Page 48 - Landinfo Heft 5/2017 - Schwerpunkt Klimawandel
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Beratung und Bildung
Wahlstation Landesanstalten am
Beispiel LSZ Boxberg: Die
Kollegen vor Ort geben sich viel
Mühe, eindrückliche
Lernerlebnisse zu schaffen.
Bild: LRA Breisgau-Hochschwarzwald
der Fischereiforschungsstelle berichtete. Die- kompakt einen intensiven Einblick in die
se Entwicklung stellt insbesondere die Bo- Schweinehaltung sowie die Schlachtung der
denseefischer vor neue Herausforderungen. Tiere bis zum fertigen Lebensmittel. Gezeigt
Dr. Schlecker informierte zum Seenpro- werden die Schlachtabläufe von der Betäu-
gramm, bei dem durch präventive Maßnah- bung der Tiere bis ins Kühlhaus. Nach theo-
men und Pflegeverträge mit Landwirten oder retischem Input ging es zum Stallrundgang,
Kommunen der Zustand der oberschwäbi- bei dem sich die Gruppe einen Überblick
schen Gewässer erhalten und verbessert wer- über die verschiedenen Haltungssysteme in
den soll. der Schweinehaltung verschaffte. Vom Deck-
zentrum über den Abferkelbereich und den
Im Anschluss wurde das Hopfenversuchsfeld Wartebereich bis hin zur Ferkelaufzucht und
bei Tettnang besucht. Im drittgrößten Hop- Mast war alles dabei. Abgerundet wurde die
fenanbaugebiet Deutschlands werden auf Praxis mit den betriebswirtschaftlichen
5,6 ha vor allem Versuche zu Düngung, Pflan- Kennzahlen in der Schweinehaltung.
zenschutz, Sorten, Bodenbearbeitung und
Bewässerung durchgeführt. Weiter ging es Der zweite Tag stand unter dem Motto der
zum Obstbaubetrieb Knoblauch bei Fried- aktuellen Themen in der Schweinehaltung.
richshafen. Dort werden auf ca. 18 ha Tafel- Bei der Detektion von Eberfleisch zeigten
obst produziert. Der Betrieb hat am Projekt sich selbst in der kleinen Referendargruppe
der Internationalen Bodenseekonferenz schon große Unterschiede. Einige nahmen
(IBK) „Anpassungsstrategien der Landwirt- den Geruch schon im Kühlhaus war, andere
schaft im Bodenseeraum an den Klimawan- erst beim Erhitzen der Speckproben im Semi-
del“ teilgenommen, deren Ergebnisse und narraum, auch die Kostprobe von Sau, Eber
Erkenntnisse Herr Kromrey von der Boden- und Kastrat kam bei den „Refis“ unterschied-
see Stiftung präsentierte. Beim Betrieb Knob- lich gut an. Im Schlachthaus wurde die
lauch wurde die Abwärme des CA-Lagers Fleischqualitätsbeurteilung durchgeführt und
effizienter genutzt. auch die Referendare durften Hand anlegen.
Einblicke in die verschiedenen Verfahren der
Ferkelkastration und Ebermast, die auch die
Wahlstation Landesanstalten – am Risiken für Mensch und Tier aufzeigten und
Beispiel LSZ Boxberg die Demonstration des Zerlegungsprozesses
Christiane Matthäus eines Schlachtkörpers rundeten die informa-
LRA Karlsruhe Der Ausbildungsplan sieht den Besuch von tiven Tage ab.
Tel. 0721/ 936 88660 zwei bis drei Landesanstalten vor. Nicht nur
christiane.matthaeus@ für die Tierhalter ist Boxberg eine interessan- Weitere Informationen
landratsamt-karlsruhe.de te Wahl: Die engagierten Mitarbeiter bieten www.referendariat.landwirtschaft-bw.de
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