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Hauswirtschaft und Ernährung
Hauswirtschaft und Ernährung
Hauswirtschaft und Ernährung
gungen determiniert ist. Ebenso auch an die
Kultur und individuelle Vorlieben, denn nur
so wird eine Akzeptanz geschaffen, die für
eine breite Umsetzung Voraussetzung ist.
Der klimaschonende Einkauf
Jeder Mensch isst im Durchschnitt 500 kg
Lebensmittel im Jahr und produziert dadurch
etwa zwei Tonnen CO . Davon entstehen 45
2
Prozent bei der Erzeugung und dem Trans-
port vom Acker bis zum Supermarkt und 55
Prozent beim Einkauf, der Lagerung und Zu-
bereitung. Deshalb kann jeder durch seinen
Einkauf und Konsum leicht zu mehr Kli-
mafreundlichkeit beitragen.
Was landet auf unserem Teller?
Das nebenstehende Diagramm zeigt die Ver- Wo fange ich heute an?
teilung, wie sie von der „Planetary health
diet“ vorgeschlagen wird. • Mehr buntes und leckeres Gemüse und
Obst
Empfohlen ist eine pflanzenbetonte Lebens- • Einkaufen: regionale, saisonale und (Bio-)
mittelauswahl aus viel Gemüse und Hülsen- Lebensmittel mit dem Fahrrad oder zu Fuß
früchten, Obst, Nüssen und Vollkornproduk- einkaufen
ten. Dazu eine geringe Menge an Milch und • Weniger Verpackung, faire Produkte
Milchprodukten, Fisch, Fleisch, Eiern. Stär- • Reduzierung der Lebensmittel-Verschwen-
kereiche Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln dung im eigenen Haushalt. Der Schlüssel
oder Reis sollten eine untergeordnete Rolle dazu ist eine gute Planung.
spielen. Diese Ergebnisse decken sich weitge- • Klimafreundliche Geräte in Küche und
hend mit den Ergebnissen von Studien zur Haushalt verwenden
gesunden Ernährung als auch den daraus fol- • Unterstützung von nachhaltiger Landwirt-
genden Ernährungsempfehlungen. schaft
• Insgesamt nachhaltige Lebensweise (Mobi-
lität, Kleidung, Baustoffe, Einrichtung, ...)
Kurz gesagt beinhaltet dieses
Konzept für uns in Mitteleuropa:
Routine + Gewohnheit in den Alltag
• Deutlich mehr Gemüse und Obst ä einbauen
• Weniger stärkehaltige Produkte (Kartof- Die Aktivitäten für einen nachhaltigen Klima-
feln, Reis, Nudeln) m schutz von Landwirtschaft, Lebensmittel-
handel und Ernährungswissenschaft sollten
• Mehr Hülsenfrüchte ä Hand in Hand gehen, denn sie alle hängen an
einer Wertschöpfungskette. Fangen wir heute
• Mehr Nüsse ä an!
• Weniger Fleisch, vor allem rotes Fleisch Quellen:
(Rind, Schwein) m
https://eatforum.org/eat-lancet-commission/
• Weniger Milch und Milchprodukte m
Daniela Schweikhart https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/lagern-
LRA Heidenheim Diese als Modell vorgeschlagene Ernäh- kochen-essen-teilen/planetary-health-diet/
Tel.: 07321 / 321 - 1347 rungsweise soll an die regionale Landwirt-
d.schweikhart@landkreis- schaft angepasst werden, die durch die geo- https://www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/
heidenheim.de grafischen und klimatischen Rahmenbedin- klima/3336-methanausstoss-beim-reisanbau.html
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