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Schwerpunktthema: Schafe
          Schwerpunktthema: Schafe


































          Anna Losekamm


          Schopflocher Alb als Schäfereirevier revitalisiert



          Im Rahmen einer Neuverpachtung eines Schäfereireviers zeigte sich, dass viele Flächen als Schafwei-
          de nicht mehr nutzbar waren. Durch eine Revitalisierung sollte hier Abhilfe geschaffen werden.



                                     Ausgangssituation                        Die Beteiligten


          Bild 1: Schafherde beim   Im  Landkreis  Esslingen  in  der  Gemeinde   Eine Revitalisierung des Schäfereireviers soll-
          Hüten auf dem Borstgrasra-  Lenningen liegt der Ortsteil Schopfloch, der   te hier Abhilfe schaffen. Insgesamt waren
          sen im Schopflocher Moor;   vor allem durch das Naturschutzgebiet   neun Akteure beteiligt: Schafweidepächter,
          Quelle: Christoph Röhner
                                   Schopflocher Moor bekannt ist. In Schopf-  Untere Naturschutzbehörde, Revierförster,
                                   loch gibt es allerdings auch ein Schäfereire-  Ortschaftsrat, Naturschutzzentrum Schopf-
                                   vier, welches 2020 neu verpachtet wurde. Der   locher Alb, Regierungspräsidium Stuttgart,
                                   vorherige Pächter hatte die Flächen jahrelang   Landschaftserhaltungsverband Landkreis
                                   nur unzureichend bewirtschaftet und so zeig-  Esslingen e. V. (LEV), Biosphärengebiet
                                   te sich bei der Neuverpachtung, dass viele   Schwäbische Alb sowie ein externes Pla-
                                   Flurstücke nicht mehr als Schafweide nutzbar   nungsbüro. Das Biosphärengebiet hat im
                                   waren. Durch die Unternutzung und die da-  Rahmen des Projekts „Sicherung einer nach-
                                   mit einhergehende Vergrasung und Verbu-  haltigen Beweidung von Wacholderheiden“
                                   schung hatte sich der Erhaltungszustand von   (siehe Landinfo-Artikel ab S. 29) ein externes
                                   Magerrasen, Magerwiesen und anderen Bio-  Planungsbüro beauftragt, um bei der Vorbe-
                                   topen deutlich verschlechtert. Ehemalige   reitung des Schafweidepachtvertrages zu hel-
                                   Triebwege waren zum Teil komplett zuge-  fen,  ein  zukunftsfähiges  Pferchkonzept  zu
                                   wachsen. Zudem waren Pachtverhältnisse   erstellen und naturschutzfachliche Aufwer-
                                   von Acker- und Grünlandpferchen aufgelöst   tungsmaßnahmen vorzuschlagen. Die Aufga-
                                   worden, wodurch nun dem neuen Pächter    be des LEVs besteht neben der naturschutz-
                                   sehr viele Pferchflächen fehlten. Diese sind   fachlichen Einschätzung und Beratung darin,
                                   allerdings für die Nutzung als Schafweide es-  die Förderung von besprochenen Maßnah-
                                   senziell, um den nährstoffreichen Kot nicht   men über die Landschaftspflegerichtlinie
                                   auf den durch Magerkeit ausgezeichneten   (LPR) zu planen und die Umsetzung zu koor-
                                   Biotopen zu hinterlassen.                dinieren.


                                                                                                  Landinfo 2 | 2024
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