird).
dem Aufwand auf der AC-Seite. Damit fres-
sen die Entwicklungen am Photovoltaikmarkt Über die Jahre gelang es der Branche die Her-
bereits einen Teil der Nachbesserungen durch stellungskosten fortlaufend zu senken und so
das „Osterpaket“ auf. dem seit April 2012 gültigen Mechanismus
einer monatlichen Vergütungsabsenkung zu
Nachfolgend wird anhand des Parameters trotzen. „Eigenverbrauchsanlagen“ waren
„Interner Zinssatz“ der Verlauf der Wirt- wirtschaftlich im Vorteil. Die Rendite von
schaftlichkeit der Photovoltaik einer 30 Kilo- „Volleinspeiseanlagen“ lag hingegen über
weite Strecken an der
Grenze der Machbar-
Abb.: 2: Entwicklung der Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik keit, zumal nach Ab-
zug des Finanzierungs-
zinssatzes im einen
oder anderen Fall doch
ein Minus stand.
Mit dem Sprung der
Herstellungskosten
unter die 1.000 Euro je
Kilowatt-Peak-Marke
Ende 2016 legten die
Zubauzahlen aufgrund
der verbesserten Öko-
nomik zu. In Folge
stiegen 2021 die Preise
moderat an, die erhöh-
te Nachfrage traf auf
knapper werdende Ka-
pazitäten und Ressour-
cen. Die einst vor 2012
gut aufgestellte Bran-
che war über die „Hun-
gerjahre“ inzwischen
deutlich geschrumpft.
Fachbetriebe waren
eher rar. Sie konnten
und mussten nicht zu-
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