Page 25 - Landinfo 2_2024 e-paper final
P. 25
Schwerpunktthema: Schafe
überwinden, sinkt das Schadensniveau in der Handlungsempfehlung für
Region deutlich. Die Entnahme eines sol- Landkreismitarbeitende und regionale
chen schadstiftenden Wolfes ist ein wichtiger Akteure
Baustein zum Schutz von Nutztieren, der
ebenso wie Herdenschutz konsequent umge- Landesweit ist jederzeit mit dem Durchzie-
setzt werden muss. Werden Wölfe geschos- hen und mittelfristig mit der Anwesenheit
sen, ohne dass Herdenschutz in der Fläche von residenten Wolfsindividuen zu rechnen.
vorhanden ist, wird das Ziel der Schadens- Daher lohnt sich eine gute Vorbereitung auf
verringerung häufig nicht erreicht (harper das regionale Wolfs- und Herdenschutzma-
et al. 2008, krofel et al. 2011, treves et nagement:
al. 2016). Die Begründung liegt darin, dass
ohne Herdenschutz auch der nächste Wolf • Die FVA bietet auf die Verwaltungsebenen
ungeschützte Nutztiere erbeutet. Einige Stu- zugeschnittene Informationen und Infover-
dien weisen sogar kontraproduktive Effekte anstaltungen an, beispielsweise zum Aufbau
mit steigenden Risszahlen nach, da durch von Behördennetzwerken, die es durch die
Abschüsse (insbesondere von Elterntieren) Anwesenheit von Wölfen benötigt.
Sozialstrukturen gestört werden können. In
der Folge kann der Jagderfolg auf Wild sin- • Gehen Sie in den Kontakt mit Landkreisbe-
ken und das betroffene Rudel vermehrt ein- hörden oder Landschaftserhaltungsverbän-
fach zugängliche oder ungeschützte Nutztie- den innerhalb der Fördergebiete. Diese ver-
re angreifen. Eine nachhaltige Minderung fügen über viel Erfahrung in der Vorberei-
von Rissen kann durch die Maßnahme Ab- tung auf die Anwesenheit des Wolfes und
schuss also nicht erreicht werden, solange Umsetzung der Herdenschutzförderung.
Wölfe auf ungeschützte Nutztiere treffen.
• Binden Sie Wildtierbeauftragte Ihres Land-
kreises ein, diese sind im Monitoring großer
Beutegreifer geschult und haben ein gutes
Netzwerk zur Vorbereitung auf weitere
Aufgaben, beispielweise im Bereich der Öf-
fentlichkeitsarbeit.
Ronja Schütz
FVA - Wildtierinstitut
Tel.: 0761 / 4018 - 471
ronja.schuetz@forst.bwl.
de
Abb. 4: QR-Code zum Umweltministerium, Abb. 5: QR-Code zur FVA-Herdenschutzberatung
Wolfsmanagement und Förderung
Kontakt
und Koordination der Herdenschutzberatung des Landes an der FVA
Tel.: 0761/ 4018 - 471,
per Mail unter: Herdenschutz.FVA-BW@forst.bwl.de
oder über das Online-Formular Herdenschutzberatung direkt anfragen
https://www.fva-bw.de/herdenschutz Johanna Fritz
FVA - Wildtierinstitut
Weitere Informationen zum Wolf und Wissenstransfer Tel.: 0151 / 16 75 77 02
www.fva-bw.de/wolf johanna.fritz@forst.bwl.
de
Landinfo 2 | 2024 25