Page 48 - Landinfo 5/2018 - Schwerpunkt Düngung
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Gartenbau und Sonderkulturen
wächshäusern eine bedeutende Rolle an In den kommenden Landinfoausgaben wer-
Zier- und Nutzpflanzen. Einigen Arten ge- den die Napfschildläuse (Teil 2) und zum
lingt es jedoch in den warmen Regionen in Schluss die Schmierläuse (Teil 3) veröffent-
Deutschland, insbesondere in Gebieten mit licht.
Weinbauklima, Fuß im Freiland zu fassen.
Baden-Württemberg ist aufgrund seiner war-
men Gebiete am Neckar (Lauffen, Heilbronn) Literatur
und vor allem seiner warmen Gebiete in der
Rheinebene davon besonders betroffen. In Albert, R, C. Allgaier, H. Schneller und K.
Deutschland gibt es daher ein deutliches Süd- Schrameyer (2007): Biologischer Pflanzen-
Nord-Gefälle in der Anzahl an Schildlausar- schutz im Gewächshaus. Die alternative für
ten, die im Freiland vorkommen. Baden- geschützte Räume, Verlag Eugen Ulmer,
Württemberg steht dabei mit 86 Arten, nach Stuttgart, 282 S.,
Bayern mit 108 und vor Hessen mit 84 Arten
an zweiter Stelle (SCHMUTTERER et.al., 2016). Neuffer, G. (1990): Zur Abundanz und Gra-
dation der San-Jose-Schildlaus Quadraspidio-
tus perniciosus Comst. und deren Gegenspie-
Diagnose und Erfassung von ler Prospaltella perniciosi Tow. Eine Zusam-
Schildläusen menfassung 30-jahriger Untersuchungen,
Gesunde Pflanzen, 42, S 89 - 96
Im Rahmen der Diagnoseaufgaben am Land-
wirtschaftlichen Technologiezentrum Augus- Herausgeber: LTZ Augustenberg (2014): Die
tenberg werden die unterschiedlichsten In- Maulbeerschildlaus. Merkblatt, Pflanzen-
sektengruppen, darunter auch die Schildläu- schutzdienst, Baden-Württemberg, S 1 - 4
se, diagnostiziert und im Laborinformations-
system (LIMS) erfasst. Darüber hinaus Rauleder, H. (2011): Antagonisten und Präd-
werden zurzeit am LTZ Insekten innerhalb atoren der Maulbeerschildlaus Pseudaulacas-
von zwei Projekten bearbeitet. Im Rahmen pis pentagona (Targioni – Tozzetti, 1886)
des InvaProtect-Projekts werden zwei De- (Homoptera: Diaspididae) in Baden-Würt-
ckelschildlausarten, die Maulbeerschildlaus temberg, Erwerbs-Obstbau, Vol. 53, 2,
P. pentagona und die Rote Austernschildlaus S. 51 – 58
Epidiaspis leperii, zu ihrem Auftreten in Baden-
Württemberg untersucht und dokumentiert. Rauleder, H. (2011): Nützlinge der San-Jose-
In einem zweiten Projekt zur Biodiversität in Schildlaus beobachtet, Erwerbs-Obstbau,
Strauchbeeren werden alle Insekten (Schäd- Springer, 11, S. 605 – 607,
linge, Nützlinge und Bestäuber) erfasst, die
im Freiland und im Gewächshaus in Baden- Rauleder, H. (2015): Maßnahmen zur Regu-
Württemberg vorkommen. Darüber hinaus lierung der Maulbeerschildlaus. Ist eine Be-
werden auch die natürlichen Gegenspieler kämpfung durch die Ausnutzung natürlicher
(Räuber und Schlupfwespen) der Schildläuse Gegenspieler und/oder mit Hilfe kulturtech-
zunächst isoliert und dann morphologisch nischer Maßnahmen möglich?, Erwerbs-
bestimmt. Von den auf diese Weise gefunde- Obstbau, Springer, 10, S. 583 – 586
nen und bestimmten Schlupfwespenarten
wird zusätzlich die genetische Referenz (Bar- Rauleder, H., K. Schrameyer und O. Zimmer-
code of Life) erarbeitet und diese anschlie- mann (2016): Erstnachweis der räuberischen
ßend in einer Datenbank hinterlegt. Gallmücke Lestodiplosis diaspidis (Kieffer,
1910) (Nematocera: Cecidomyiidae) als Präd-
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wer- ator der Maulbeerschildlaus Pseudaulacaspis
den nun veröffentlicht. Sie sollen den Bera- pentagona (Targioni-Tozzetti, 1886) (Homo-
tern und Praktikern eine Hilfestellung geben, ptera: Diaspididae) in Deutschland, Erwerbs-
mit welchen Schildläusen und Nützlingen in Obstbau, Springer, online
den jeweiligen Kulturen in Baden-Württem-
Harald Schneller berg zu rechnen ist. Schmutterer, H., C. Hoffmann und K. Schra-
LTZ Augustenberg meyer (2016): Die wild lebenden Schildläuse
Tel. 0721/ 9468-417 In übersichtlicher tabellarischer Form werden Deutschlands (Sternorrhyncha, Coccina),
harald.schneller@ltz. zunächst die Deckschildläuse in Teil 1 (Tabe- Entomologische Nachrichten und Berichte,
bwl.de ellen, Übersicht 1, Übersicht 2) veröffentlicht. Beiheft 20, Band 7, Dresden, 104 S.
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