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Hauswirtschaft und Ernährung
Julia Schlichenmaier
„Essensgäste im Blick“ –
Neue Materialien zur Nachhaltigkeit für die Gemein-
schaftsverpflegung
Unter dem Motto „Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit“
hat das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württem-
berg Informationsmaterialien zu den Themen Einsatz von
regionalen (Bio-)Lebensmitteln, Wertschätzung von Le-
bensmitteln und vegetarische Gerichte, ausgearbeitet.
Diese sollen Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung
bei der Gästekommunikation unterstützen.
Bild 1: Informationsmateri- Vorkenntnisse gut – Werbung Küchen warben leider viel zu selten für ihr
alien, wie Plakate, Aufsteller ausbaufähig verbessertes Angebot. Die Kommunikation
und Flyer unterstützen bei mit den Gästen war sehr eingeschränkt, ob-
der Kommunikation; Quelle: Seit 2018 hat das Landeszentrum für Ernäh- wohl eine gute Kommunikation die Akzep-
Landeszentrum, Verena
Mayer rung Baden-Württemberg (LZE) über 90 tanz des Angebots steigert. Gerade im Be-
Einrichtungen der Gemeinschaftsverpfle- reich der Betriebsverpflegung, indem die Kü-
gung in verschiedenen Modellprojekten be- chen durch Home-Office und Konkurren-
gleitet. Caterer, Kitas, Schulen, Betriebskanti- zangebote außerhalb des Betriebsgeländes
nen, Reha-kliniken und Kliniken sowie aktuell um stabile Gästezahlen ringen, ist es wichtig,
Senioreneinrichtungen wurden durch Vor- das Engagement der Küchen und das attrak-
Ort-Beratungen oder Gruppencoachings da- tive Essensangebot hervorzuheben. Daher
bei unterstützt, ihr Verpflegungsangebot ge- hat das Landeszentrum für Ernährung Ba-
sundheitsfördernder und nachhaltiger zu ge- den-Württemberg (Landeszentrum) Infor-
stalten. Jedes Modellprojekt bündelt Einrich- mationsmaterialien ausgearbeitet, um vor al-
tungen in deren Lebenswelt, so dass diese sich lem Betriebsrestaurants, Küchen und Caterer
gegenseitig beim Umstellungsprozess unter- unkompliziert bei der Gästekommunikation
stützen können und ein Austausch auf Au- zu unterstützen.
genhöhe möglich ist. Ein spannender Aspekt
bei der Arbeit mit Einrichtungen der Ge-
meinschaftsverpflegung ist, dass jeder Betrieb Materialien zur Unterstützung der
individuelle Rahmenbedingungen und Vor- Gästekommunikation
aussetzungen mitbringt. Dies gilt nicht nur
für die Organisation der Verpflegung, son- Unter dem Motto „Gemeinsam für mehr
dern auch für das Verpflegungsangebot. Kei- Nachhaltigkeit“ wurden vom Landeszentrum
ne der teilnehmenden Einrichtungen startete verschiedene Materialien zu den Themen
bezüglich der Projektziele ohne Vorkenntnis- „Einsatz von regionalen (Bio-)Lebensmit-
se und bereits erbrachte Leistungen. Vor al- teln“, „Wertschätzung von Lebensmitteln“
lem im Bereich der regionalen Lebensmittel und „Vegetarische Gerichte“ ausgearbeitet.
und der DGE-Zertifizierungskriterien sind Sie sollen den Küchen einen Einstieg bieten,
viele Modelleinrichtungen bereits mit guten um mit den Tischgästen ins Gespräch zu ge-
Voraussetzungen in die Projektphase gestar- hen. Für Tischgäste sollen sie leicht zugäng-
tet. lich sein, also direkt im Betriebsrestaurant den
Mehrwert des Verpflegungsangebots sichtbar
Doch egal, wie gut die Küchen und Caterer machen. Das hat den Vorteil, dass an diesem
bereits aufgestellt waren, ein Punkt war bei Ort alle Tischgäste erreicht werden können.
fast allen Modelleinrichtungen gleich – die
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