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Schwerpunktthema: Schafe



































       Bild 2: Geöffneter Triebweg im Gewann    Bild 3: Magerrasen im Gewann Bulz; Quelle: Anna Losekamm / LEV
       Heiligensteige; Quelle: Anna Losekamm / LEV



         Vorgehensweise                         eine wichtige Verbindungsachse zwischen
                                                Nord und Süd darstellt (Bild 2). In enger Ab-
       Aufbauend auf dem Pferchkonzept und den   stimmung mit dem Forst konnte eine deutli-
       Biotopkartierungen wurde ein Fahrplan für   che Verbreiterung der Waldschneise erzielt
       die nächsten Jahre festgelegt. Um die Land-  werden. Bei dieser Maßnahme kamen auch
       schaftspflegemaßnahmen abzustimmen, fin-  alte Weidbuchen am Waldrand zum Vor-
       den jedes Jahr Weidebegehungen mit allen   schein, die jetzt wieder ihrem ursprünglichen
       wichtigen Akteuren statt, bei denen die kon-  Zweck dienen können.
       krete Umsetzung besprochen wird. Hier ste-
       hen vor allem die Zurückdrängung der Suk-
       zession und die Öffnung von verbuschten    Biotope und seltene Arten im
       Triebwegen im Fokus. Diese Öffnung und die   Schäfereirevier
       dadurch entstehende Verknüpfung der Schaf-
       weiden ermöglicht dem Schäfer eine effizien-  Im Schäfereirevier gibt es verschiedene Bio-
       tere Bewirtschaftung. Nach und nach werden   tope und somit auch unterschiedliche Le-
       so immer mehr Flächen in die Beweidung mit   bensräume für geschützte Arten. Genauer
       einbezogen und Defizite im Zustand der Flä-  betrachtet werden soll hier nun der Borstgras-
       chen aufgearbeitet. Finanziert werden diese   rasen und die flächenmäßig am häufigsten
       Maßnahmen einerseits über die LPR Teil B   vorkommenden Kalkmagerrasen und Wa-
       und andererseits über das Projekt des Bio-  cholderheiden.
       sphärengebiets, das aus dem Sonderpro-
       gramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt
       des Landes Baden-Württemberg gefördert   Kalkmagerrasen und Wacholderheiden
       wird.                                    Im Gewann Bulz weist der landschaftsprägen-
                                                de sechs Hektar große Magerrasen zahlreiche
                                                Ameisenhügel auf (Bild 3). Während der
         Gehölzpflegemaßnahmen                  Großteil der Fläche durch einen Kalkmager-
                                                rasen basisch geprägt ist, weisen Teilbereiche
       Seit Beginn der Revitalisierung wurden zahl-  auch saure Bodeneigenschaften auf, wodurch
       reiche Gehölzpflegemaßnahmen umgesetzt.   Säurezeiger wie das Heidekraut zu finden sind.
       So wurde zum Beispiel ein zugewachsener   Diese enge Verzahnung von basischen und
       Triebweg mit Magerrasenbereichen  im Ge-  sauren Bodenverhältnissen resultiert in einem
       wann Heiligensteige wieder geöffnet, welcher   kleinflächigen Vegetationsmosaik.


       Landinfo 2 | 2024                                                                                     27
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