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Schwerpunktthema: Schafe
men können die Tierhaltenden sich an die chende Zaunsysteme unterscheiden sich
Herdenschutzberatung des Landes wenden also beispielsweise nicht maßgeblich von
(Kontakt siehe unten). den bereits verwendeten Zäunen in der
Schaf- und Ziegenhaltung. Beispielweise
erfüllen Weidenetze mit 90 cm Höhe, einer
2. Gibt es eine Förderung für Spannung von 2000 Volt, fachgerechter Er-
Herdenschutz erst ab 100 Tieren? dung und geringem Bodenabstand den
Grundschutz. Der Grundschutz bildet in-
Betriebe können innerhalb der Fördergebiete nerhalb der Fördergebiete Wolfsprävention
Wolfsprävention unabhängig von ihrer die Voraussetzung für Ausgleichszahlungen
Tieranzahl einen Antrag auf Förderung für im Fall von Übergriffen auf Schafe, Ziegen
die meisten Herdenschutzmaßnahmen stel- und Gatterwild. Außerhalb dieser Kulissen
len. Die Förderung von Herdenschutzhun- und für andere Tierarten wird eine Ent-
den ist jedoch in der Regel erst ab einer Her- schädigung auch ohne Herdenschutzmaß-
dengröße von 100 Tieren möglich. Die Aus- nahmen gewährt.
wertung von Übergriffen durch Wölfe in
Deutschland zeigt, dass vor allem für Schafe, • Der darüberhinausgehende «Empfohlene
Ziegen und Gatterwild präventive Herden- Schutz» unterscheidet sich vom Grund-
schutzmaßnahmen essenziell sind. Dement- schutz in der Höhe der Zäune und der Gü-
sprechend ist die Förderung bei diesen Tieren te der Bestromung und Erdungsanlage und
umfangreich ausgestaltet. Sowohl der Grund- sollten bei Neuerrichtungen direkt berück-
schutz als auch der darüberhinausgehende sichtigt werden. Er bietet einen noch wei-
empfohlene Schutz sind förderfähig. Weitere tergehenden Schutz vor Übergriffen. Ein
Fördermöglichkeiten bestehen für den Schutz Wolf, der gelernt hat diese Maßnahmen zu
von Neuweltkameliden, Rindern und Pfer- überwinden, kann unter gewissen Voraus-
den. setzungen zu einem sogenannten schadstif-
tenden Wolf erklärt und mit entsprechen-
der artenschutzrechtlicher Ausnahmege-
3. Welchen Praxisbezug haben nehmigung entnommen werden.
die Empfehlungen und
Fördermaßnahmen? Die Begleitung wissenschaftlicher Projekte
und die Verfolgung praxisorientierter Ansät-
Die betriebliche Herdenschutzberatung wird ze sind wichtig, um neue und alte Methoden
durch erfahrene Herdenschutzberaterinnen des Herdenschutzes zu evaluieren und das
und -berater mit praktischen Erfahrungen in Verhalten von Wölfen und anderen Wildtie-
der Weidetierhaltung durchgeführt. Maßnah- ren weiter zu erforschen. Um einen starken
men und Förderinstrumente im Herden- Praxisbezug der Empfehlungen zum Herden-
schutz werden unter anderem von den Tier- schutz zu gewährleisten und auch die Gren-
halterverbänden und Praktikern in BW mit- zen des Herdenschutzes aus Sicht der Praxis
gestaltet. Ein wichtiges Beratungsgremium aufzuzeigen, wurden in die Entwicklung und
im Land ist die Arbeitsgruppe Luchs und Überprüfung der Maßnahmen Verbände wie
Wolf. Seit 2015 sind aus diesem Gremium der Badische Landwirtschaftliche Hauptver-
heraus verschiedene Praxisprojekte mit den band (BLHV), die Erzeugergemeinschaft
Tierhalterverbänden initiiert worden. Damit Schwarzwald Bio-Weiderind (EZG) und der
werden Grundlagen und Erfahrungen gene- Landesschafzuchtverband (LSV) laufend mit
riert, die eine Basis für Entwicklung und An- einbezogen. Aufbauend auf dieser Zusam-
passung der Herdenschutzkonzeption bilden. menarbeit hat das UM gemeinsam mit den
Verbänden, der FVA und dem Landwirt-
Der Herdenschutz ist in BW, wie auch in an- schaftlichem Zentrum Baden-Württemberg
deren Bundesländern, in unterschiedliche im Jahr 2023 den „zumutbare Herdenschutz“
Schutz-Kategorien gestaffelt: für Rinder in Baden-Württemberg erstmals
definiert. Ab einem Alter von neun Wochen
• Der Grundschutz bildet einen Kompro- gilt der zumutbare Herdenschutz auch ohne
miss aus der in den Tierhaltungssystemen wolfsabweisenden Zaun als erfüllt, wenn bei-
gängigen Zaunsystemen und Praktiken und spielsweise durch eine ausgewogene Herden-
einer aus der Wolfsökologie abgeleiteten struktur die Wehrhaftigkeit der Herde erhöht
Wirksamkeit. Dem Grundschutz entspre- ist. Greift ein Wolf dennoch mehrfach im
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