Page 31 - Landinfo Heft 5/2019 Digitalisierung
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Betrieb und Markt
al (z.B. Einstreureste, Schleimstoffe) hinzugefügt Tab. 1: angestrebten Ziele mit dem Einsatz von GZM
werden, dann ist dieser Effekt durchaus plausibel
und wurde auch teilweise bei GZM-Prüfungen fest- Rang Ziele Nennungen
gestellt (KUNZ, 2004). Zusätzlich ist eine Zerset- (von 109)
zung phytotoxischer Stoffe in der Gülle durch Mik- 1 bessere Düngewirkung im Grünland 82
roorganismen denkbar, sodass die Bodenflora ge- 2 Reduzierung der Geruchsemissionen 79
schützt wird und Verbrennungen und Verätzungen 3 weniger gasförmige Stickstoffverluste bei der Aus- 69
vermieden werden. 91% der Teilnehmer würden bringung
GZM weiterempfehlen. Die Landwirte, die GZM
nicht weiter empfehlen würden, gaben häufig an, 4 kein/ weniger Rühren notwendig, d. h. bessere Fließ- 49
dass jeder seine eigenen Erfahrungen machen soll fähigkeit
oder das Mittel wirkungslos ist. 5 Abbau wurzelschädigender Stoffe – Förderung des 43
Wurzelwachstums
Einige Landwirte beschreiben, dass sie durch die An- 6 Verbesserung Stallklima 37
wendung von GZM nun tageszeit- und witterungsun- 7 witterungsunabhängige Ausbringung der Gülle 35
abhängig Gülle ausbringen können. Dieser Ansatz ist
kritisch zu beurteilen, da Tageszeit und Witterung 8 Erhöhung des Ammonium-Stickstoffgehaltes in der 29
(z.B. Sonneneinstrahlung) einen direkten Einfluss Gülle
auf die Ammoniakemissionen haben. Selbst wenn es 9 weniger Verstopfung der Kanäle 26
durch die Behandlung bei ungünstiger Witterung zu 10 bessere tierische Leistung 22
keinen Pflanzenschäden kommt, so ist doch von ho-
hen gasförmigen N-Verlusten auszugehen.
Tab. 2: Nährstoffgehalte, pH-Wert, Asche- und TM-Gehalt aller Gülleproben mit
(n=46) und ohne (n= 21) GZM
Negative Erfahrungen und Kosten
Ohne GZM Mit GZM
Zu der Frage, ob in der Vergangenheit negative Er-
fahrungen mit GZM gemacht wurden antworteten min Ø max min Ø max
88 % der Teilnehmer mit nein und 12 % mit ja. Bei- Gesamt-N [kg/m³ in FM] 0,73 2,84 4,01 1,03 2,74 4,07
spiele für negative Erfahrungen sind schadstoffhalti-
ge Holzkohle, Verschleiß an der Gülletechnik oder NH -N [kg/m³ in FM] 0,46 1,46 2,68 0,37 1,31 2,52
4
Sinkschicht in der Grube durch Gesteinsmehl, hohe NH -N von Nges [%] 37 51,6 82 20 46,9 65
4
Kosten aber keine Wirkung oder zu geringe Dosie- P O5 [kg/m³ in FM] 0,28 1,33 2,23 0,49 1,48 2,16
2
rungen. Weiterhin wurde darauf verwiesen, dass Rei- K O [kg/m³ in FM] 1,81 3,36 4,90 0,75 3,37 6,60
nigungs und Desinfektionsmittel die Wirkung der 2
GZM inhibieren können. CaO [kg/m³ in FM] 0,33 1,32 2,42 0,69 1,84 3,62
MgO [kg/m³ in FM] 0,20 0,66 1,00 0,32 1,12 2,02
Viele der befragten Landwirte haben schon langjäh- pH Wert 6,48 7,05 8,11 6,68 6,95 7,55
rige Erfahrung mit GZM. 15% der Betriebe nutzen die TM-Gehalt [%] 1,29 6,14 9,48 3,08 8,59 12,81
Mittel schon seit über 20 Jahren. Im Durchschnitt Asche [% in TM] 10,44 23,04 50,77 13,91 33,39 55,55
setzen die Befragten seit 9,6 Jahren GZM ein. Auf die
Frage, ob es durch den Einsatz von GZM zu einem
zusätzlichen Zeitaufwand kommt, gaben die Land-
wirte eine durchschnittliche Zeit von jährlich 17 h an.
Die meisten Landwirte haben jährlich unter 10 h
zusätzlichen Aufwand durch GZM.
Erfragt wurden auch die jährlichen Kosten, die die
Güllezusatzmittel verursachen. Auswertbar waren
die Daten von 69 Betrieben. Es ergaben sich durch-
schnittliche Kosten von 1,51 Euro/m³. Dabei liegt die
Bandbreite zwischen 0,15 Euro/m³ und 6 Euro/m³.
Abschließend wurde gefragt, wie das Kosten-Nut-
zen-Verhältnis der eingesetzten GZM beurteilt wird
(Abb. 1.) 14 Teilnehmer machten keine Angaben.
Das durchschnittliche Ergebnis der 94 Antworten Abb. 1: Beurteilung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses durch die Anwender von GZM
ergab 1,7. (n=94)
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