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Pflanzen- und Tierproduktion
Tab. 3: Butternut – Sortenübersicht mit Anzahl marktfähiger Früchte (Stück/m ), Fruchtgewicht (g) und marktfähigem Ertrag (kg/m )
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Nr. Sorte Herkunft Saat- Ø marktfähige Ø Frucht- Stabw Ø marktfähiger Stabw
gut Früchte gewicht (g) Ertrag (kg/m )
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(Stk./m )
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1 Havana F1 Enza Zaden öko 2,0 1163 75 2,3 0,225
2 Honeynut Reinsaat/Volmary öko 1,5 510 155 0,8 0,141
3 JWS 6823 Bobby Seeds öko 2,8 889 243 2,5 0,239
4 Mini Butternut Reinsaat öko 2,1 932 280 1,9 0,359
5 Nutterbutter Bingenheimer öko 1,5 1029 292 1,5 0,160
6 Orange Nut F1 Hild c.u. 2,0 1121 363 2,3 0,517
7 Sibelle F1 Hazera c.u. 1,7 1157 329 2,1 0,932
8 Tiana F1 Enza Zaden öko 1,9 1013 274 1,9 0,345
9 Veenas Volmary c.u. 1,8 873 255 1,6 0,761
10 Waldo F1 Bobby Seeds öko 1,6 1164 303 1,8 0,189
die die Hokkaido-Sorten zum Teil sehr stark schlecht, Tagesform etc. der verkostenden Quellenangabe:
befielen. Die Butternut-Sorten waren insge- Personen Einfluss auf die Wahrnehmung der Autor von Bilder und Tabellen ist
die LVG Heidelberg, soweit nicht
samt robuster gegenüber Krankheiten und Sorten hat bleibt bislang offen. Aber gerade anders benannt
Schädlingen. bei einzelnen Sorten wie ‚Kaori Kuri F1‘
(EZ) und ‚Vesuv F1‘ (Hi) ging die individuel-
le Wahrnehmung von „sehr schlecht“ bis
Geschmack zählt „sehr gut“ weit auseinander.
Weitere Ergebnisse, Details und Informatio-
Da aber nicht nur der Ertrag und die Anbau- nen zu den Versuchen stehen in unseren Ver-
eignung, sondern vielmehr der Geschmack, suchsberichten auf der Homepage der LVG
für den Verbraucher entscheidend ist, wurden Heidelberg und auf Hortigate zur Verfügung.
die Hokkaidos im Rahmen einer Verkostung
getestet (Bild 5). Achtzehn Teilnehmer durf-
ten die zehn Hokkaido-Sorten auf Konsis- Was bleibt unterm Strich?
tenz, Süße, Geschmack und Aroma prüfen.
Das gemittelte Ergebnis zeigte jedoch kaum Je nach Verkaufszeitpunkt sind für Hokkaido
Unterschiede zwischen den Sorten. Dennoch Anfang August 1,60 € je kg beim Großhandel
wurden einzelne Sorten sehr verschieden hin- zu erzielen, bis Mitte September sinken die
sichtlich ihres Geschmacks wahrgenommen Preise um die Hälfte. Allerdings zu beachten:
und polarisierten stark. Inwieweit Alter, Ge- Die Abnahmemengen bzw. das Angebot ist
im Juli auch geringer als im Spätsommer oder Sabine Reinisch
Herbst. Die Deckungsbeiträge variieren je LVG Heidelberg
nach Kultur- und Ernteverfahren und Ab- Tel.: 06221 / 7484 - 39
Bild 6: Butternusskürbisse haben einen geringen satzweg erheblich. Nach Kostenrechnung des sabine.reinisch@lvg.bwl.
Kernanteil und viel verwertbares Fruchtfleisch DLR Rheinpfalz wird bei einem Erzeuger- de
preis von 0,64 €/kg bei einem Absatz über
den Erzeugermarkt ein Deckungsbeitrag von
1.113 € je ha (2018) erzielt. Dreh- und Angel-
punkt der Wirtschaftlichkeit sind die Arbeits-
kosten, die durch erhöhte Aufwendungen für
die Beikrautregulierung, wie mehrfache ma-
schinelle Hacke oder Handhacke, und die
Ernte entstehen. Rationelle Arbeitsweisen
wie die Nutzung von Erntebändern machen
sich bezahlt. Und nicht zu unterschätzen ist Heike Sauer
die Auswahl ertragsstarker, gesunder Sorten. LVG Heidelberg
Eine Frucht mehr je Sorte kann den Erlös um Tel.: 06221 / 7484 - 12
30 % steigern. heike.sauer@lvg.bwl.de
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