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Aus den Dienststellen
Bild 5: Blühflächen bieten Nektar
und Pollen für Insekten und bei
mehrjährigen Mischungen auch
einen Lebensraum; Quelle : Tobias
Bahnmüller
Um blühende Untersaaten in „Weite-Reihe- Mais mit Stangenbohnen im Gemenge an
Getreide“ ging es im Vortrag von Dr. Julia und testet zudem andere Gemengepartner
Walter vom LTZ Augustenberg, welche die wie Kapuzinerkresse und Erbsen im Mais.
Ergebnisse von Versuchen seit 2019 vorstell- Das Maisgemenge kommt in der Milchvieh-
te. Es wurde hierbei die Aussaat von Som- fütterung mit Erfolg zum Einsatz. Natürlich
mergerste und Winterweizen in der weiten werden auch Blühflächen und –streifen ange-
Reihe mit Abstand von 30 cm untersucht, legt. Vorteilhaft ist es hierbei, den Blühstrei-
wobei teilweise zeitgleich zwischen den Rei- fen entlang des Weges anzulegen, so dass er
hen artenreiche, blühende Untersaatenmi- für die vorbeilaufenden Passanten gut sicht-
schungen eingesät wurden. Die produktions- bar ist und einen Imagegewinn für den Land-
integrierte Maßnahme steigert das Blütenan- wirt verspricht. Um auch auf seinen Grün-
gebot, schließt Trachtlücken und kann vielen landflächen die Biodiversität zu fördern, lässt
Organismengruppen wie Insekten und Feld- Herr Götz Altgrasstreifen stehen, die als Le-
vögeln helfen. So wurden im Versuch Bestäu- bens- und Rückzugsraum für viele Tiere fun-
beranflüge in der Weiten Reihe gemessen und gieren. Aufgrund seiner positiven Erfahrun-
Hummeln, Solitärbienen, Honigbienen sowie gen mit den biodiversitätsstärkenden Maß-
Zweiflügler nachgewiesen. Die Qualitäts- nahmen und deren Integrierbarkeit in den
und Ertragseinbußen hielten sich im Ver- Betrieb, ist die Motivation hoch auch in Zu-
suchsjahr in Grenzen. Die Versuchsergebnis- kunft die Biodiversität auf dem Betrieb zu
se der nächsten Jahre bleiben abzuwarten. fördern.
Eine normale bis leicht späte Aussaat stellte
sich hierbei als am besten heraus. Wohinge-
gen eine zu frühe Aussaat den Konkurrenz- Fazit
druck durch eine starke Entwicklung der Un-
tersaat vergrößerte und eine sehr späte Aus- Sowohl in der Kommune, als auch auf dem
saat das Unkrautrisiko durch eine lückige Acker lassen sich Biodiversitätsmaßnahmen
Untersaat erhöhte. oft ganz einfach umsetzen. Wertvolle Lebens-
räume können neu geschaffen werden und
Ein Bericht aus der praktischen Umsetzung die bereits vorhandenen Habitate gilt es mit
Conny Hüber im landwirtschaftlichen Betrieb rundete den der richtigen Pflege zu erhalten, damit unsere
Regierungspräsidium Abend ab. Der Landwirt Uwe Götz aus dem Artenvielfalt auch für zukünftige Generatio-
Tübingen - Schwarzwald-Baar-Kreis ist mit seinem Be- nen noch erlebbar ist. Unser herzlicher Dank
Biodiversitätsberatung trieb Teil des Netzwerks „Modellbetriebe gilt den Referentinnen und Referenten für die
Tel.: 07071 / 757 - 3648 Biodiversität“, welches vom Regierungspräsi- bereichernden Vorträge und den zahlreichen
conny.hueber@rpt.bwl.de dium Freiburg etabliert wurde. Götz baut Teilnehmenden.
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