Page 59 - Landinfo 2/2020 Landeszentrum für Ernährung
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Beratung und Bildung
esten Stand bringen. Dem MLR (Ministerium
Ländlicher Raum) und seinen nachgelagerten
Landeseinrichtungen gebührt an dieser Stelle
für diese großzügige Unterstützung ein gro-
ßes Dankeschön.
In den letzten Jahren haben sich auch die
Hochschule Nürtingen und die Universität
Hohenheim in die Lehrerfortbildung einge-
bracht.
Weiterhin gilt es das regionale Fortbildungs-
geschehen weiter zu beleben, am besten
durch das Etablieren einer –wie am RPKA
geschehen- regionalen Fortbildungsgruppe.
Abb. 1: Schülerzahlen im Agrarbereich
Fachberater/innen
Bedauerlicherweise sind die freigewordenen
Fachberaterstellen am RPT und RPK nicht In den vergangenen Jahren sind viele junge
wieder besetzt, so dass es im Land nur noch und engagierte Lehrkräfte eingestellt worden,
zwei Fachberater für den Agrarbereich gibt; deren berufliche Kompetenz durch regelmä-
zu wenig um die anstehenden Aufgaben in ßige fachliche und pädagogische Fortbildun-
der Schulaufsicht, Beratung und Fortbildung gen gefördert werden muss.
usw. zu bewältigen. Darüber hinaus sollte die
hochbrisante gesellschaftliche Diskussion Themen wie Digitalisierung, Biodiversität,
über nachhaltige regionale Lebensmitteler- Nachhaltigkeit und Ökolandbau müssen ver-
zeugung und Biodiversität durch fachkompe- stärkt in den Fortbildungskatalog aufgenom-
tente Lehrkräfte begleitet werden (z.B. auch men werden.
im Bereich der an allgemein bildenden Schu-
len). Daraus leitet sich die Forderung ab, für Zunehmende Technisierung und Digitalisie-
jedes RP einen Fachberater für den Agrarbe- rung stellen hohe Anforderungen an die Aus-
reich vorzusehen und zusätzlich in der Schul- zubildenden, gleichzeitig müssen auch lern-
verwaltung für das ganze Land eine fachkom- schwächere Jugendliche zum Ausbildungsziel
petente wissenschaftliche Lehrkraft zu imple- gelangen können. Dies bedeutet eine große
mentieren, die eine kontinuierliche Betreuung Herausforderung für unsere Lehrkräfte. Ge-
der landwirtschaftlichen Schulen gewährleis- zielte Fortbildungen sollten hierzu geeignete
tet. Meistens werden die Agrarberufe – mit Hilfestellungen geben.
ihren zugebenermaßen geringen Schülerzah-
len – in den Verwaltungen von wechselnden, Für die zukünftige Ausbildung in der Land-
nicht aus dem landwirtschaftlichen Bereich wirtschaft wird es wichtig sein, dass die vor-
stammenden Referenten mitbetreut. handenen Bildungsakteure noch enger zu-
sammenrücken, so dass Synergieeffekte ge-
nutzt werden können. Gerade in der Zusam-
Ausblicke menarbeit mit den Landeseinrichtungen des
MLR, der Deula und den Fachschulen einer-
Die duale Ausbildung in der Agrarwirtschaft seits sowie den Berufsschulen andrerseits gä-
wird auch in Zukunft ihre Bedeutung behal- be es sicherlich noch viele Ansatzpunkte für
ten. Allerdings muss grundsätzlich mit sin- noch engere Kooperationen.
kenden Schülerzahlen gerechnet werden, weil
weiterhin Betriebe aus verschiedenen Grün- Meinen engagierten Kollegen/innen wün-
den ihre Betriebe aufgeben werden. Anderer- sche ich für die herausfordernden Aufgaben
seits werden die größeren Unternehmen gut eines Agrarlehrers eine glückliche Hand und
ausgebildete Fremdarbeitskräfte benötigen. viel Freude – natürlich hat man die nicht im- Günter Denninger
Mit einer Reduktion der landwirtschaftlichen mer! – im Umgang mit jungen Menschen in Tel.: 07202 / 938607
Schulstandorte ist zu rechnen. einem sehr interessanten Berufsbereich. g.denninger@web.de
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