Page 47 - Landinfo Heft 5/2017 - Schwerpunkt Klimawandel
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Beratung und Bildung
stellen und die Reise organisieren. Im beein-
druckenden Europaviertel startete der Be-
such in der Landesvertretung Baden-Würt-
temberg, deren Aufgaben Augustin de
Chazelles, Spiegelreferent des MLR vorstellte.
Aufgaben, Befugnisse, Ziele sowie Unter-
schiede zwischen dem Rat der Europäischen
Union und dem Europäischen Rat wurden
direkt in einem der Sitzungssäle im imposan-
ten Ratsgebäude präsentiert. Im Parlamenta-
rium, dem Besucherzentrum des europäi-
schen Parlaments, konnte die Geschichte der
EU, die Arbeit des Europäischen Parlaments Bild: C. Matthäus
und gegenwärtige Herausforderungen inter-
aktiv entdeckt werden.
Der baden-württembergische EU-Abgeord-
nete Norbert Lins ermöglichte einen un-
glaublich interessanten Blick hinter die Kulis- Bodensee-Tag Selbstorganisierter
sen des Europäischen Parlaments inklusive Ausbildungstag am Bodensee:
der Teilnahme an einer Sitzung des Agraraus- Auf Initiative des Jahrgangs wurden die Aus- Die Referendare mittendrin in der
Spezialitätenproduktion.
schusses, bei der die Novelle der EU-Öko- bildungstage bei den Landesanstalten um eine
Landbau-Verordnung verhandelt wurde. In- Station am Bodensee erweitert, um das Bild
formation über die Arbeit der DEKRA, der Landwirtschaft in Baden-Württemberg in
Netzwerken und Austausch konnten die Teil- Bezug auf Fischerei, Hopfen- und Obstan-
nehmenden bei einer typischen Abendveran- bau abzurunden. Am Institut für Seenfor-
staltung in der Landesvertretung erleben. Ak- schung in Langenargen wurde durch den In-
tuelle Schwerpunkte der EU-Landwirt- stitutsleiter Dr. Hetzenauer eine neue Sicht-
schaftspolitik, die Situation der Agrarmärkte, weise auf das Ökosystem Bodensee eröffnet.
Klimaschutz und Forstwirtschaft sowie die Er zeigte Aufnahmen der Neuvermessung
Tierschutzpolitik wurden von Referenten der des Bodensees und die direkten Auswirkun-
DG Agri dargestellt und diskutiert. Agrarpo- gen des Klimawandels auf den See. Gezielte
litik in der EU hautnah mitzuerleben war für Maßnahmen haben die Sauberkeit des Bo-
alle Teilnehmenden wirklich spannend, lehr- densees deutlich erhöht. In der Folge werden
reich und beeindruckend, der zusätzliche per- deutliche Rückgänge der Fischpopulationen
sönliche Einsatz aller Beteiligten lohnt sich. verzeichnet, wie im Anschluss Dr. Rösch von
Referendariat – Ausbildung für den höheren landwirtschaftlichen Dienst in
Baden-Württemberg
Das Referendariat kann als „Trainee-Programm beim Staat“ bezeichnet werden. Der
Vorbereitungsdienst erfolgt im dualen System: Zur praktischen Ausbildung werden die
Referendarinnen und Referendare einer Unteren Landwirtschaftsbehörde zugewiesen.
Sie lernen dort die verschiedenen Fachbereiche der Verwaltung und Agrarstruktur, Bera-
tung und Betriebswirtschaft sowie der Kontrolle in der Praxis kennen. Ein besonderer
Schwerpunkt ist die Lehre an den Fachschulen für Landwirtschaft und den Bildungsan-
geboten der ULB. Neunzehn zentrale Lehrgangswochen an der Landesanstalt für Ent-
wicklung der Landwirtschaft (LEL) Schwäbisch Gmünd sowie eine Woche Verwaltung
am Regierungspräsidium Stuttgart oder Tübingen ergänzen die Ausbildung, die neun-
zehn Monate dauert. Voraussetzung für das Referendariat sind ein abgeschlossenes
Masterstudium im Bereich Land-, Hauswirtschaft oder Wein- und Gartenbau und min-
destens 12 Monate praktische berufliche Erfahrungen.
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